Linkshänder mit unbändigem Siegeswillen – das ist Angreifer Lukas Schubert vom VfK 1901 Berlin. Hier hat der 28-Jährige einst seine sportliche Laufbahn begonnen: „Schon bevor ich mich auf den Beinen halten konnte, habe ich mich durch meine ‚Faustballeltern‘ auf diversen Faustballplätzen aufgehalten und versuchte schon früh, auf die Bälle einzuhauen. Ich habe in den nächsten Jahren so gut wie jede andere Sportart ausprobiert, aber keine Disziplin konnte mich vom Faustball abhalten.“
Was für ihn schon von Kindesbeinen an den Charme der Sportart ausmacht: „Ich freue mich neben dem Mannschaftswettkampf einfach unglaublich, bei Spieltagen, Turnieren oder Meisterschaften viele Freunde zu treffen oder wiederzusehen. Alle Faustballer zeigen ehrliche Überzeugung für den Sport, da von Freizeitfaustballer bis Nationalspieler oder -spielerin keiner Geld mit den erbrachten Leistungen verdient. So bleibt es unter den Sportlern immer fair und familiär.“
Und erfolgreich, denn: „Natürlich fahren wir als Team zur WM, um uns den Titel wiederzuholen. Ich hoffe, dass ich da meinen Teil dazu beitragen kann, ob auf oder neben dem Feld“, sagt Schubert und verspricht: „Ich will bereit sein, jegliche ‚Drecksarbeit‘ auf dem Feld zu übernehmen, sodass wir als Mannschaft erfolgreich sein können.“
Angriff, VfK 1901 Berlin, 27 Länderspiele, Weltmeister 2011, World Games Sieger 2013, Europameister 2014
Auch vier Jahre nach dem Titelgewinn von Pasching blickt der Angreifer noch gerne zurück – es war sein bisher größtes faustballerisches Erlebnis: „Wenn es das eine Erlebnis sein soll, dann ist es wohl mein erster Punkt/Ballkontakt im WM-Finale 2011. Durch die Atmosphäre im Stadion unter Flutlicht und die gute Stimmung in unserem Team war ich so euphorisiert und locker wie noch nie, alle Dinge fühlten sich viel einfacher an als sonst. Zum Entscheidungssatz hatte ich zum Beispiel erst gar keine Erinnerungen, die musste ich mir erst einmal ein paar Tage später mit Hilfe der WM-DVD wiederholen.“
Schubert sieht sein Team bestens gewappnet für die Operation Titelverteidigung: „Über die individuellen Qualitäten brauchen wir sicherlich nicht sprechen. Viel bedeutender ist aus meiner Sicht, dass sich damit wirklich keiner zufrieden zeigt und in der Vorbereitung hart an sich arbeitet. Zudem finde ich die Kommunikation fantastisch im Team. Unabhängig von Vereinsrivalitäten oder der Konkurrenz auf einzelnen Positionen weisen wir uns auf Stärken und Schwächen hin und helfen uns auch in Gesprächen gegenseitig aus. Wir Spieler, Trainer, Betreuer, Physios und Ärzte sind ein Team und wollen als solches erfolgreich sein. Wir haben nun viele im Team die national und international einiges gewonnen haben, aber jedem ist zu jeglicher Zeit anzumerken, dass das nicht selbstverständlich ist und dass für jeden weiteren Erfolg hart gearbeitet werden muss.“
Am Erfolg hindern können das deutsche Team in Cordoba laut Schubert so einige Mannschaften: „Ich sehe ein ganzes Feld von Konkurrenten in Argentinien. Große Gegner wie die Schweiz und Österreich auf jeden Fall. Dazu kommen die in Südamerika heimischen Mannschaften wie Argentinien und Brasilien.“ Schubert mahnt: „Eine WM ist ein für Faustballer ungewohnt langes Turnier und alles kann passieren. Das Wetter, die Platzverhältnisse, Verletzungen, alles kann im Laufe eines solchen Turniers großen Einfluss nehmen, man sollte sich in keinem Spiel und gegen keinen Gegner zu irgendeinen Zeitpunkt zu sicher fühlen.“