Männer-Süd: Die Entscheidungen sind gefallen

Männer-Süd: Die Entscheidungen sind gefallen
Verfasst am 7. Februar 2020
1. Bundesliga Süd Männer Allgemein Bundesligen

Schweinfurt (DFBL/aga). Die Süd-Bundesliga ist auf der Zielgeraden. An diesem Wochenende fällt die letzte Entscheidung um den Abstieg in die zweite Liga. Die Partien der vergangenen Tage fasst Andreas Gruber für die DFBL zusammen.

TV SW-Oberndorf : TSV Pfungstadt (DM) 1:5
(6:11, 4:11, 7:11, 11:7, 6:11, 5:11)

Auch wenn sie im Spitzenspiel einen Satz abgegeben haben: Vom TV Schweinfurt-Oberndorf waren die Bundesliga-Faustballer des TSV Pfungstadt nicht in Gefahr zu bringen. Ihre glänzende Bilanz von 13 Siegen in 13 Spielen mit nur drei Satzverlusten während der ganzen Saison setzten sie mit einem 5:1 (11:6, 11:4, 11:7, 7:11, 11:6, 11:5)-Erfolg auch beim Tabellenzweiten fort und bleiben eine Klasse für sich in Deutschland. Dabei hatte der Rekordmeister die ersten drei Durchgänge zunächst klar gewonnen, während der Hauptangreifer der Gastgeber, Oliver Bauer, aus beruflichen Gründen verspätet in der Halle eintraf und erst im dritten Satz aufs Feld kam. Mit ihm konnte Schweinfurt-Oberndorf aber dann den vierten Abschnitt mit 11:7 für sich entscheiden. „Da haben wir den Start nach der Pause ein bisschen verschlafen und sind nicht so gut in Fahrt gekommen“, musste TSV-Spieler Jonas Schröter zugeben. „Das hat uns schon gewurmt.“

Umso konzentrierter ging seine Mannschaft deshalb die letzten beiden Durchgänge an, setzte sich schnell ab und machte mit 11:6 und 11:5 den Sieg perfekt. Fünf Wochen vor der Deutschen Hallenmeisterschaft, die am 7./8. März in Mannheim stattfindet, war es der vorletzte Test für den Titelverteidiger aus Pfungstadt. Zum Abschluss der Runde schlagen die TSV-Faustballer am nächsten Samstag um 19 Uhr gegen den TV Unterhaugstett noch mal zuhause auf.

TV 1865 Waibstadt (N) : TV Hohenklingen 5:3
(11:4, 5:11, 11:7, 10:12, 11:6, 11:1, 5:11, 13:11)

In einer wie erwartet spannenden und hitzigen Begegnung feierte Faustball-Erstligst TV Waibstadt am Samtagabend einen 5:3-Heimerfolg über den TV Hohenklingen. Das Duell der Aufsteiger bot den Zuschauern über zwei Stunden spektakulären Hallenfaustball, Dramatik, Emotionen und für den Gastgeber die noch notwendigen Punkte zum Klassenerhalt.

Bei einer 4:2-Satzführung standen die Kraichgauer dicht vor dem Sieg, aber das Team vom Gästecoach und Ex-Waibstädter Kuno Kühner konnte nach der Einwechslung der beiden Routiniers Florian Zwintzscher und Marco Kühner mit 5:11 verkürzen. Im achten Durchgang ließen die Hausherren bei 10:8 und 11:10 zwei Matchbälle aus, ehe der in der Schlussphase herausragende Max Brandt die vierte Chance zum 13:11 nutzte. „Wir haben offensiv mal wieder alle Optionen ausgeschöpft und in der Defensive viele spektakuläre Bälle geholt. Das war heute eine tolle Teamleistung mit viel Kampf und dem notwendigen Fortune“ resümierte Waibstadts Trainer Rainer Frommknecht den fünften Saisonsieg. Damit gehen die Gelb-Schwarzen in der Hallensaison 2020/21 in ihre 24.Spielzeit im Oberhaus seit 1983. Teuer bezahlen musste man den Erfolg jedoch mit einer Handverletzung von Kapitän Lucas Kiermeier, der für mehrere Monate ausfallen wird.

 

TV Vaihingen/Enz : TV Unterhaugstett 5:3
(11:4, 9:11, 11:8, 11:6, 8:11, 6:11, 11:3, 11:9)

TV Hohenklingen : TV Unterhaugstett 4:5
12:10 11:9 11:3 5:11 10:12 12:10 8:11 5:11 5:11

Das hatten sich die Unterhaugstetter auf dem schnellen Hallenboden in der engen Vaihinger Sporthalle ganz anders vorgestellt. Bei den gegen den Abstieg kämpfenden Vaihingern sollten eigentlich zwei Punkte rausspringen, nach der Acht-Sätze-Schlacht stand der Tabellenvierte jedoch mit leeren Händen da. „Wir sind nur sehr schwer ins Spiel gekommen. Zudem haben die Gastgeber mit viel Engagement um die zwei, für den Klassenerhalt so wichtigen, Punkte gekämpft“, sagte TVU-Kapitän Christian Lörcher nach der Partie. Endscheidend für die Niederlage war letztendlich jedoch der Ausfall von Schlagmann Michael Ochner. Angeschlagen ins Spiel gegangen, wechselte Trainer Alexander Bäuerle Stefan Koch ab dem vierten Satz für Ochner neben Gensheimer in den Angriff und der übernahm die Angaben. Der Wechsel zeigte Wirkung, die Unterhaugstetter konnten die Sätze fünf und sechs für sich entscheiden und zum 3:3 ausgleichen. Nach der zweiten Pause musste das TVU-Quintett jedoch relativ schnell gegen einen Rückstand ankämpfen, was letztendlich in der 3:5-Niederlage mündete.

Tags darauf ging es für den TV Unterhaugstett zum TV Hohenklingen. Diese Mannschaft kämpft ebenfalls gegen den Abstieg und da bei Ochner keine große Besserung in Sicht war, entschloss sich Trainer Bäuerle mit der Variante Gensheimer/Koch im Angriff, und Holger Bäuerle in der Abwehr zu beginnen. Das klappte anfänglich recht gut, bis das Phänomen wieder in Erscheinung trat, das den TVU schon durch die gesamte Runde immer wieder heimgesucht hatte. Die Mannschaft verspielt immer wieder hohe Führungen. Dieses Mal ein 8:0. „Wir haben den Satz in der Verlängerung mit 10:12 Bällen noch aus der Hand gegeben, in Folge sind wir mit einem 0:3-Satzrückstand in die erste Pause gegangen“, sagte Lörcher.

Mit dem Rücken zur Wand entschloss sich Coach Bäuerle, Ochner doch zu bringen. Der leitete tatsächlich die Wende ein, die ganze Mannschaft steigerte sich mit jedem Punktgewinn und konnte auf 2:3 verkürzen. Trotz eines erneuten Satzverlust zum 2:4-Rückstand gab das Team nicht auf und schaffte im siebten und achten Satz – relativ deutlich – den Ausgleich zum 4:4.

Die Gastgeber konnten, wie schon bei ihrem Auftritt in Bad Liebenzell, gegen Ende der Partie nicht mehr dagegen halten. „Im 9. Satz hatten wir von Beginn an die Oberhand und schafften es dann, mit 11:5 Bällen dem schon verloren geglaubten Spiel eine Wende zu geben“, zeigte sich der TVU-Kapitän erleichtert.

 

TV Vaihingen/Enz : TV 1880 Käfertal 1:5
(5:11, 5:11, 3:11, 11:8, 8:11, 4:11)

Einen Tag darauf gab es für die Vaihinger beim 1:5 gegen den TV Käfertal, den deutschen Vizemeister von 2018 und Bronzemedaillengewinner der vergangenen Hallen-DM, praktisch nichts zu holen. Zumal sich die Enzstädter zwar viel vorgenommen hatten, das dann aber zumindest in den ersten drei Sätzen nicht umsetzten. „Es ist natürlich schwierig, gegen die Käfertaler zu spielen. Bei denen steht geballte Faustballkraft mit vier aktuellen Nationalspielern auf dem Feld“, berichtet Markus Knodel, bemängelt aber: „Wir waren zu ängstlich. Wenn man nicht läuft, nicht kämpft und nicht Einsatz zeigt, dann sieht es eben so aus wie in den Durchgängen bis zur ersten Pause.“ Die Käfertaler wehrten in der Regel die Bälle der Vaihinger ohne Probleme ab, bauten sie sauber auf, und Marcel Stoklasa schlug sie ihnen dann um die Ohren, wenn er das Spielgerät auf der Leine hatte. „Wenn so ein Ding mit 130 Sachsen anrauscht – und Marcel Stoklasa hat auch fast immer die Lücke sauber getroffen –, dann sind manche Bälle aber auch einfach nicht zu verteidigen“, erklärt Markus Knodel.

Mit einer ganz anderen Körpersprache kamen die Vaihinger dann aus der Satzpause. Zwar gingen die Käfertaler in Durchgang drei wieder schnell mit 2:0 in Führung. Doch dann drehten die Vaihinger den Abschnitt und erarbeiteten sich selbst eine 9:3-Führung. Zwar kamen die Gäste noch mal etwas auf. Doch letztlich war der Vorsprung der Enzstädter zu groß. Auch im folgenden Durchgang war es ein Duell auf Augenhöhe. Nach einem Ass von Michael Knodel führten die Gastgeber mit 8:6. Doch dann gelang ihnen kein Punkt mehr. „Den Satz zu gewinnen wäre für die Moral gut gewesen. Und die Jungs hätten ihn sich auch verdient gehabt, denn wir haben gut gespielt“, erklärt Markus Knodel.

Der sechste Satz ging dann wieder mit 11:4 deutlich an die Käfertaler. Dennoch war der TVV-Trainer mit diesem Durchgang zufrieden. „Da war Zug in der Angabe. Einige sind dann leider einen Ticken zu lang gewesen“, berichtet er. „Aber gegen die Käfertaler muss man Druck machen, sonst passiert das: gute Abwehr, sauberes Zuspiel, und dann rauschsts.“

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