#10 Sebastian Thomas (Foto: DFBL/Schönwandt)

#10 Sebastian Thomas (Foto: DFBL/Schönwandt)

WM-Premiere für den zweiten Thomas-Bruder: Auch Zuspieler Sebastian Thomas (25) hat mit dem TSV Pfungstadt auf Vereinsebene alles gewonnen – nun soll eine erste erfolgreiche Weltmeisterschaft mit der Nationalmannschaft folgen.

„Faustball ist bei uns schon immer eine Art Familienkrankheit gewesen“, erzählt er, „neben meinen Eltern, beide sind selbst ehemalige erfolgreiche Nationalspieler, spielten sowohl Großeltern als auch mein Onkel Faustball. Mein Bruder Patrick und ich wurden deshalb schon sehr früh jedes Wochenende mit auf den Faustballplatz genommen und haben diesen Sport lieben gelernt. Obwohl ich in der Kindheit sehr viele Sportarten ausprobieren konnte wie Fußball, Tennis, Leichtathletik, bin ich bei Faustball hängengeblieben.“

Hängengeblieben dürfte kräftig tiefgestapelt sein, denn mittlerweile kann Sebastian Thomas auf eine äußerst erfolgreiche Karriere blicken, die nun möglichst noch mit dem WM-Titel gekrönt werden soll: „Mein persönliches Ziel für die Weltmeisterschaft in Argentinien ist es zunächst einmal gute Leistungen zu zeigen. Dafür habe ich das ganze Jahr hart trainiert. Wenn wir dann am 21.November ganz oben auf dem Treppchen stehen, hätte ich natürlich nichts dagegen …“

Sebastian Thomas, Zuspiel, TSV Pfungstadt, 14 Länderspiele, Europameister 2014

Ganz oben hat Thomas schon häufiger gestanden – und er erinnert sich immer wieder gerne daran. Doch auch Erlebnisse abseits sportlicher Ergebnisse bleiben im Gedächtnis: „Ich hatte das Glück, bisher sehr viele schöne Erinnerungen sammeln zu dürfen. Aber zu den schönsten zählen mit Sicherheit die Teilnahme am Weltpokal in Namibia inklusive Anschlussreise mit der Mannschaft durch das Land, die vor heimischem Publikum errungenen Titel wie Weltpokal und Europapokal – so etwas gewinnen zu dürfen und dann auch noch vor eigenem Publikum ist der Wahnsinn – und mit Sicherheit die letztjährige EM, bei der wir trotz einem 1:3 Satzrückstand im Finale noch Europameister wurden!“

Diesen Siegeswillen zählt der Zuspieler nun auch zu den großen Qualitäten der deutschen Mannschaft: „Unsere größte Stärken sind mit Sicherheit die hohe Leistungsdichte im Kader, der ununterbrochene Siegeswille jedes einzelnen Spielers und der unglaubliche Teamgeist innerhalb der Mannschaft. Das ist das, was uns auszeichnet!“

Wen hat er im Rennen um den Titel noch auf dem Zettel? „Die größten Favoriten um den Titel sind die Schweiz, Österreich und Brasilien. Nach dem super Ergebnis von 2011 und mit den Fans im eigenen Land im Rücken, traue ich Argentinien eine Überraschung zu.“

Und dann gibt es da noch etwas, was für Sebastian Thomas das Besondere an der Sportart Faustball ausmacht: „Es ist möglich, Wochenende für Wochenende Sport auf aller höchstem Niveau zu treiben und gleichzeitig sehr gut mit seinen „Gegnern“ auch neben dem Spielfeld – egal ob deutschlandweit oder gar über die Landesgrenzen hinweg – sehr gut befreundet zu sein. So haben wir beispielsweise dieses Jahr bei der deutschen Meisterschaft in Oldenburg im Finale gegen Lukas mit seinem VfK Berlin gespielt und sind wenige Tage später gemeinsam in den Skiurlaub gefahren.“

 

Sebastian Thomas im Kurz-Interview