Er ist der Trickser im deutschen Team: Steve Schmutzler, Angreifer und Kapitän des MTV Rosenheim. Der 31-jährige trägt die Nummer 7 und hat den Faustballsport in die Wiege gelegt bekommen: „Faustball ist bei uns in der Familie schon von meinem Großvater gespielt worden. Er und auch mein Vater haben vorn links gespielt, da war für mich klar, dass will ich auch.“
Was hat ihn am so sehr Faustball fasziniert? „Die Mischung der verschiedenen Anforderungen und Möglichkeiten. Man kann im Faustball fehlende Kraft mit einer guten Technik kompensieren, langsame Beine mit gutem Spielverständnis, was so in anderen Sportarten nicht möglich ist. Trotz fehlendem direkten Kontakt zum Gegner gibt es im Faustball viel Action – und am allerbesten ist aber die Mordsgaudi, die wir bei unserem Sport haben.“
Von seinem Heimatverein SG Waldkirchen zog der Sachse im Jahr 2003 nach Rosenheim, wo er mit dem dortigen MTV seine erfolgreiche Karriere in der Bundesliga startete. Sein Nationalmannschaftsdebüt feierte Schmutzler 2007, sein erster großer internationaler Auftritt war 2009 bei den Worldgames in Taiwan. An das Event hat er jedoch eher schlechte Erinnerungen, gab es damals doch „das bittere Halbfinale in Kaosiung gegen die Schweiz“, das die Deutschen verloren und nach dem es nur zum undankbaren vierten Rang reichte.
Angriff, MTV Rosenheim, 35 Länderspiele, Weltmeister 2011, World Games Sieger 2013
Zwei Jahre später dann die bisher größte Stunde des Steve Schmutzler: Er steht im Finale gegen Gastgeber Österreich auf dem Feld, sorgt mit seiner trickreichen Spielweise dafür, dass der WM-Titel endlich wieder einmal nach Deutschland kommt.
Nun also die zweite WM, in einer ganz neuen Rolle, denn Schmutzler und Co. sind schließlich Favorit. Das wird nicht leicht, weiß der Angreifer: „Wenn man der Gejagte ist, holt der Gegner oft nochmal 10 Prozent mehr raus, weshalb man keinen unserer Gegner unterschätzen darf.“ Eine Tipp für den ärgsten Rivalen hat er auch: „Ich könnte mir vorstellen, dass die Schweiz in diesem Jahr sehr gut dabei sein wird.“
Doch seine eigene Mannschaft sieht Schmutzler in einer hervorragenden Verfassung: „Unsere Qualität ist das Team an sich. Es gibt viele verschiedene Spielertypen, die sich untereinander super verstehen und sich trotzdem gegenseitig fordern und unterstützen.“
Sein Ziel für Cordoba: „Die eigene Leistung voll abrufen und einen weiteren Weltmeistertitel für Deutschland zu gewinnen!“