Kellinghusen kämpft sich bei Heim-DM ins Halbfinale
Kellinghusen (DFBL/ssp). Das war ein hartes Stück Arbeit: Die Frauen des VfL Kellinghusen haben das Halbfinale der Heim-DM erreicht. Im Qualifikationsspiel setzte sich das Team mit 3:2 (13:11, 9:11, 10:12, 11:9, 11:8) gegen den TSV Calw durch. Im Halbfinale bekommt es der VfL jetzt mit dem Ahlhorner SV zu tun.
Zum dritten Mal stehen sich die beide Mannschaften bei einer Feld-DM gegenüber. Die Bilanz spricht dabei für den TSV Calw (beide Spiele gewonnen), die zuletzt beim Bronze-Match im vergangenen Jahr als Sieger vom Feld gegangen sind. In diesem Quali-Spiel erwischt aber DM-Ausrichter Kellinghusen den besseren Start, führt 3:1. Und den Zwei-Punkte-Vorsprung verteidigt der VfL durch den Satz. Nach einem kurz gespielten Ball von Henriette Schell schafft es Calw dann zum 7:7 – Auszeit Kellinghusen. Kurz darauf ist der Vorsprung der zwei Punkte wieder hergestellt. Henriette Schell kommt an einen zu weit gespielten Ball nicht mehr heran (9:7). Den Satz gewonnen haben die Störstädterinnen aber noch nicht. Calw gleicht erneut aus, dann ist das Zuspiel wieder zu weit: Satzball Kellinghusen. Den wehrt Henriette Schell postwendend ab. Auch die zweite Chance kann der VfL nicht verwerten. Nach einem kurzen Ball von Jacqueline Böhmker kann Kellinghusen dann noch einmal aufbauen – und Böhmker ist halblang erfolgreich.
Ausgeglichen geht es in Durchgang zwei: Calw legt dabei vor, Kellinghusen gleicht aus – bis Jacqueline Böhmker beim Stand von 3:4 eine Angabe hinter das Feld setzt. Zu kämpfen haben beide Mannschaften mit dem böigen Wind auf der Anlage. Hier ein Zuspiel zu weit, hier eins zu weit von der Leine entfernt. Beim Stand von 7:5 für Calw nimmt Kellinghusen Auszeit – hat damit aber keinen Erfolg. Beim Stand von 10:7 gibt es Satzbälle für Calw. Doch der erste ist zu weit gespielt, den zweiten schlägt Henriette Schell ins Aus. Beim dritten ist sie dann mit einem kurzen Ball erfolgreich – die Calwer Löwinnen gleichen aus.
Es ist ein enges Duell, das sich die Teams liefern. Größtes Manko: das Zuspiel. Beide Angriffsreihen können zu selten in Szene gesetzt werden. Klappt es, können Böhmker auf der einen und Schell auf der anderen Seite punkten (3:3). Kellinghusen versucht mit Wechseln mehr Zugriff aufs Spiel zu bekommen. Vemke Voß wechselt aus der Abwehr ins Zuspiel, Katrin Wauer übernimmt in der Defensive. Doch die Punkte gehen vornehmlich auf das Calwer Konto (9:6). Dann scheint ein langer Ball des VfL ins Aus zu segeln. Doch Leonie Pfrommer ist noch dran, Jacqueline Böhmker punktet im nächsten Angriff auf 8:9 und hat kurz darauf die Chance auf den Ausgleich. Doch Calw wehrt ab, holt sich zwei Satzbälle (10:8). Den ersten wehrt der VfL ab, den zweiten setzt Henriette Schell in die Leine. Die Chance auf den Satzgewinn ergibt sich nach einem kurz gespielten Ball aber ein weiteres Mal und ist mit einem langen Ball erfolgreich (12:10).
Will Kellinghusen bei der Heim-DM nicht am Sonntag in der Zuschauerrolle sind nun zwei Satzgewinne nötig. Der Start in Satz vier ist dabei denkbar ungünstig. Die Angabe von Jacqueline Böhmker landet im Aus, der VfL läuft diesem hinterher. Annika Rennekamp ersetzt Anika Jöns im Angriff und übernimmt die taktischen Angaben auf Henriette Schell (5:5). Bei Calw zeigt sich zu diesem Zeitpunkt, dass der Wind jeden Fehler im Spielaufbau bestraft. Gleich dreimal wird der Ball zu weit vorgespielt – und Kellinghusen führt 6:5. Der VfL baut den Vorsprung aus, hat bei 10:7 drei Satzbälle. Den ersten wehrt Henriette Schell über die Seite ab, den zweiten lang Richtung Grundlinie. Torbjörn Schneider und Marten Kabbe rufen ihr Team in einer Auszeit noch einmal zusammen – mit dem erhofften Effekt. Annika Rennekamp punktet aus dem Spiel halblang zum 11:9.
Es geht zum ersten Mal in den Entscheidungssatz. Und in dem liefern sich die Kontrahenten nun – bei weniger werdendem Wind – lange Ballwechsel. Calw führt 2:0, produziert dann aber wieder Eigenfehler – und Kellinghusen führt zum Seitenwechsel 6:5. Jacqueline Böhmker übernimmt auf der neuen Spielfeldhälfte die Angabe und erhöht direkt auf 7:5. Bringt Kellinghusen den Vorsprung ins Ziel? Es sieht danach aus. Mit einem langen Ball in Richtung Grundlinie erkämpft sich der DM-Gastgeber drei Matchbälle (10:7). Der erste geht Lisa Maas in der Annahme über den Arm, den zweiten setzt Jacqueline Böhmker aus der Angabe auf die Grundlinie.
TSV Calw – VfL Kellinghusen 2:3 (11:13, 11:09, 12:10, 09:11, 08:11)
TSV Calw: Henriette Schell, Laura Glauner, Anna Winkler, Sandra Janot, Leonie Pfrommer
VfL Kellinghusen: Jacqueline Böhmker, Anika Jöns, Nadja Zühlke, Lisa Maas, Vemke Voß, Katrin Wauer, Annika Rennekamp
Schiedsrichter: Dieter Mehrens
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