Neuenfeld: „Faustball ist gerade absolut nebensächlich“
Schneverdingen (DFBL/bec). Die Corona-Krise hat den Sport weltweit zum Erliegen gebracht. Olympia ist verschoben, die Fußball-Euro auch und die großen Sportligen haben alle Pausen eingelegt oder die Saison vorzeitig beendet. Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf sein Faustball-Jahr spricht Männer-Bundestrainer Olaf Neuenfeld im Interview mit der DFBL.
Olaf, das Corona-Virus hat mittlerweile voll eingeschlagen in Deutschland. Wie geht es dir persönlich? Wie sieht es bei euch in der Heimat aus?
Neuenfeld: „Mir und meiner Familie geht es zum Glück sehr gut. Sowohl in Schneverdingen als auch in Hannover ist die Lage halbwegs normal. Mit normal meine ich, dass sich die meisten Menschen an die neuen Regelungen halten. Das tun wir in der Familie auch sehr genau, denn es macht jetzt keinen Sinn, sich dagegen aufzulehnen oder zu meinen, es betrifft nur andere. Das wäre egoistisch und dumm.“
An Faustball ist momentan – abgesehen von der kleinen Challenge auf Social Media – überhaupt nicht zu denken. Hast Du mit Deinem Nationalkader schon Kontakt gehabt?
Neuenfeld: „Wir haben unsere Spieler bereits dahingehend informiert, als das momentan alles auf Eis gelegt ist und wir uns zu einem späteren Zeitpunkt melden, wie es weiter geht. Faustball ist zwar das schönste Hobby für uns alle, aber jetzt gerade absolut nebensächlich geworden, leider.“
Du bist bekannt als Trainer, der penibel alles im Vorfeld plant. Das ist ja nun alles komplett über den Haufen geworfen worden. Welche Auswirkungen hat Corona für Dein Faustball-Jahr.
Neuenfeld: „Es wird, so wie im Leben aller Menschen, alles anders werden in diesem Jahr. Ich habe mit Chris Löwe schon einen Notfallplan erstellt. Hier müssen wir aber erst abwarten, ob unsere EM überhaupt stattfindet und ob die World Games 2021 ausgetragen werden können, wenn im gleichen Jahr die Olympischen Spiele und die Fußball-EM stattfinden.“
Im Sommer ist die EM ausgerechnet im Corona-Epizentrum Italien geplant. Abgesagt ist das Event noch nicht. Würdest Du denn überhaupt nach Italien fahren wollen?
Neuenfeld: „Ich kann mir momentan nicht vorstellen, in drei Monaten in Südtirol Faustball zu spielen. Ich glaube auch nicht, dass die Menschen in dieser Region einen Sinn darin sehen. Sie haben sicherlich andere Sorgen und Nöte und müssen alles neu ordnen. Die Bilder aus Norditalien sind wirklich ganz schlimm und die Menschen dort haben mein Mitgefühl.
Ich haben auch noch eine Bitte an alle Faustballer und Menschen: Bleibt zu Hause und haltet euch an die neuen Regeln und Vorgaben. Nur so können wir uns bald alle gesund und munter wieder sehen. Bleibt gesund!“
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