Halbfinal-Wahnsinn mit Happy-End für Hagen
Hagen (DFBL/bec). In einem an Dramatik kaum zu überbietenden DM-Halbfinale setzt sich Gastgeber TSV Hagen mit 3:2 Sätzen gegen Nordmeister VfK Berlin durch. Vier von fünf Durchgängen können dabei erst in der Verlängerung entschieden werden.
Nach dem deutlichen ersten Halbfinale erleben die rund 1000 Zuschauer in der Hagener Krollmann-Arena nun zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Die erfahrenen Berliner erwischen den besseren Start und erspielen sich mit 7:3 einen ersten deutlichen Vorsprung. Hagen nimmt es locker, nimmt eine Auszeit und gleicht schnell wieder aus. Der am Vortag noch angeschlagen auf der Bank sitzende Florian Kutscher macht nun immer wieder Druck am Netz – so geht Hagen 9:8 in Front. Den ersten Satzball holt Berlin, den zweiten und dritten der TSV 1860. Alle werden abgewehrt. Als Kevin Schmalbach kurz darauf einen Roller ins Seitenaus verschlägt, ist der Auftaktsatz vorbei – 14:12.
Hagen dann mit Startproblemen und einem 0:3-Rückstand vor der Brust. Doch der TSV fängt sich wieder schnell und legt eine 5-Punkte-Serie hin. Der gelbe Block des Heimteams tobt – ganz besonders, nachdem Kutscher auf 8:4 erhöht. Berlin lässt die Köpfe nicht hängen, nutzt die eher einfachen Aufschläge des Gastgeberteams zum eigenen Spielaufbau. Nach dem 8:8 hat der VfK bei 10:9 den ersten Satzball. Es geht wieder in die Verlängerung: Schubert per Service zum 11:10, Hofmann mit einem Ass zum 11:11. Dann landet der Aufschlag des Berliner Ex-Nationalspielers weit im Aus. Hagen kann erst nicht verwandeln, macht mit dem kleinen Hofmann am Block aber gleich die nächste Chance klar – die wird’s, denn erneut serviert Schubert weit ins Seitenaus.
Nach dem Satzausgleich bringt das Hagener Trainerteam Robin Kuhlmann und gönnt Angreifer Kutscher eine Auszeit. Den fehlenden Hünen am Block weiß der VfK gleich auszunutzen – 4:1. Doch wie so oft in dieser Begegnung hat ein Vorsprung nicht viel zu sagen – als Berlins Daniel Hlebaroff einen Körpertreffer anzeigt, ist der Ausgleich wieder da. Aus der Abwehr heraus übernimmt nun Ole Schachtsiek den TSV-Rückschlag. Das funktioniert ganz gut, den ersten Satzball hat jedoch die Mannschaft aus der Hauptstadt. Wieder wehrt Hofmann mit einem Ass ab. Den nächsten Entscheider verwandelt Schubert lang – 12:10.
Weiter geht es eng zu in diesem Halbfinale – Hagen führt 4:2, dann Berlin mit 5:4. Kutscher kommt wieder ins Spiel und macht gleich den vielumjubelten Ausgleich. Die „Crunchtime“ beginnt mit dem 9:8 der Hagener. Dann folgen zwei Hagener Satzbälle, von denen Kutscher den zweiten nutzt zum 11:9 und 2:2-Satzausgleich.
Spannend, ausgeglichen, packend und hochklassig geht es auch durch den Entscheidungssatz. Erst führt Hagen 2:1, dann Berlin 4:3 – eine vermeintliche Vorentscheidung zeichnet sich erst zum letzten Seitenwechsel ab. 6:4 steht es und die „Gelbe Wand“ der TSV-Fans steht ebenfalls. Eine Berliner Annahme landet an der Anzeigetafel und Hagen erhöht auf 9:5. Hofmann macht lang das 10:5. Bis zur Entscheidung dauert es aber auch jetzt noch länger: Berlin wehrt die ersten vier Satzbälle ab, auch der fünfte wird am Block vergeben. Dann wird es fast schon tragisch: Hofmann schlägt sein Service ins Aus und verschafft dem VfK den ersten Matchball. Nervenstark reagiert der Nationalangreifer und serviert ein Ass. Dann setzt VfK-Kollege Kögel seinen Preller ins Seitenaus und Hagen hat wieder Matchball. Auch der sechste Anlauf misslingt. Matchball Nummer sieben sorgt dann für das Hagener Happy-End: Kutscher bringt den TSV per Preller über Sascha Zaebe ins Endspiel.
VfK Berlin – TSV Hagen 2:3 (14:12, 12:14, 12:10, 9:11, 12:14)Für Berlin spielten: Manuel Kögel, Lukas Schubert, Daniel Hlebaroff, Sebastian Kögel, Jonas Brune, Sascha Zaebe
Für Hagen spielten: Philip Hofmann, Florian Strässer, Florian Kutscher, Kevin Schmalbach, Ole Schachtsiek, Robin Kuhlmann
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