Herzschlagfinale um Nordmeisterschaft, drittes DM-Ticket und Klassenerhalt
Ahlhorn/Brettorf/Moslesfehn (DFBL/ssp). Was für ein Schlusspurt: Die Bundesliga-Faustballerinnen des SV Moslesfehn sind am Sonntag in letzter Sekunde auf den DM-Zug aufgesprungen. Während Konkurrent TV Brettorf im Fernduell Federn ließ, gewann der SVM seine Begegnungen gegen Schneverdingen und Wangersen. Absteigen aus der 1. Bundesliga muss neben dem MTV Wangersen auch die SG Stern Kaulsdorf. Die Berlinerinnen gewann an einem nervaufreibenden Sonntag zwar gegen Brettorf – hatten gegen die punktgleichen Teams aus Kellinghusen und Leverkusen aber das schlechtere Satzverhältnis.
Gleich an allen drei Schauplätzen des letzten Nord-Bundesligaspieltages der Frauen ging es zur Sache. Der Blick richtete sich dabei ausschließlich auf den Landkreis Oldenburg: In Moslesfehn, Ahlhorn und Brettorf – alle nur wenige Kilometer voneinander entfernt – fielen die Entscheidungen dieser Hallensaison.
Die Ausgangslage vor dem Spieltag:
1. Schneverdingen 22:6 (+23); 2. Ahlhorn 22:6 (+19), 3. Brettorf 18:10 (+11); 4. Moslesfehn 18:10 (+9); 5. Hannover 14:14 (-1); 6. Leverkusen 10:18 (-4); 7. Kellinghusen 10:18 (-12); 8. Kaulsdorf 10:18 (-16); 9. Wangersen 2:26 (-29)
Die neun Spiele in der zeitverzögerten Konferenz!
1. Durchgang
Ahlhorner SV – VfL Kellinghusen 3:0 (11:4, 15:13, 11:6)
Kann der Ahlhorner SV sich die Nordmeisterschaft erkämpfen? Punktgleich mit dem TV Jahn Schneverdingen sind die Blau-Weißen in den Spieltag gestartet. Und in ihrer Partie gegen den VfL Kellinghusen setzt der amtierende Deutsche Feldmeister ein Ausrufezeichen. Nach drei Sätzen haben die Gastgeberinnen ihren zwölften Saisonsieg in der Tasche – und vergrößern beim Konkurrenten die Sorge vor dem Abstieg.
TV Brettorf – SG Stern Kaulsdorf 1:3 (8:11, 5:11, 11:7, 11:6)
Kurz danach ist die erste Partie in Brettorf zu Ende – und den VfL-Frauen dürfte ein wenig das Herz in die Hose rutschen. Nicht DM-Aspirant Brettorf setzt sich gegen die abstiegsbedrohte SG Stern Kaulsdorf durch. Stattdessen trumpfen die Berlinerinnen gegen zu nervös agierende Brettorferinnen auf. Kaulsdorf holt wichtige Punkte für den Ligaverbleib, setzt mit einem Sprung auf Rang sechs die Konkurrenz unter Druck. Und in Brettorf? Da geht der Blick nach Moslesfehn. Hier wird sich doch wohl Favorit Schneverdingen im Duell mit den Mossis durchsetzen?
SV Moslesfehn – TV Jahn Schneverdingen 3:2 (10:12, 11:5, 11:6, 11:13, 11:4)
Die Antwort lautet: Nein! Stattdessen liefert der gastgebende SVM ab. Zwei umkämpfte Sätze gehen an den TV Jahn, der auf Theresa Schröder verzichten muss. In den anderen drei Abschnitten gibt stattdessen Moslesfehn den Ton an – und zieht an Brettorf vorbei.
Blitztabelle:
1. Ahlhorn 24:6 (+23); 2. Schneverdingen 22:8 (+22); 3. Moslesfehn 20:10 (+10); 4. Brettorf 18:12 (+9); 5. Hannover 14:14 (-1); 6. Kaulsdorf 12:18 (-14); 7. Leverkusen 10:18 (-4); 8. Kellinghusen 10:20 (-15); 9. Wangersen 2:26 (-29)
2. Durchgang
VfL Kellinghusen – TK Hannover 3:1 (3:11, 11:9, 11:6, 14:12)
Vor einem Jahr stand Kellinghusen noch im DM-Endspiel. Droht nun der Absturz in Liga zwei? Nach dem ersten Satz sieht alles danach aus. Der TKH überrennt die Schleswig-Holsteinerinnen förmlich, die sich dann aber fangen, zunächst den Ausgleich schaffen und dann doch noch den Sieg feiern. Damit schlägt der VfL zurück, befördert sich auf einen Nichtabstiegsplatz. Was machen die beiden direkten Konkurrenten?
SG Stern Kaulsdorf – TSV Bayer Leverkusen 0:3 (4:11, 7:11, 8:11)
Zeitlich gesehen stehen sich die beiden Teams nicht wirklich lange gegenüber. Nach einer halben Stunde ist die Partie beendet – und Leverkusen jubelt. Mit dem Erfolg hat der TSV den Klassenerhalt geschafft – und Kaulsdorf wieder in den Abgrund gestoßen. Für die Frauen aus der Hauptstadt, bei denen nach dem Erfolg gegen den TVB die Luft raus ist, war es das vorerst letzte Bundesligaspiel nach acht Jahren in Liga eins!
TV Jahn Schneverdingen – MTV Wangersen 3:0 (11:1, 11:5, 11:6)
Ähnlich schnell ist die zweite Partie in Hundsmühlen beendet. Schneverdingen lässt Schlusslicht Wangersen keine Chance und tut etwas für das Satzverhältnis. Aktuell steht zwar Ahlhorn noch ganz oben in der Tabelle – doch sollte der ASV gegen Hannover ausrutschen hätte wieder der DM-Gastgeber die bessere Ausgangslage für die Nordmeisterschaft.
Blitztabelle:
1. Ahlhorn 24:6 (+23); 2. Schneverdingen 24:8 (+25); 3. Moslesfehn 20:10 (+10), 4. Brettorf 18:12 (+9); 5. Hannover 14:16 (-3); 6. Leverkusen 12:18 (-1); 7. Kellinghusen 12:20 (-13); 8. Kaulsdorf 12:20 (-17); 9. Wangersen 2:28 (-32)
3. Durchgang
TV Brettorf – TSV Bayer Leverkusen 3:1 (11:8, 6:11, 13:11, 11:7)
Leverkusen hat die Klasse sicher, Brettorf scheint die wohl sicher geglaubte DM-Teilnahme verspielt zu haben. Immerhin die letzte Chance wahrt der TVB, gewinnt die Partie 3:1 – und hätte bei einer deutlichen Niederlage des SVM das bessere Satzverhältnis.
SV Moslesfehn – MTV Wangersen 3:1 (11:4, 5:11, 11:6, 11:7)
Doch diesen Gefallen tut ihnen Moslesfehn nicht. Zwar schafft Wangersen den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, danach spielt der SVM aber wieder deutlich konzentrierter und bringt auch die zweite Hand an das DM-Ticket. Moslesfehn ist somit in letzter Sekunde auf die Überholspur gewechselt und für die DM qualifiziert!
Ahlhorner SV – TK Hannover 2:3 (11:9, 11:9, 8:11, 8:11, 8:11)
Ein Spiel läuft zu diesem Zeitpunkt noch. Hier scheint der Ahlhorner SV die Nordmeisterschaft perfekt zu machen – oder? Nach 2:0-Führung geben die Blau-Weißen von Spielertrainerin Janna Köhrmann dann doch noch den Sieg und Platz 1 im Norden aus der Hand. Hannover dreht die Partie und siegt 3:2. Damit ist Schneverdingen nach sechs Jahren mal wieder Hallenmeister in der Nordstaffel. Spannung gab es an diesem Sonntag also bis zum allerletzten Ballwechsel.
Die Tabelle zum Abschluss:
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Jahn Schneverdingen 24:8 (+25)
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Ahlhorner SV 24:8 (+21)
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SV Moslesfehn 22:10 (+12)
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TV Brettorf 20:12 (+11)
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TK Hannover 16:16 (-2)
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Bayer Leverkusen 12:20 (-3)
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VfL Kellinghusen 12:20 (-13)
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Stern Kaulsdorf 12:20 (-17)
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MTV Wangersen 2:30 (-34)