Einer der erfahrensten Spieler im deutschen Kader ist der 30-jährige Olaf Machelett. Der Abwehrspieler des TSV 1860 Hagen spielt schon über ein Jahrzehnt auf höchstem Niveau, holte auf Vereinsebene DM-Titel und Europacup-Siege. Zum Faustball gekommen ist Machelett wie die meisten durch die Familie. Er begann seine Karriere im westfäischen Milspe: „Mein Vater hat mich schon sehr früh auf die Faustballplätze mitgenommen, sodass ich einen relativ schnellen und vor allem frühen Eintritt hatte.“
Auch nach dem Ende der erfolgreichen Hagener Zeit und dem Abstieg in die zweite Liga gehörte er zum Aufgebot von Bundestrainer Olaf Neuenfeld, holte bei der Heim-EM in Stuttgart jedoch nur Bronze. Erfolgreicher wurde es drei Jahre später: WM-Gold in Österreich! Auch wenn Machelett das Finale verletzungsbedingt nur von der Bank aus verfolgen konnte, war das sein bis heute größtes Erlebnis im Faustball: „Das ganze WM-Jahr 2011 mit den vielen Lehrgängen, Vorbereitungen und Testspielen und dem krönenden und nie für möglich gehaltenen Gewinn der Weltmeisterschaft war unglaublich und wird mir immer in Erinnerung bleiben.“
Ähnliches soll nun in Argentinien folgen: „Ich möchte mit der Mannschaft eine Top Leistung erzielen und am Ende meinen zweiten WM Titel gebührend feiern!“
Abwehr, TSV 1860 Hagen, 27 Länderspiele, Weltmeister 2011, Europameister 2014
Die Chancen dazu stehen laut Machelett gut: „Wir sind einfach ein starkes Team, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Dieses Team hat sich seit vier, fünf Jahren stetig weiterentwickelt. Jeder Spieler verfügt über unglaubliche Qualitäten und die Dichte des Kaders ist wohl die mit Abstand größte aller WM-Teilnehmer. Die Mannschaft weiß ganz genau, wie sich auch Rückschläge, wie z. B. die Heim-EM 2012, anfühlt. Daher wissen wir , dass wir keinen Gegner unterschätzen dürfen.“
Die ärgsten Rivalen um den Titel: „Es gibt in meinen Augen mehrere ernst zu nehmende Konkurrenten um den Titel, wie Brasilien, Österreich, Schweiz oder auch Argentinien als Ausrichter. Gerade die Schweizer werden mit viel Rückenwind in die WM gehen, nachdem einige Schweizer Nationalspieler den Weltpokal vor kurzem gewonnen haben. Aber auch die Österreicher brennen auf eine Revanche für 2011 und haben sich einiges vorgenommen. Diese Nationen sind nie zu unterschätzen. Für eine Überraschung wird in meinen Augen die USA sorgen, die in den letzten vier Jahren sehr gute Arbeit geleistet hat.“
Wie auch immer die WM ausgehen wird – den Spaß am Faustball wird der Hagener so schnell nicht verlieren, denn: „Faustball ist sehr dynamisch und taktisch sehr anspruchsvoll. Ein wirklich toller Sport, der leider zu wenig Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommt.“