Illustres Starterfeld für Mini-Bundesligasaison der Frauen
Brettorf (DFBL/ssp). 2. Februar 2020: An diesem Tag standen sich die Frauenteams bis dato zum letzten Mal in der Bundesliga gegenüber. Auf den Tag genau sechs Monate waren sie aufgrund des Coronavirus nun zum Warten verdammt. Nun aber geht es weiter. Arrivierte Vereine, amtierende Deutsche Meister, Bundesliga-Rückkehrer und Neulinge bilden dabei ein illustres Feld aus 18 Mannschaften, das in die verkürzte Bundesligasaison der Frauen. In einem an das Coronavirus angepassten Modus sollen dabei die DM-Teilnehmer ermittelt werden. Getan hat sich bei den Vereinen dabei eine ganze Menge – vorallem personell: Sönke Spille wirft für die DFBL, wie gewohnt, einen kurzen Blick auf alle Teams der beiden Bundesliga-Staffeln.
Wie bei den Männern gibt es dabei auch für die Frauenteams eine reduzierte Spielrunde mit zwei Qualifikationsspieltagen für die Deutsche Meisterschaft am 5./6. September in Kellinghusen. In drei Dreiergruppen schaffen dabei die jeweils zwei besten Mannschaften den Sprung zur zweiten Runde – und ermitteln hier die drei DM-Teilnehmer für den Norden und den Süden. Absteiger – das hat das DFBL-Präsidium bereits vorzeitig entschieden – wird es in dieser Saison keine geben.
1. Bundesliga Süd
Gruppe A (Sonntag, 2. August, Calw)
TSV Calw (Trainingsstart: Anfang Juni)
In ihrer elften Bundesliga-Saison in Folge müsen die Calwer Löwinnen auf Angreiferin Steffi Dannecker verzichten. Nachdem sie mit dem TSV den DM-Titel in der Halle verteidigt hat, musste sie sich das Knie nun nochmals richten lassen und wird die gesamte Feldrunde aussetzen. Personell hat das Trainer-Duo um Elke Schöck und Bernd Bodler dennoch die Qual der Wahl. Nach der Auflösung des TV Obernhausen haben sich Laura Glauner und Elisa Becht den Calwerinnen angeschlossen. Als Ziel ist die DM-Qualifikation gesetzt – wobei mit Skepsis auf die Veranstaltung blickt.
SV Tannheim (Trainingsstart: Mitte Juni)
Nach Platz acht und fünf in den Vorjahren werden die Bayerinnen in etwas geänderter Besetzung zur Mini-Runde antreten. Gleich zwei Stammspielerinnen stehen für die Feldsaison nicht zur Verfügung – dafür sollen einige Jugendspielerinnen die Chance erhalten, Bundesliga-Luft zu schnuppern.
TSV Staffelstein (Trainingsstart: 15. Juni)
Ihre Bundesliga-Premiere hätten sich die Spielerinnen vom TSV Staffelstein sicherlich anders vorgestellt. Während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie wurden die Mitspielerinnen mit Fotos vom Einzeltraining motiviert. Der Großteil des Kaders von Trainer-Duo Bernd Donath und Bernd Faulstich spielt dabei seit Jahren zusammen, hat vor zwei Jahren den Aufstieg in Liga zwei geschafft – und nach nur zwei Spielzeiten den Feld-Aufstieg ins Oberhaus geschafft. Verzichten müssen sie aber vorerst auf Angreiferin Pia Donath, die sich nach einer Knieoperation erst im Aufbautraining befindet.
Gruppe B (Sonntag, 2. August, Unterhaugstett)
TV Unterhaugstett (Trainingsstart: Mitte Mai)
Angriffspower für den TVU: Nach der nur knapp verpassten DM-Qualifikation in der vergangenen Feldsaison kann der TV Unterhaugstett auch in 2020 auf die Dienste von Angreiferin Pia Neuefeind (Ahlhorner SV) bauen. Gemeinsam mit der Nationalspielerin wollen die Unterhaugstetterinnen dabei erneut einen Platz unter den ersten drei ins Visier nehmen. Den letzten Feinschliff holte sich die Mannschaft, die in dieser Spielzeit ohne Trainer auskommen muss, dabei bei einem gemeinsamen Vorbereitungsturnier mit den Zweitligisten TV Stammheim und TV Vaihingen/Enz.
TSV Dennach (Trainingsstart: Anfang Juli)
Es sind schon beeindruckende Zahlen, die der TSV Dennach vorweisen kann: Seit 2006 spielt das Team aus dem Enzkreis auf dem Feld nun schon ununterbrochen in der 1. Bundesliga Süd, hat in dieser Zeit 13 DM-Teilnahmen und neun Südmeisterschaften für sich verbuchen können. Nun geht es in die 17. Feldsaison im Oberhaus. Dabei kann Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger, die an den Spieltagen wieder von Jogi Bork an der Seitenlinie unterstützt wird, mit Denise Zeiher (TV Obernhausen) eine neue Spielerin begrüßen. Nicole Neumeyer und Leonie Pross haben sich dagegen eine Auszeit genommen.
TSV Ötisheim (Trainingsstart: 15. Juni)
Nicht nur in der Halle – auch auf dem Feld hat der TSV Ötisheim den Bundesliga-Aufstieg geschafft. Nach dem starken Einstand unter dem Hallendach (Platz vier) will sich der TSV nun auch in der Mini-Runde behaupten – auch wenn für viele gerade in der Feldsaison andere Prioritäten auf dem Plan stehen. So legen Stephanie Frech und Nadine Schnaugst eine Familienauszeit und Irina Kuhn eine Schwangerschaftspause ein. Dafür gibt es mit Lisa Schöck und Malena Heidelbauer (TSV Schwieberdingen) aber Zuwachs. Die Feldsaison soll für Ötisheim ohnehin nur als Vorbereitung auf die Halle dienen – schließlich ist der TSV dann DM-Ausrichter.
Gruppe C (Sonntag, 2. August, Gärtringen)
TSV Gärtringen (Trainingsstart: Anfang Juni)
Dank des Rückzugs des TV Obernhausen ist das Team aus dem Kreis Böblingen nicht nur in der Halle sondern auch auf dem Feld erstklassig. Nach Training in Kleingruppen ab Anfang Juni, konnte Ende Juni dann wieder ein „normales Mannschaftstraining“ stattfinden. Verzichten muss Spielertrainerin Nicole Heldmaier auf Saskia Schwabl, die zu ihrem Heimatverein TV Stammheim zurückgekehrt ist. Dafür konnte mit Katha Schippert eine wichtige Stütze im Angriff – zumindest für den ersten Spieltag – reaktiviert werden. Mit ihr soll es in die zweite Feld-Bundesligasaison der Vereinsgeschichte gehen.
TV Segnitz (Trainingsstart: 13. Juni)
DM-Teilnahme auf dem Feld, Aufstieg in Liga eins in der Halle: Die Bayerinnen – angeführt von Nationalangreiferin Svenja Schröder – sind nun in beiden Saisonhälften im Oberhaus unterwegs. Und auch das Personal bleibt weitestgehend unverändert. Zur Feldsaison muss nur Tatjana Müller aussetzen.
TSV Pfungstadt (Trainingsstart: Ende Mai)
Es war die erfolgreichste Saison des Pfungstädter Frauenfaustballs: In der Hallenrunde hat sich der TSV zum ersten Mal für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert – nun soll dieser Erfolg auch mit etwas Verspätung Schwung für die Feldsaison geben. Personell gibt es zwei Änderungen. Spielerin Lina Schmidt legt eine einjährige Faustballpause für ihr geplantes Auslandsstudium ein, dazu hat sich Trainer Johannes Junglaussen verabschiedet. Beim Training ist von den TSV-Frauen somit Eigeninitiative gefordert. Da auch Michele Göbel an den Spieltagen womöglich nicht zur Verfügung stehen, werden die beiden Jugendspielerinnen Joanna Sator und Sophia Meister das Team wieder unterstützen.
1. Bundesliga Nord
Gruppe A (Sonntag, 2. August, Schneverdingen)
TV Jahn Schneverdingen (Trainingsstart: Mitte Mai)
Der Vizemeister greift an: Sowohl in der vergangenen Feld- als auch in der Hallensaison haben es die Heidschnucken zwar ins DM-Finale geschafft, im Kampf um den Titel aber den Kürzeren gezogen. Nun nimmt das Team den nächsten Anlauf. Angreiferin Aniko Müller ist auf dem Feld, wie gewohnt, wieder an Bord. Und somit kann der TV Jahn mit Müller, Theresa Schröder (diese Saison im Angriff und nicht in der Abwehr), Hinrike Seitz, Luca von Loh, Annika Bösch und Laura Kauk gleich sechs Spieler aus dem erweiterten A-Kader aufbieten. Mit Helle Großmann kommt sogar noch eine weitere Spielerin hinzu. Sie ist für die Spieltage aber, genauso wie Zoe Kleiböhmer, Nathalie Domurath und Kimberly Groß, nur als Ergänzungsspielerin eingeplant, da sie sich auf die U18-DM im September auf eigener Anlage vorbereiten.
TSV Bayer 04 Leverkusen (Trainingsstart: Mitte Mai)
Mächtig Bewegung ist im Leverkusener Kader. Mit Jana und Lina Hasenjäger sowie Katja Hofmann zieht es gleich drei Stammspielerinnen zum Ohligser TV in der zweiten Liga. Dafür rücken mit Ronja Müller Jana Schmidt und Marcela Heck in die Erstligamannschaft auf – und Angreiferin Marie Hodel, die zuletzt sporadisch ausgeholfen hat, steht Trainer-Duo Kerstin und Jörg Müller wieder zur Verfügung.
SV Düdenbüttel (Trainingsstart: Anfang Mai)
Der Traditionsklub ist wieder erstklassig: Vier Jahre nach dem letzten Abstieg darf Düdenbüttel wieder im Oberhaus antreten. Nun will sich der dreimalige Hallenmeister mit seinem eingespielten Team, das seit Jahren in unveränderter Formation antritt, auch über die Saison 2021 hinaus in Liga eins festbeißen. Fehlen wird in dieser Spielzeit Zuspielerin Lena Brünjes, dafür gehört seit der Hallensaison U18-Europameisterin Mara Zastrow zum Kader. Am ersten Spieltag wird zudem mit Melissa Leopold eine weitere U18-Nationalspielerin das Team im Angriff unterstützen.
Gruppe B (Sonntag, 2. August, Ahlhorn)
Ahlhorner SV (Trainingsstart: Mitte Mai)
Dass sie in diesem Jahr die Gejagten sein würden, damit hätten die Ahlhornerinnen zu Beginn der vergangenen Spielzeit sicherlich nicht gerechnet. Nach dem DM-Titel in Kellinghusen, klappte es unter dem Hallendach zudem mit der Bronzemedaille. Dort dabei war noch Pia Neuefeind, die nun aber zum TV Unterhaugstett zurückkehrt. Ebenfalls fehlen wird Felicia Gißler, die bei einem Testspiel gegen den TV Brettorf zwar zum Einsatz kam, nach ihrem Kreubandriss aber noch geschont werden soll. Dafür wird Nachwuchstalent Jordan Nadermann das Team wieder unterstützen.
SV Moslesfehn (Trainingsstart: 20. Mai)
Eines wird beim SV Moslesfehn wie bei kaum einem anderen Team so groß geschrieben: Kontinuität. Auch zur Feldsaison – bereits die 21. in Folge für die Mossis – gibt es sowohl auf als auch neben dem Spielfeld keine Veränderungen.
Wardenburger TV (Trainingsstart: Anfang Mai)
Die Zahl der Bundesliga-Mannschaften aus dem Landkreis Oldenburg wächst: Nach Ahlhorn, Moslesfehn und Brettorf gehört nun auch der Wardenburger TV zur Beletage des Frauenfaustballs und sorgt für ein Oldenburger Quartett. Nach einigen gescheiterten Versuchen bei den Aufstiegsspielen kann die Abteilung, die vor 20 Jahren wieder zum Leben erweckt wurde, sich nun auf Duelle mit der Erstligakonkurrenz freuen. Neben dem Stammpersonal der vergangenen Jahre kann der WTV dabei auch auf die erfolgreichen Spielerinnen der derzeitigen U18-Mannschaft zurückgreifen. Das Ziel? Bei den arrivierten Landkreis-Konkurrenten für mächtig Gegenwind sorgen.
Gruppe C (Sonntag, 2. August, Hannover)
TK Hannover (Trainingsstart: 8. Mai)
Zweimal Platz sieben: Seit dem Aufstieg 2017 haben die Klubberinnen auf dem Feld bisher zweimal nur hauchdünn die Klasse gehalten. Für die Saison 2020 kann die Truppe um Kapitänin Charlotte Salzmann nun befreit aufspielen. Dafür stehen Suse Schulz und Tim Krause der Kader der vergangenen Hallensaison zur Verfügung, als der TKH die Saison auf Platz fünf beendete.
VfL Kellinghusen (Trainingsstart: 11. Mai)
Die DM-Qualifikation ist der Mannschaft zwar nicht mehr zu nehmen, doch die Störstädterinnen wollen trotzdem alles daran setzen, sich auch sportlich für die nationalen Titelkämpfe zu qualifizieren. Zumal man die vergangenen beiden Spielzeiten möglichst schnell vergessen möchte. Zwar schaffte es der VfL bei der Heim-DM bis ins Halbfinale, in der Liga stand aber nur ein durchwachsener sechster Platz zu Buche. Und unter dem Hallendach (7. Platz) konnte der Klassenverbleib nur dank des Satzverhältnisses geschafft werden. Betreut wird das Team diese Saison von Torbjörn Schneider und Marten Kabbe. Sie haben den gewohnten Kader zur Verfügung, der an der DM noch durch Angreiferin Annika Rennekamp ergänzt wird.
TV Brettorf (Trainingsstart: Anfang Mai)
In letzter Sekunde rutschten die Brettorferinnen am letzten Spieltag der vergangenen Hallensaison aus den DM-Rängen. Umso motivierter geht das Team um Hauptangreiferin Laura Marofke nun in verkürzte Spielzeit unter freiem Himmel. Der sechsköpfige Kader aus der Halle bleibt für die fünfte Feldsaison in Folge dabei bestehen.