Grieskirchen wird neuer Austragungsort der Frauen-WM 2021

Hat nun Grieskirchen als WM-Ziel vor Augen: Anna-Lisa Aldinger (Foto: Christian Kadgien)

Jona/Grieskirchen/Segnitz (DFBL/ssp/seb). Neuplanung in Sachen Faustball-Weltmeisterschaften der Frauen: Die WM wird nicht im schweizerischen Jona (Schweiz) stattfinden. Das teilte das Organisationskomitee des TSV Jona und der International Fistball Association (IFA) am Donnerstag mit. Stattdessen werden die Titelkämpfe zwei Wochen später in Grieskirchen (Österreich) ausgetragen – gemeinsam mit der U18-Weltmeisterschaft und U21-Europameisterschaft.

Eigentlich sollten die besten Faustballerinnen der Welt vom 13. bis 17. Juli in Jona-Rapperswill zusammenkommen und den neuen Weltmeister ermitteln. Die Organisatoren des TSV Jona hatten – nach der Absage der WM 2020 in Chile – die Ausrichtung der Titelkämpfe erst vor wenigen Monaten übernommen und seitdem die Planungen vorangetrieben. Nach unzähligen Abklärungen, diversen Gesprächen und Einschätzungen von den maßgebenden Amtsstellen sowie einer abschließenden sachlichen Beurteilung mussten die Organisatoren letztlich doch kapitulieren. In Absprache mit der IFA und den Verantwortlichen von Swiss Faustball entschied man sich knapp sieben Wochen vor dem geplanten Auftakt für eine Absage der Weltmeisterschaft in Jona. Die Unsicherheiten in Bezug auf die gültigen behördlichen Vorschriften hätten ein zu großes Risiko dargestellt. „Für den finalen Schritt fehlte uns die Planungssicherheit“, sagte Martin Grögli, Präsident der Faustballabteilung des TSV Jona auf der WM-Homepage mit Blick auf die aktuell geltenden Einreisevorschriften hervor, die für einen Teil der gemeldeten 14 Faustball-Nationen eine zehntägige Quarantäne nach sich gezogen hätten.

Grieskirchen ist nun das neue Ziel für die Faustball-Nationalteams der Frauen. In Oberösterreich finden somit zeitgleich vom Mittwoch, 28. Juli, bis Sonntag, 1. August, die weibliche und männliche U18-WM, die U21-Europameisterschaft sowie die Frauen-WM statt. Die U18-Weltmeisterschaft und U21-Europameisterschaft bleiben laut IFA unverändert am bisherigen Datum ab 29. Juli. „Natürlich kann die Terminverschiebung der Frauen-WM bedeuten, dass es auch am Teilnehmerfeld noch zu Veränderungen kommen kann“, sagt Winfried Kronsteiner, Vorsitzende der IFA-Sportkommission. „Wir wissen, dass diese Veranstaltung ein Kraftakt für alle Beteiligten werden wird, hoffen aber, dass bei den Teams die Freude überwiegt, die WM überhaupt spielen zu können. Wir sehen die Ausrichtung der WM auch als ein notwendiges Angebot für die Nationalmannschaften, die sich auf ein Highlight fokussieren und wieder in den internationalen Spielbetrieb einsteigen wollen.“

Die nächste Frauen-WM wird aufgrund der World Games 2022 sowie der Männer-WM 2023 voraussichtlich erst in 2024 stattfinden. „Und sechs Jahre zwischen der letzten Frauen-WM 2018 in Linz und der WM 2024 waren für uns keine allzu schöne Option“, so Kronsteiner, nachdem zuvor in der Schweiz auch eine Verlegung in den Herbst 2021 sowie die Durchführung einer B-WM in 2022 geprüft worden war.

„Wir werden in den kommenden Tagen weitere Details veröffentlichen und möchten alle Teams ermutigen, sich auf die Faustball-Weltmeisterschaften 2021 in Österreich vorzubereiten“, so IFA Generalsekretär Christoph Oberlehner, der dem Gedanken an dieses gemeinsame Großprojekt über drei Faustball-Generationen auch sehr viel Charme abgewinnen kann: „Comeback ist vielleicht zu viel: Aber wir zeigen der Welt, dass wir zurück auf der internationalen Bühne sind!“

Kader zum Lehrgang in Segnitz

Trainierte gemeinsam in Segnitz: die Nationalmannschaft der Frauen (Foto: Silke Eber)

Der deutsche Frauenkader ist derweil am vergangenen Wochenende mit dem ersten Lehrgang im Jahr 2021 intensiv in die WM-Vorbereitung gestartet. Im bayerischen Segnitz konnte sich der A-Kader zum ersten Mal nach einem halben Jahr wieder treffen – und das unter optimalen Bedingungen. Insgesamt standen vier Trainingseinheiten auf dem Programm.

Für Bundestrainerin Silke Eber war vor dem Lehrgang nicht klar, wie das Leistungsniveau der Frauen aktuell ist. „Für uns war die Geschichte in Segnitz ein Überraschungspaket, wir wussten nicht so recht, was wir von den Spielerinnen erwarten durften“, sagte Eber. Umso schöner die Tatsache, dass das Niveau außerordentlich hoch und auch sehr ausgeglichen war. Davon konnte man nicht zwingend ausgehen, weil auch nicht alle Spielerinnen coronabedingt die gleichen Trainingsbedingungen hatten. „Wir sind sehr, sehr zufrieden und positiv überrascht, in welch guter Verfassung die Spielerinnen bereits sind. Die Spielerinnen haben mit großer Motivation zu Hause gearbeitet. Da kann man nur seinen Hut ziehen“, so Bundestrainerin Silke Eber.

Die Reise geht bereits in der nächsten Woche weiter. In Ditzingen findet vom 3. bis 6. Juni der zweite Lehrgang in diesem Jahr statt. Alle 14 Spielerinnen, die bereits in Segnitz dabei waren, werden auch in Ditzingen dabei sein. Ein großes Dankeschön geht an die Verantwortlichen des TV Segnitz um ihren Abteilungsleiter Wolfgang Eger, die optimale Bedingungen für die Frauen-Nationalmannschaft geschaffen haben.

A-Kader der Frauen: Sonja Pfrommer, Helle Großmann, Stephanie Dannecker, Svenja Schröder, Henriette Schell (Angriff), Maya Mehle, Hinrike Seitz, Anna-Lisa Aldinger (Zuspiel), Theresa Schröder, Luca von Loh, Laura Kauk, Michaela Grzywatz, Annika Bösch, Ida Hollmann (Abwehr); Trainer- und Betreuerstab: Eva Krämer, Silke Eber, Miriam Schuldt

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