Frauen-EM: Deutschland jubelt erneut über EM-Titel
Lazne Bohdanec (DFBL/ssp). Titelverteidigung geglückt: In einem spannenden Finale holt sich die Deutsche Nationalmannschaft der Frauen den elften Titel der Historie. Nach einem zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich dreht die Mannschaft von Bundestrainerin Silke Eber noch einmal auf und steht zum dritten Mal in Folge ganz oben auf dem EM-Podest.
Mit Sonja Pfrommer, Svenja Schröder, Anna Lisa Aldinger, Theresa Schröder und Annika Bösch startet Deutschland in das Endspiel. Und zu Beginn begegnen sich die beiden Teams, wie schon in der Vorrunde am Tag zuvor, auf Augenhöhe. Nach einem Punkt von Sonja Pfrommer zum 6:4 liegt Deutschland zum ersten Mal mit zwei Punkten in Front, nach einem Ass von Ines Lugerbauer und einem Ausball von Pfrommer liegen beide Finalteams aber wieder gleichauf. Es bleibt dabei: Deutschland legt wieder vor, beim Stand von 8:6 nimmt Österreich die erste Auszeit. Dann aber punktet Svenja Schröder mit einem kurz gespielten Ball in den Dreimeterraum, legt kurz darauf einen weiteren Kurzen nach. 10:6 – vier Satzbälle Deutschland. Marlene Hieslmair wehrt den ersten mit einem kurz gespielten Ball ab, nach einem langen Ballwechsel folgt dann über Pfrommer der zweite Punkt in Folge – 10:8. Den dritten Satzball verwandelt Svenja Schröder mit einem Ass zwischen Mitte und Abwehrspielerin.
Wirklich Schwung gibt die Satzführung nicht. Zwar sorgt Anna Lisa Aldinger mit einem Rettungsball für die 1:0-Führung, dann ist Österreich vier Mal in Folge erfolgreich. Einen packenden Ballwechsel sehen die Zuschauer dann im Anschluss. Rund zehn Leinenüberquerungen nimmt der Ball, ehe Sonja Pfrommer das 2:4 markiert. Nachdem Svenja Schröder über Teresa Pichler punktet ist Deutschland wieder dran (4:5). Dann aber häufen sich die Eigenfehler im deutschen Team, Österreich zieht auf 9:6 davon. Nach einem Leinenfehler von Pfrommer gibt es Satzbälle für Österreich. Doch der schon sicher geglaubte Satzgewinn für Team Austria gerät noch einmal in Gefahr. Angefeuert von den U21-Junioren, die kurz zuvor schon den Europameistertitel geholt haben, verkürzt Deutschland noch einmal auf 9:10. Nach einem weiteren langen Ballwechsel ist es ein halblanger Ball, den die Deutschen nicht mehr abwehren können – 9:11 für Österreich.
Silke Eber reagiert, auch wenn sie keinen Wechsel vornimmt. Sonja Pfrommer und Svenja Schröder wechseln die Aufgaben, Pfrommer übernimmt die Verantwortung am Service. Doch die Aufholjagd zum Ende des Satzes zuvor scheint schon wieder vergessen. Wieder liegt Deutschland 1:4 zurück, hat besonders mit den kurz gespielten Bällen in den Dreimeterraum mächtig zu kämpfen. Es wird gewechselt. Henriette Schell vom TSV Calw kommt für Svenja Schröder in die Partie, übernimmt fortan die Angabe. Mit ihr kämpft sich Deutschland zurück, schafft den 5:5-Ausgleich. Mit einem unterrissenen Kurzen punktet Schell dann zur deutschen Führung (6:5). Doch Österreich findet immer wieder eine Antwort in der ungewohnt unsicher auftretenden Abwehr des Titelverteidigers. Silke Eber lässt Annika Bösch und Theresa Schröder die Seiten tauschen – 8:7. Auch die weiteren Punkte gehen an Schwarz-Rot-Gold – die Satzführung ist zurück.
Ein Satz fehlt noch zum dritten Europameistertitel in Folge – und das beflügelt. Beim 4:1 scheint alles in den richtigen Bahnen zu verlaufen. Doch der Schein trügt. Österreich verhindert immer wieder bereits sicher geglaubte Punkte und ist nach einem verlegten deutschen Zuspiel auf 7:7 wieder dran. Nach einem Ausball der Österreicherinnen, bei denen zwischenzeitlich Teresa Spadinger die Angabe übernommen hat, dann aber wieder für Ines Lugerbauer weicht, und einem Punkt von Sonja Pfrommer führt Deutschland 9:7. Ein erneuter Servicefehler der Österreicherinnen bringt Matchbälle für das deutsche Team. Der erste wird vom Team Austria noch abgewehrt, dann aber schlägt Henriette Schell mit einem platziert geschlagenen Ball auf die linke österreichische Seite zu – Deutschland ist Europameister!
Deutschland – Österreich 3:1 (11:8, 9:11, 11:7, 11:8)Es spielten: Sonja Pfrommer, Svenja Schröder, Anna Lisa Aldinger, Hinrike Seitz, Annika Bösch, Henriette Schell
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