Teamcheck: Männer-Bundesliga Süd

Teamcheck: Männer-Bundesliga Süd

Mannheim (DFBL/aga). Er ist zurück: Nach monatelanger Verletzungspause greift Patrick Thomas jetzt wieder in der Süd-Bundesliga an. Wird sein TSV Pfungstadt damit eine neue Meisterserie starten? Wer kann ihnen das Wasser reichen? Experte Andreas Gruber weiß mehr – hier kommt sein Teamcheck.

TSV Pfungstadt 

Patrick is back – nicht verwunderlich, dass er nach einer fast einer 9-monatigen Wettkampfpause noch Zeit und Geduld benötigt, um sein volles Potential abzurufen. Die Gegner, die das Glück haben, in den ersten Runden gegen den TSV zu spielen, könnten daraus Kapital schlagen. So war beim World-Cup-Finale in Vaihingen noch etwas Sand im Getriebe der „Gelben“. Nach einem Jahr ohne Titel wird der TSV wieder den Topfavorit auf den Südtitel bzw. den DM-Titel geben, allerdings nicht mehr ganz so souverän wie die letzten Jahre. Die Abwehrreihe präsentiert sich weiterhin mit den gewohnten Kräften Aijth und Andrew Fernando, Alexander Schmidt und Sebastian Thomas sind hier wohl wieder erste Wahl. Jeder der vier Spieler kann mehr oder weniger frei in der Abwehrreihe agieren. Den defensiven Part vorne rechts wird Johannes Jungclaussen einnehmen.

TV Wünschmichelbach

Durch die Ausfälle von Dennis Gruber (Schulter OP) und Nico Müller (Kreuzbandanriss) wird man sich am Bärsbacher Weg auf den Abstiegskampf einrichten müssen. Wenn man als Trainer seinen etatmäßigen Hauptangreifer ersetzen muss, ist das schon Aufgabe genug. Aber auch noch seinen Zuspieler aus der Starting Five zu ersetzen, ist fast unmöglich. Mit Tim Lutz, Jan Pfeifer und Sebastian Stamm kommt zwar die dringend benötigte Verstärkung für den Angriff und die Abwehr vom NLV Vaihingen zurück, aber alle drei müssen sich erst noch in der Bundesliga beweisen. Ansonsten wird das Personal gleich bleiben: Jonas Schröter, Brian Croseck, Markus Heimann, Alexander Scheuermann, Daniel Somberg – im Angriff ist Florian Zwintscher erste Wahl. Der DM-Dritte aus der Saison 2017 wird es schwer haben.

TV Schweinfurt Oberndorf

Nichts Neues aus dem Frankenland! Mit unverändertem Kader gehen die Franken in die achte Erstligasaison am Stück. Dreh- und Angelpunkt ist Fabian Sagstetter – ob er auch in dieser Runde den Alleinunterhalter im Angriff geben wird ist offen.. Wenn Oliver Bauer den Angriff übernimmt, ist der TVO als äußerst kompakt stehend zu bezeichnen. Im kompletten Kader stehen die fünf Defensivallrounder – Jaro Jungclaussen, Maximillian Lutz, Jens Scheiffele, Florian Dworaczek, und Johann Habenstein. Nach drei vergeblichen Anläufen in der Endrunde will man in diesem Jahr Edelmetall an den Main holen.

FBC Offenburg

Fast schon etwas wie der Dino der ersten Bundesliag Süd, aber auch bei anderen Dinos ist die Uhr gerade am ablaufen bzw. abgelaufen… Allerdings reichte es in den letzten Jahren im Feld nur zu der Qualifikation der DM in Weisel 2012. Der Kader ist stark genug, um gegen jeden der Gegner zu bestehen. Sven Muckle als Angreifer mit Gardemaß und Stefan Konprecht sind in vorderster Reihe gesetzt. Die Abwehr um Heimkehrer Oliver Späth, Mark Borho, und Mathias Lilienthal ist mehr als sattelfest, kurz vor Saisonstart kann der FCB einen Neuzugang aus Brasilien melden: Vinicius Tavares Goulart stößt zu den Offenburgern – sein Heimatverein ist SOGIPA. Ob der langjährige Zuspieler Michael Haas von seinem Ausflug zur FG Griesheim zurückkommt, ist fraglich und noch eine offene Personalie. Die Abwehrreihe kann sicher mit den Reihen des TV Oberndorf und des TSV Pfungstadt mithalten. Einzig und allein die „Dünne“ des Kaders, ist ein Manko. Novum in der ersten Liga ist, dass die Männer nach der Pfeife einer Frau tanzen: Birthe Lilienthal geht nun schon in ihre dritte Saison als Chefcoach. Wenn nicht jetzt, wann dann ?

MTV Rosenheim

Mit „fast“ totalem Umbruch gehen die Mannen von der Mangfall auf Punktejagd. Fünf erfahrene Recken und einige Youngsters stehen auf dem Spielberichtsbogen – aber Erfahrung allein macht noch keine Punkte, dazu ist Schlagkraft und langer Atem notwendig. Ob das die „neuen“ Offensivkräfte des MTV stemmen können, wird erst mit Saisonbeginn zu beantworten sein. Schön ist, dass man versucht den jüngeren Kräften auf aller höchstem deutschen Niveau weitere Spielpraxis zu geben. So wie es den Anschein hat, kehrt Steve Schmutzler zum MTV zurück.

TV Vaihingen/Enz

Auch für die Vaihinger wird die Luft nun dünner und dünner. Man kann wohl mit dem starken U18. und U16-Kader die halbe erste Liga mit Zuspielern und Abwehrspielern bestücken – aber der Aderlass im Angriffsbereich der Vaihinger ist nicht zu kompensieren. Johannes und Jaro Jungclaussen, Maximillian und Christian Gayer agieren alle bei anderen Vereinen. Wie lange es die „Alten“ noch packen, erscheint doch schwierig zu beantworten. Am Rande des Vaihinger Frühlingsklassikers kochte die Gerüchteküche Kommt Michael Krauß? Haben Marc Krüger und Kolja Meyer tatsächlich eine Auszeit genommen ? Wie wichtig Michael Krauß werden kann, hat er am World-Cup-Freitag auf internationalem Niveau unter Beweis stellen können. Mit seiner Erfahrung, die bekanntlich durch nichts zu ersetzen ist, kann er neue Impulse setzen. Das Rennen um die DM-Quali werden aber andere bestreiten.

TSV Calw

Calw ist ohl einer der besten Aufsteiger der letzten fünf Jahre. Rundherum technisch und läuferisch stark besetzt. Der Swiss-Legionär Raphael Schlattinger führt das Team – wenn es bei ihm läuft, sind die Orangenen nur sehr, sehr schwer zu stoppen. Im Defensivbereich hat Thomas Stoll die Qual der Wahl Marco und Nick Stoll, Lukas Gruner, Lukas Pfizenmaier, Moritz Pfrommer und Philipp Kübler stehen zur Verfügung. Die Abwehrleistung konnte auch schon in der Halle voll und ganz überzeugen. Bernd Bodler spielte am Block einen überragenden Part, im Feld fehlt ihm als „Methusalem“ der jungen Hüpfer doch ein wenig die Durchschlagskraft. Aber die Hessestädter werden die erste Saison locker überstehen – das haben die auch schon in der Halle eindrucksvoll unter Beweis gestellt und erst drei Spieltage vor Saisonende die Qualifikation zur DM verpasst. Die Sportanlage wird nur von ganz wenigen zu knacken sein – drei Auswärtsspiele und vier Heimspiele könnten genügen, um sich unter die ersten vier zu schieben – und dann um die Vergabe der DM-Endrundenplätze mitzuspielen. Bernd Bodler: „In erster Linie geht es gegen den Abstieg – aber die Auslosung der ersten Spielrunden meinte es auch gut mit uns.“

TV Käfertal

Premierensaison im Feldoberhaus könnte man titeln. Nach der erreichten DM-Endrunde, und Gewinn der Silbermedaille im eigenen Haus stehen die Quadratestädter nun auch im Feld in der Eliteklasse parat. Die Durchschlagskraft ist enorm beim wieder genesenen Marcel Stoklasa. Er fällt aber mindestens die ersten drei Saisonspiele wegen eines Muskelfaserrisses aus. Wenn er seine Quote (in der Halle bei fast 80%) weiterhin so hält, können die Käfertäler sich über ein weiteres Jahr in der Liga freuen. Sollte in der Abwehr auch noch Hendrik Vetter wieder hinzustoßen, ist das sicher ein Bollwerk, das es erstmal zu überwinden gilt. Dominik Mondl als verlängerter Arm des Trainers, Linus Murry, Marcel Moritz, Felix Klassen und Levin Diago stehen sattelfest in der Defensive. Vorne rechts wird nach wie vor Nick Trinemeyer auflaufen und den Motivator geben. Ganz unbequem zu bespielen ist die Truppe, und auf der Karlheinz-Herbst-Anlage ein ernstzunehmender Gegner. Die Klasse kann der TVK halten – die ersten drei Spieltage könnten jedoch zur Hypothek für höhere Ziele werden.

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