„Stolz aufs Team“ – Dennach setzt seine Siegesserie fort
Kirchdorf (DFBL/sbs). Sie bleiben die Hallen-Königinnen im europäischen Faustball. Die Spielerinnen des TSV Dennach haben ihren Titel verteidigt und zum achten Mal den Champions Cup gewonnen. Im österreichischen Kirchdorf setzten sie sich am Sonntag im Finale gegen den Schweizer Club SVD Diepoldsau-Schmitter mit 4:1 (9:11, 11:8, 11:7, 11:4, 11:6) durch. Der TV Jahn Schneverdingen sicherte sich als zweiter deutscher Vertreter mit einem 4:0 (11:7, 11:2, 12:10, 11:5)-Erfolg gegen die Gastgeberinnen von Union Nussbach die Bronzemedaille.
Im Finale ließ Dennach gegen die Schweizerinnen wenig anbrennen. Allerdings brauchten sie etwas, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das lag anfangs vor allem am starken Gegner Diepoldsau-Schmitter, der mutig und befreit aufspielte und sich den ersten Satz sicherte.
Auch im zweiten Durchgang gingen die Schweizerinnen schnell mit 3:0 in Führung – dieser Vorsprung hielt bis zum 8:5. Die anschließende Aufholjagd der TSV-Faustballerinnen zum 8:8-Ausgleich wirkte allerdings wie das nötige Hallo-Wach-Erlebnis. Jedenfalls schien Dennach ab diesem Moment das Ruder herumreißen zu können. Beim 9:8 stand die erste Führung zu Buche, die Dennach bis zum 11:8 und dem damit verbundenen Satzausgleich auch nicht mehr hergab. Bezeichnend dabei war der Punkt zum Satzgewinn: Anna-Lisa Aldinger – auf der für sie neuen Position vorne rechts – legte den Ball mit dem Rücken zum Netz für Sonja Pfrommer auf, die nur noch abschließen musste. Blindes Verständnis zweier Top-Spielerinnen, die seit vielen Jahren zusammen harmonieren.
Der dritte Durchgang blieb ebenfalls eng bis zum 7:7 – danach konnte sich Dennach mit den entscheidenden Punktgewinnen erneut entscheidend bis zum 11:7-Satzgewinn absetzen. Mit der 2:1-Führung schienen die TSV-Frauen endgültig auf die Siegerstraße eingebogen zu sein, die mit dem Selbstbewusstsein eines Titelverteidigers und dem Wissen um die eigene Stärke eindrucksvoll ihren nächsten Titelgewinn perfekt machten. Die Sätze vier und fünf waren dann eine deutlich klarere Angelegenheit. Immer wieder wurde Pfrommer von ihrem Team in Szene gesetzt, auf der Schweizer Seite häuften sich die Fehler.
„Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team, und darauf, was wir geleistet und wie wir zusammengespielt haben“, sagte Sonja Pfrommer überglücklich. Angesichts des personellen Umbruchs sei das nicht selbstverständlich. „Und auch wenn es bei mir mal nicht so lief, dann sprangen die anderen ein.“ Allen voran Anna-Lisa Aldinger, die – so Pfrommer mit einem Augenzwinkern – „zum Glück so klein ist, sonst würde mein Platz wackeln“.
Schneverdingen tröstet sich mit Bronze
Im Halbfinale am Samstag hatte der TSV den Finaleinzug gegen den TV Jahn Schneverdingen perfekt gemacht. In einem spannenden und hochklassigen Faustballspiel setzte sich Vorjahressieger erst im entscheidenden siebten Satz durch. Dennach gewann das rein deutsche Finale, das aus sportlicher Sicht die Qualität eines vorgezogenen Endspiels hatte, mit 4:3 (11:9; 12:10, 8:11, 5:11, 14:12, 9:11, 11:9). Für ebenbürtige Schneverdingerinnen blieb das Spiel um Platz drei, das sie am Sonntag dann überzeugend gewannen und mit dem Gewinn der Bronzemedaille belohnt wurden.
Die knappe Niederlage abzuschütteln sei nicht ganz einfach gewesen, gab Luca von Loh zu, „zumal es am Ende nur um zwei Punkte ging, aber Dennach ist einer der aktuell stärksten Gegner“. Umso schöner sei der Gewinn der Bronzemedaille. Das kleine Finale der Frauen gewann der TV Jahn Schneverdingen souverän mit 4:0 gegen Gastgeber Union Nussbach (Österreich) und feierte einen versöhnlichen Champions-Cup-Abschluss.
Dabei boten die Schneverdingerinnen von Beginn an eine konzentrierte Leistung und ließen nie wirklich Zweifel an ihrem Erfolg aufkommen. Über 7:5 und 9:5 ging der erste Satz mit 11:7 recht klar an die deutschen Frauen. Noch deutlicher war der Spielverlauf im zweiten Durchgang, der mit 11:2 zur 2:0-Führung führte. Als im dritten Satz viele Zuschauer schon mit einem Durchmarsch rechneten, zeigte Nussbach allerdings noch einmal Gegenwehr. Trotz 4:7-Rückstand kämpften sich die Österreicherinnen auf 9:9 heran und zwangen ihre Gegnerinnen beim 10:10 in die Verlängerung. Schneverdingen allerdings hatte die passenden spielerischen Antworten parat, entschied auch diesen Durchgang schließlich mit 12:10 für sich – und ließ im abschließenden vierten Satz nichts mehr anbrennen. Mit dem ersten verwandelten Matchball zum 11:5 war das Bronze-Duell entschieden.
„Wir wollten Österreich und diese Schneelandschaft nicht ohne Medaille verlassen“, entgegnete eine glückliche Luca von Loh. „Wir haben eine souveräne Mannschaftsleistung abgerufen und es geschafft, unser ruhiges Spiel aus einer gesicherten Abwehr heraus aufzuziehen. Alle Spielerinnen im Team haben überdies ihren Einsatz bekommen, das ist ein schöner Abschluss.“
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