Neuenfeld: „Unterstützt uns wie bei der WM 2011!“
Schneverdingen (DFBL/bec). Am Freitag geht sie endlich los, die Euro 2016 der Männer im österreichischen Grieskirchen. Vor der Abfahrt ins Kurz-Trainingslager und dann in Richtung Grieskirchen sprach die DFBL mit Bundestrainer Olaf Neuenfeld. Der Coach hofft auf einen großen deutschen Fanblock in der imposanten EM-Arena.
Hallo Olaf, nach der DM ist vor der EM – du hast bei den Titelkämpfen in Bredstedt ja diverse deiner Akteure in Aktion gesehen – hat dir gefallen, was du beobachtet hast?
Olaf Neuenfeld: „Es hat mir nur bedingt gefallen. Die Spiele am Samstag waren insgesamt nicht hochklassig und wenig spannend. Sonntag war es dann besser. Von meinen zehn Spielern waren acht bei der DM. Die Jungs wissen selbst, dass sie es besser können. Bei einigen hat es gepasst, andere haben noch Spielraum nach oben.“
Pfungstadt um deinen wohl wichtigsten Akteur Patrick Thomas hat wieder den Titel geholt. Doch der Schlagmann schien, so vermuteten viele auf der Tribüne, noch nicht wieder vollständig genesen nach seiner Bänderverletzung. Macht dir das Sorgen vor dem EM-Start?
Neuenfeld: „Von Patricks Gesundheitszustand war ich positiv überrascht. Bei ihm fehlte noch die Sicherheit in den Standardschlägen. Das ist nach fast sechs Wochen kompletter Spielpause aber nicht anders zu erwarten gewesen. Ich denke, dass er bis zum Wochenende wieder zu seiner alten Stärke finden wird und im Laufe der EM wieder seine Bestleistung zeigen kann.“
Ein wenig Vorbereitung steht noch an, bevor ihr Donnerstag anreist. Was habt ihr noch vor?
Neuenfeld: „Wir treffen uns am Mittwochabend auf der Skihütte vom SV Geislingen. Das hat schon Tradition und ist immer ein gutes Omen für uns, wenn wir von Hans-Peter Brosig eingeladen werden. Am Donnerstagmorgen trainieren wir dann noch auf der Anlage vom SV Oberböhringen bevor wir dann mittags nach Grieskirchen fahren. “
Ein neuer Modus erwartet die Teams bei der erstmals mit 8 Nationen ausgerichteten EM – schon in der Vorrunde geht es gegen die großen Gegner. Wenn alles gut läuft, habt ihr nur im Viertelfinale eine Begegnung gegen die kleinen Faustballnationen – was sagst du zu diesem Prozedere?
Neuenfeld: „Ich finde den Modus sehr gut, hätte mir nur gewünscht, dass auch die Vorrundenspiele auf drei und nicht nur auf zwei Gewinnsätze gespielt werden. Ein Beginn am Donnerstagabend mit 2 Spielen unter Flutlicht wäre eine tolle Sache gewesen und die Fans, die aus dem Ausland anreisen sind ohnehin schon am Donnerstagabend vor Ort. Ansonsten verspricht der Spielplan viele spannende und interessante Paarungen und wenig Langeweile.“
Die Österreicher haben angekündigt, die beste EM aller Zeiten auf die Beine zu stellen mit Liveübertragungen im TV und einer enormen Zuschauerkulisse – da ist die Vorfreude doch bestimmt enorn?
Neuenfeld: „Alles was ich im Vorfeld aus Grieskirchen gehört und gesehen habe lässt eine EM mit neuen Maßstäben vermuten. Was die Verantwortlichen dort auf die Beine stellen lässt meine Vorfreude extrem steigen. Ich hoffe, dass wir eine ähnlich große Unterstützung von deutschen Fans haben werden wie 2011 bei der WM in Österreich. Wer noch nicht weiß, was er am Wochenende tun soll, sollte sich dieses Event nicht entgehen lassen und nach Grieskirchen kommen.“
Wer ist sportlich gesehen euer größter Konkurrent im Titelkampf – und wem von den anderen Nationen traust du eine Überraschung zu?
Neuenfeld: „Österreich und die Schweiz werden zwei ganz harte Gegner sein. Da müssen wir schon unsere beste Leistung zeigen, um beide schlagen zu können. Österreich ist durch den Heimvorteil mein persönlicher Favorit auf den Titel. Von den Kadermaßnahmen, die dort alle im Vorfeld durchgeführt wurden, können wir in Deutschland nur träumen. Außenseiterchancen rechne ich Italien zu, da wir es in den letzten Spielen gegen sie immer schwer hatten.“
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