Deutsche U18-Auswahlen in Chile – am 31. Oktober beginnt die WM

U18 Männer nach dem Testspiel gegen die Schweiz
Llanquihue. Für die meisten Spielerinnen und Spieler ist es das erste internationale Abenteuer – das dann auch noch am anderen Ende der Welt stattfindet. Seit Anfang der Woche sind die deutschen U18-Auswahlen in Chile, am 31. Oktober beginnt für beide die Weltmeisterschaft. Im Vorfeld sprach Faustball.de mit den Trainern über Herausforderungen, Ziele und Besonderheiten dieses Top-Events.
 
Mit einem jeweils zehnköpfigen Kader sind die Trainerduos Heike Hafer und Lauritz Schubert sowie Kolja Meyer und Tim Lemke nach Südamerika gestartet. Ein Mammuttrip mit drei Flügen innerhalb von 24 Stunden. Beide Teams sind Titelverteidiger und wollen auch wieder Gold holen – jedoch sind die Vorzeichen verschieden.
 

Beide Teams fühlen sich nicht als Gejagte

Bei der männlichen U18 ist niemand mehr dabei von den Weltmeistern 2021. Und bei der jüngsten EM musste sich Deutschland den Österreichern geschlagen geben. „Unser Rückstand schien im Sommer 2023 uneinholbar“, sagt Trainer Meyer. „Aber unsere Jungs haben schon im Frühjahr gute Tendenzen gezeigt und jetzt im Herbst haben wir den Rückstand so weit verkürzt, dass wir die Österreicher an einem guten Tag schlagen können.“ Dafür hätten alle Spieler den Sommer über gemeinsam mit ihren Vereinstrainern „eine kaum zu erwartende Entwicklung“ gemacht, “. Denn bleibt Meyer dabei: „Im Bezug auf Österreich sind wir eindeutig Jäger und nicht Gejagter.“
 
Lauritz Schubert: „Wir schätzen uns als Mitfavoriten ein. Wir haben in diesem Jahr eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen. Gejagt oder als Jäger fühlen wir uns nicht.“ Was dazu kommt: „Gerade die südamerikanischen Mannschaften sind schwer einzuschätzen und nie zu unterschätzen.“
 

Die unbekannten Gegner aus Südamerika

Gerade auf die Begegnungen gegen Gastgeber Chile, die Argentinierinnen und Brasilianerinnen freut sich der Co von Heike Hafer besonders: „Spiele gegen südamerikanische Mannschaften sind immer etwas Besonderes. Mit lautstarker Unterstützung ist zu rechnen – und die eine oder andere ungewohnte taktische Aufstellung taucht bei denen gerne auf.“ 
 
Trainerkollege Meyer ergänzt: „Auf was wir uns auf jeden Fall einstellen müssen, ist dass wir die südamerikanischen Teams kaum kennen. Wir wissen zumindest, dass die Brasilianer einen sehr guten Jahrgang haben durften. Wie wir im Vergleich zu Chile und Argentinien stehen, ist uns bislang relativ unklar.“ Was jedoch zu erwarten sei: „Wir müssen uns vermutlich auf mehr Temperament einstellen, als wir es in Deutschland gewohnt sind.“
 
Acht Teams treten bei der männlichen U18 an, nur sechs sind es bei den weiblichen Nachwuchs-Nationalmannschaften. „Natürlich wünschen wir uns mehr Mannschaften bei internationalen Meisterschaften“, berichtet Lauritz Schubert und sieht hier die internationalen Verbände gefordert: „Es muss weiterhin daran gearbeitet werden, dass mehr Nationen regelmäßig in der Lage sind teilzunehmen.“
 

Auch rund um das Sportliche wird Chile ein Erlebnis

Die große Reise ans andere Ende der Welt wird für alle Beteiligten nicht nur sportlich ein Erlebnis. Daher wird es auch neben den Spielen noch ein Rahmenprogramm geben: „Die Spielerinnen und Spieler haben dafür Ideen gesammelt – von Wandern bis Klettern ist alles dabei“; sagt Lauritz Schubert.
 
Kollege Kolja Meyer weiß noch gar nicht, was in der für ihre Landschaft berühmte Region rund um Llanquihue am gleichnamigen See geplant ist: „Von allen, die nach Chile mitgehen, bin ich vermutlich derjenige, der davon am wenigsten weiß“, lacht der Trainer, „für mich zählt bis zum letzten Spiel nur das Sportliche – und um den Rest kümmern sich glücklicherweise andere…“
 
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