Mit unbändigem Kampfgeist: Deutschland feiert Finaleinzug

Gemeinsamer Jubel mit den Männern: Die deutschen Frauen feiern ihren Finaleinzug bei den World Games in Birmingham (Foto: DFBL/U.Spille)

Birmingham (DFBL/ssp). Mit großem Kampfgeist haben die deutschen Faustballerinnen den Einzug ins Endspiel der World Games geschafft. Auf dem Gelände des Birmingham Southern Colleges (USA) setzten sich die deutschen Frauen trotz zweimaligem Rückstand mit 3:2 (11:13, 11:7, 10:12, 11:8, 11:6) gegen Österreich durch. Mit zunehmender Spieldauer ließ die anfängliche Nervosität im deutschen Team merklich nach und die Sicherheit kam ins Spiel. Matchwinnerin war Kapitänin Sonja Pfrommer, die insbesondere mit ihrer starken Erfolgsquote aus der Angabe, ihre Mannschaft im Spiel hielt. Im Finale trifft Deutschland am Donnerstag (12 Uhr Ortszeit / 19 Uhr MESZ) auf die Schweiz, die in ihrem Halbfinale Brasilien überraschend mit 3:1 schlug.

Gerade einmal 13 Stunden sind seit der Vorrunden-Niederlage gegen Brasilien vergangen, da geht es für die deutschen Frauen schon wieder aufs Spielfeld. Zur Startformation aus dem Spiel am Abend zuvor gibt es zwei Änderungen: Svenja Schröder rückt an die Seite von Sonja Pfrommer im Angriff, Hinrike Seitz übernimmt das Zuspiel. Die Abwehr um Michaela Grzywatz und Luca von Loh bleibt unverändert. Eine gewisse Nervosität ist zu Beginn beiden Mannschaften anzusehen. Es sind immer wieder Eigenfehler, die die Partie zunächst bestimmen (7:7), dann aber werden vor allem die Angaben beider Seiten immer stärker. Ein seitlicher Ausball von Schröder ist es dann, der den ersten Satzball für Österreich bringt – der mit einem Ass von Pfrommer auf die Grundlinie aber abgewehrt wird. Den dritten verwandelt Hieslmair lang über die Abwehr. Zwei Satzbälle hat Österreich, die von Pfrommer mit einem Ass auf die Grundlinie und Schröder mit einem starken Leinenball abgewehrt werden.

0:1 liegt Deutschland zurück – doch der zweite Abschnitt startet deutlich besser. Das Team von Eva Krämer steht kompakt in der Defensive, dazu unterlaufen Österreich Eigenfehler. Beim Stand von 5:1 nimmt Team Austria Auszeit und bringt in der Angabe Ines Salzberger für Emilia Engleder. Deutschland zeigt sich unbeeindruckt, kämpft sich durch den Satz und hält Österreich auf Distanz. Mit einem Punkt über die linke österreichische Seite sorgt Pfrommer für vier Satzbälle, den zweiten davon verwandelt sie mit einem fast identischen Ball – Ausgleich!

Deutlich enger geht es in Satz drei. Sonja Pfrommer ist es dabei, die mit ihren starken Angaben – und dabei ganz egal ob lang Richtung Grundlinie oder kurz in den Dreimeterraum – mit einer beeindruckenden Quote immer wieder für die deutsche Führung sorgt. Österreich braucht für die Punktgewinne deutlich länger, hält aber den Anschluss (5:5). Auch eine zwischenzeitliche 7:5-Führung der Deutschen kontern sie noch einmal, gehen über Svenja Schröder mit einem harten Ball aus kürzester Distanz sogar in Führung (8:7). Deutschland reagiert, nimmt Auszeit – und bringt in der Abwehr Anna-Lisa Aldinger für Luca von Loh.  Zwei österreichische Satzbälle, die Salzberger mit halblangen Bällen holt, können sie damit nicht verhindern. Beim ersten wehrt Pfrommer über die Mitte ab, beim zweiten ist Marlene Hieslmair über Svenja Schröder erfolgreich.  

 

So viel steht fest: Einen weiteren Satzverlust dürfen sich die deutschen Frauen nicht erlauben. Und die Ausgangslage ist von Beginn an nicht einfach. Die gesamte Zeit über läuft das Krämer-Team einem Rückstand hinterher, muss nachziehen, um wieder auszugleichen. Nach einem packenden Ballwechsel wechselt die Führung erstmals in Richtung Deutschland (5:4). Gerade die sichere Annahme von Aldinger hilft der deutschen Mannschaft in dieser Phase, Schröder und Pfrommer punkten sehenswert – und Deutschland führt 7:5. Für Entspannung sorgt das aber nicht. Österreich verkürzt immer wieder auf einen Ball (9:8). Eine starke Abwehr von Michaela Grzywatz und Schusszuspiel von Svenja Schröder verwandelt Sonja Pfrommer zum Satzball – und verwandelt diesen direkt.

Beide Teams verzichten auf eine mögliche Pause nach Durchgang vier – wollen direkt in den Entscheidungssatz starten. Und hier präsentiert sich Deutschland bärenstark, wehrt nicht nur die erste Angabe spektakulär ab. Dazu behält Pfrommer ihre beeindruckende Quote bei – Team D zieht auf 6:2 davon. Österreich nutzt den Seitenwechsel, bringt für die Angabe noch einmal Emilia Engleder. Als sie den Ball zum ersten Mal in der Hand hält steht es bereits 2:7. Beim 9:2 sieht dann alles wie ein sicherer Sieg. Doch Österreich hat noch nicht aufgesteckt, kommt auf 6:9 heran. Dann ist aber Deutschland wieder zur Stelle – in Person von Sonja Pfrommer. Erst aus der Angabe zum Matchball und dann nach toller Abwehraktion von Hinrike Seitz aus dem Spiel lang über die Mitte.

Österreich – Deutschland 2:3 (13:11, 7:11, 12:10, 8:11, 6:11)

Für Deutschland spielten: Sonja Pfrommer, Svenja Schröder, Hinrike Seitz, Michaela Grzywatz, Luca von Loh, Anna-Lisa Aldinger

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