DM in Calw: Schneverdingen verteidigt Meistertitel

(bec). Ahlhorn, Segnitz, Schneverdingen und Gastgeber Calw sind noch im Rennen: An diesem Sonntag geht es bei der Frauen-DM im Hallenfaustball. Um die Medaillen. Ab 10 Uhr trifft der Ahlhorner SV im Halbfinale auf den TSV Calw, anschließend ermitteln der TV Jahn Schneverdingen und der TV Segnitz den zweiten Finalisten. So laufen die Spiele des zweiten Tages:

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Schneverdingen holt das nächste DM-Gold

Ahlhorner SV – TV Jahn Schneverdingen 1:3 (8:11, 9:11, 11:8, 2:11

Titelsammlerinnen gegen verjüngten Traditionsklub – das Finale der DM ist eine rein-norddeutsche Angelegenheit. 

Zu Beginn ist es aber auch das Spiel der unnötigen Fehler. Ahlhorn hat mehr davon im Programm, sodass Schneverdingen schnell das 10:6 erzielt. Den dritten Satzball platziert Helle Großmann unerreichbar zwischen Felicia Gißler und Michaela Grzywatz.

In typischer Ahlhorn-Manier arbeitet sich das Team aus dem Oldenburger Umland in die Partie. Janna Köhrmann stellt wieder Michaela Grzywatz mit nach vorne und die erst 16-jährige Minh Anh Tran auf das Zuspiel. Das funktioniert, denn plötzlich führt der ASV mit 8:6. Zum Satzgewinn reicht das jedoch nicht, denn Aniko Müller und Helle Großmann punkten weiter zuverlässig. Satzball Nummer eins wird durch ein Leinenservice von Ahlhorns Jordan Nadermann gleich genutzt – 11:9.

Als die Zuschauer schon an einen Durchmarsch des Jahn denken, ist Ahlhorn plötzlich doch wieder da. Aus 1:5 macht der ASV ein 5:5 und wenig später das 10:8. Wieder mit Mieke Kienast im Angriff gelingt kurz darauf auch der Satzgewinn.

Damit haben die Ahlhornerinnen ihr Pulver jedoch verschossen. Schneverdingen steckt den kleinen Rückschlag locker weg und zeiht glich wieder 4:1 davon. Dem ASV-Team gelingt durch Nadermann nur noch ein weiterer Punkt. Beim 10:2 für den Jahn gibt es Matchbälle ohne Ende. Gleich der erste sitzt – weil ein Kienast-Zuspiel zu lang gerät.

Damit ist der alte auch der neue Deutsche Meister bei den Frauen. TV Jahn  Schneverdingen holt Gold, Ahlhorner SV Silber und der TSV Calw die bronzene DM-Medaille.

Comeback-Sieg für Calw im kleinen Finale

Starke DM gespielt: Hennriette Schell (r.) holt Bronze mit dem TSV Calw. (Foto: U. Spille)

TV Segnitz – TSV Calw 2:3 (11:7, 15:14, 7:11, 7:11, 8:11)

Das Duell der unterlegenen Halbfinalisten ist auch das Duell der beiden lautesten Fangruppierungen in der Walter-Lindner-Halle.

Während auf den Rängen kein großer Unterschied festzustellen ist, erwischt Südmeister Segnitz den spielerisch besseren Start. In Durchgang eins sind die Fränkinnen mindestens die vier Zähler besser, die das Satzergebnis ausweist.

Deutlich enger wird es da schon im zweiten Abschnitt – besonders in der Verlängerung. Nach 10:8-Führung verspielt Segnitz immer wieder Satzbälle. Calw gelingt es aber nicht, das Ergebnis auf seine Seite zu ziehen. Die Entscheidung bringt der allerletzte Ball zum 15:14 für den TV Segnitz.

Doch auch mit einem 0:2 vor der Brust geben die Calwerinnen nicht auf. Mit Laura Flörchinger für Laura Glauner und einer eindrucksvoll aufspielenden Henny Schell kämpft sich der TSV zurück ins Spiel. Satz drei geht mit 11:7 an das Heimteam, mit demselben Ergebnis wird dann der Ausgleich perfekt gemacht.

Wieder musst der fünfte Satz die Entscheidung bringen – und in dem macht Calw sensationell aus einem frühen 1:2 ein deutliches 8:2. Segnitz gelingt nur noch Ergebniskosmetik. Gleich den ersten Matchball nutzt Schell zum 11:8. Bronze bleibt damit in Calw. 

 

Schneverdingen macht Nord-Finale komplett

Blockduell im Halbfinale zwischen Schneverdingen und Segnitz. (Foto: U. Spille)

TV Segnitz – TV Jahn  Schneverdingen 1:3 (8:11, 11:7, 5:11, 9:11)

Auch das zweite DM-Halbfinale ist ein Thriller. Nach vier spektakulären Sätzen steht Titelverteidiger TV Jahn Schneverdingen erneut im Endspiel.

Von Beginn an ist das Spiel zwischen Segnitz und dem Jahn ein Duell der Angreiferin. Während Svenja Schröder (Segnitz) beim Blocken effektiver ist, erspielt Helle Großmann (Schneverdingen) ihrem Team den ersten Satzgewinn.

Doch die von vielen mitgereisten Fans angepeitschten Fränkinnen kontern umgehend, während die Norddeutschen ungewohnt fahrig in der Defensive agieren. So geht der Satz mit 11:7 nach Segnitz.

Im Dritten ziehen die „Heidschnucken“ schnell auf 4:1 davon. Doch der Süd-Erste kommt zurück, macht mit einem Überkopf-Ball von Schröder diagonal über das komplette Feld sogar das 5:4. Schneverdingen stört das nicht. Der Jahn setzt selber zwei empfindliche Roller-Treffer und holt sich mit einem klaren 11:5 wieder die Führung.

Mit einem ganz ähnlichen Satzverlauf geht es in Durchgang vier weiter. Erst führt Segnitz mit 7:3 , dann gleicht Schneverdingen aus. Wieder gibt es viele Blockduelle – diesmal oft mit dem besseren Ende für Helle Großmann oder Aniko Müller. Für die Entscheidung sorgt Helle Großmann, die aus dem 9:9 ein 11:9 und damit 3:1 macht.

Schneverdingen also wieder im Endspiel. Dort wartet Ahlhorn. Segnitz trifft im Match um Bronze zuvor auf Calw.

 

Ahlhorn gewinnt episches Halbfinale

Ahlhorner Jubeltraube: Der ASV kämpft sich ins DM-Finale (Foto: U. Spille)

TSV Calw – Ahlhorner SV 2:3 (6:11, 8:11, 11:8, 11:5, 13:15)

Was für eine Partie! Der zweite DM-Tag beginnt mit einem sensationellen Halbfinale zwischen dem TSV Calw und dem Ahlhorner SV.

Der von vielen Löwen-Fans angefeuerte Gastgeber findet dabei nur schwer in die Begegnung. Ahlhorn nutzt jede Gelegenheit, nimmt Nationalangreiferin Henny Schell mit kurzen Anspielen aus der Partie. So kann Calw nur wenig Druck aufbauen und muss die beiden Auftaktsätze relativ deutlich mit 6:11 und 8:11 abgeben.

Doch mit zunehmender Spieldauer und neuem Personal – Sandra Janot und Laura Flörchinger kommen, findet der TSV besser rein. Bei Ahlhorns Angriffsduo Jordan Nadermann und Mieke Kienast schwinden hingegen die Kräfte. So verkürzt der TSV mit einer bärenstarken Henny Schell und gleicht schon wenig später nach Sätzen aus – 11:8 und 11:5. 

Der entscheidende fünfte Satz wird dann zu einer Berg- und Talfahrt für die Calwerinnen und ihre Fans. ASV-Trainerin Janna Köhrmann greift tief in die Taktik-Trickkiste, stellt Zuspielerin Michaela Grzywatz mit in die Offensive. Dagegen findet Calw kein Mittel: Erst führt man 4:1, kassiert dann den Ausgleich und muss bei 9:10 einen Matchball abwehren. Das gelingt Schell per Preller. Zwei eigene Chancen, das Match zu entscheiden, vergeben die Calwerinnen mit vermeidbaren Fehlern. So kommt Ahlhorn ein letztes Mal zurück – und Jordan Nadermann verwandelt mit einem lang auf Ida Hollmann gespielten Schlag.

Mit 15:13 und 3:2 sichert sich der ASV den Platz im Finale. Calw kann vor den Heimfans immerhin noch Bronze holen.

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