Dennach wirft Meister Ahlhorn raus

Verfasst am 28. August 2021

Brettorf (DFBL/bec). Das war ein rassiger Start in die DM. In einem 5-Satz-Krimi setzt sich der TSV Dennach gegen den Ahlhorner SV durch und wirft den Titelverteidiger damit gleich aus dem Turnier.

Mit einem Klassiker beginnt die DM von Brettorf. Vor bereits ordentlich gefüllten Rängen stehen sich die langjährigen Spitzenteams aus Ahlhorn und Dennach gegenüber. Beide setzen auf routinierte Säulen im Kader, um die herum junge Talente auf höchstem Niveau agieren können. Titelverteidiger Ahlhorn muss im ersten Satz gleich einem 2-Punkte-Rückstand Rückstand hinterherlaufen. Den kann das ASV-Team nach einem Ass von Imke Burfeind – die meisten kennen sie noch als Imke Schröder – zum 7:7 egalisieren. Doch Dennach mit Vierfach.-Weltmeistertin Sonja Pfrommer am Schlag bleibt vorne, erspielt die ersten Satzbälle – 10:8. Ein Leinenservice von Imke Burfeind bringt Dennach das 11:8.

Neuer Satz, altes Bild im zweiten Durchgang. Wieder sind die Frauen aus dem Schwarzwald einen Hauch effektiver als die blau-schwarzen Ahlhornerinnen. Wieder liegt der TSV zur Satzhälfte mit zwei Punkten in Führung – 6:4. Auch diesmal gleicht Ahlhorn zum 7:7 aus. Nach erneutem Rückstand geht Janna Köhrmann vom Feld. Für sie übernimmt Mieke Kienast. Der Wechsel ändert aber nichts am Ergebnis: Wieder 11:8, diesmal durch ein Ass von Fenja Stallecker.

Köhrmann kommt wieder zurück zum dritten Satz, doch das Spiel diktiert weiter der TSV. Im mittlerweile strömenden Regen kann der ASV dann wieder zu 6:6 ausgleichen – und nach sensationeller Abwehraktion von Michaela Grzywatz und einem langen Burfeind-Ball endlich die erste Führung erzielen. Nach Leinenball Stallecker und 7:9 nimmt TSV-Coach Jogi Bork seine erste Auszeit. Wie so oft in der Vergangenheit, kommt Ahlhorn wieder über die Mentalität in ein eigentlich fast schon verlorenes Spiel. Burfeind per Ass zu den ersten Satzbällen – und Stallecker zeigt Nerven: Sie legt ihr Service ins Netz.

Das ASV-Comeback nagt sichtlich an den Nerven der Dennacherinnen. Plötzlich sind sie es, die einem Rückstand hinterherlaufen müssen. Und Ahlhorn, nun angefeuert von den mit ins Nachbardorf gereisten Fans, nutzt das ein ums andere Mal aus. 6:2 führt der ASV. Sonja Pfrommer agiert unglücklich, als sie bei 5:6 den Ausgleich in der Faust hat und trotzdem in die Leine schlägt. In solchen Situationen ist Ahlhorn traditionell bärenstark: Bei 10:8 hat der ASV Chancen zum Satzausgleich. Doch die Taktik von Routinier Imke Burfeind, ihr Gegenüber Sonja Pfrommer anzuspielen, geht schief: Fenja Stallecker gleicht mit viel Gefühl zum 10:10 aus. Der Konter folgt prompt und diesmal nutzt Burfeind die Chance: 12:10.

Dennach, als Süddritte zur DM gereist, stemmt sich gegen die Niederlage, feiert jeden Punkt schon wie den Sieg. Das funktioniert, denn der TSV führt mit 4:2. Dann das nächste Ahlhorner Comeback – 5:4 nach sensationeller Abwehraktion Grzywatz. Nach dem letzten Seitenwechsel ist es dann aber doch das Team aus dem Süden, das sich den Platz im Halbfinale erspielt. Die starke Stallecker markiert das 8:5. Pfrommer das 9:6 und 10:6. Ahlhorn wehrt einmal ab, dann macht Sonja Pfrommer über ihre Nationalmannschaftskollegin Michaela Grzywatz den Sack zu: 11:7 und 3:2 für Dennach. Damit ist für den Titelverteiger aus Ahlhorn die DM schon früh vorbei. Dennach bekommt es im Halbfinale mit dem TSV Calw zu tun.

Janna Köhrmann (Ahlhorner SV): „Von Beginn an war Dennach immer den Tick besser – das hat sich durch das ganze Spiel durchgezogen. Wir haben uns nichts vorzuwerfen – wir haben gut gekämpft und dann kann man so ein Spiel halt auch mal verlieren.“

Fenja Stallecker (Spielerin des Spiels des TSV Dennach): „Gegen Ahlhorn kann man immer mal wieder verlieren, das kennen wir schon. Umso besser, dass jetzt die Revanche für die Champions-Cup-Niederlage in der vorigen Woche geklappt hat. Gegen Calw nachher im Halbfinale haben wir auch noch eine Rechnujng offen …“