Bundesliga Nord & Süd – Männer – 6. Spieltag

Foto: Uwe Spille

1. BL Männer – Nord

(MiLx) Brettorf schlägt Leichlingen im Spitzenspiel der Bundesliga Nord und übernimmt als einziger ungeschlagene Verein die Tabellenführung. Hannover und Armstorf wahren ihre Chancen auf einen Playoff-Platz, Berlin und Wangersen gehen ohne Punktgewinn in die Weihnachtspause.

 

MTV Wangersen – SV Armstorf                 2:5 
(7:11   7:11   11:7   4:11   11:13   12:10   7:11)  

Bei guter Stimmung empfing der Tabellenletzte Wangersen die noch auf die Playoffs schielenden Armstorfer am Freitagabend zum Derby vor zahlreichen Zuschauern aus beiden Lagern. Der erste Satz begann recht ausgeglichen, doch beim Stand von 7:4 zog Armstorf an und erspielte sich mit 6 Punkten in Folge einige Satzbälle, von denen der 2. verwandelt wurde. Ein ähnliches Bild zeigte sich im 2. Satz, der bis zum 7:7 offen war, bevor Armstorf erneut den Turbo anwarf und zum 7:11 abschloss. Auch im 3. Satz erspielten sich die Gäste aus der Cuxhavener Gegend Vorteile, aber so leicht wollten es die jungen Wangersener ihren Nachbarn nicht machen, sondern verkürzten nach 4:7 mit einer 7 Punkte-Serie zum 1:2 Pausenstand. Diesen Schwung konnten die Gastgeber jedoch nicht aus der Pause mitnehmen und überließen den 4. Satz fast kampflos den Gästen. Im 5. Satz lagen die Vorteile erneut bei Armstorf, doch Wangersen zeigte Moral und wehrte 4 Satzbälle ab, ohne sich jedoch am Ende mit dem Satzgewinn zu belohnen. Auch der nächste Satz war hart umkämpft. Armstorf schaffte es nicht, einen 5-Punkte Vorsprung (4:9) ins Ziel zu bringen und Wangersen verkürzte in der Verlängerung auf 2:4 Sätze. Jetzt waren die Gäste allerdings gewarnt. Einen erneuten Vorsprung im 7. Satz gaben sie nicht mehr aus der Hand und nahmen am Ende die Punkte mit nach Hause.
 

VfK 1901 Berlin – TK Hannover                 4:5 
(5:11   11:2   6:11   7:11   11:8   15:13   11:7   9:11   8:11)

„Wenn schon die lange Fahrt nach Berlin auf dem Programm stand, muss es sich auch lohnen“, sagten sich die Hannoveraner und benötigten am Ende rund 3 Stunden, um die Punkte aus der Hauptstadt nach Niedersachsen zu entführen. Bitter für die Berliner, die sich vor zahlreichen Zuschauern einen harten Kampf mit den Gästen lieferten. Der erste Satz ging deutlich an die Gäste, der zweite noch deutlicher an die Gastgeber. Dann waren es wieder die Hannoveraner, die in dieser hitzigen Auseinandersetzung mit jeweils Punkteserien von 5 bzw. 6 Bällen die Sätze für sich entschieden. Aber Berlin zeigte Moral. Im 6. Satz konnte sich kein Team mit mehr als 2 Punkten absetzen, die Vorteile lagen jedoch die ganze Zeit bei Hannover. Erstmals übernahm Berlin nach 11:11 die Führung, die sie nicht mehr abgaben und auf 3:3 Sätze ausglichen, um nach der anschließenden Pause gleich 4:3 in Führung zu gehen. Im 8. Satz kämpfte sich Berlin von 6:2 und 5:8 auf 8:8 und 9:9 heran, um dann doch den Niedersachsen den Satz zu überlassen. Ähnlich sah es auch im letzten Satz aus: Hannover führte schon mit 9:5, doch Berlin verkürzte auf 8:9, überließ den Triumpf und die 2 so wichtigen Punkte dann aber doch den Hannoveranern.
 

TV Brettorf – Leichlinger TV                        5:2  
(12:10   11:8   5:11   11:6   11:6   8:11   11:1)

Rund 200 Zuschauer füllten die Halle in Brettorf und folgten der mit Spannung erwarteten Begegnung zwischen den beiden bis dato ungeschlagenen Nord-Favoriten. Die Partie begann munter gleich mit wechselnden Führungen nach auch mal längeren Ballwechseln. Dass Leichlingen einen 10:8-Vorsprung nicht ins Ziel bringen konnte, wurmte die Rheinländer sicher am meisten. Brettorf nutzte dies gleich für den 2. Durchgang: sie hatten von Anfang an die Nase leicht vorne und konnten diesen Vorsprung auch zum 2:0 Satzstand nutzen. Mit einer Umstellung am Anfang des 3. Satzes (Chris Dabringhaus ging raus, Max Hoverath wechselte nach vorne und wurde hinten zunächst durch Milan Timo Tiemesmann, später dann durch Alexander Mager ersetzt) gewann Leichlingen mehr Sicherheit, zog nach 4:4 auf 7:4 davon und ließ sich diesmal den Satzgewinn nicht mehr nehmen. Mit 2:1 ging es in die Pause, aus der Brettorf jedoch zielstrebiger und entschlossener herauskam. Johannes Jungclaussen übernahm es erfolgreich, die unterschnittenen Kurzen von Chris Weber zu holen, aus einem hervorragenden Zuspiel punktete danach auch Malte Hollmann sehenswert. Leichlingen hatten den platzierten Schlägen der beiden Brettorfer Angreifer wenig entgegenzusetzen und benötigte oft mehrere Anläufe, um selber zu punkten. So ging Brettorf mit 4:1 Sätzen in Führung. Doch die Rheinländer gaben nicht auf. Obwohl Brettorf die 2-Punkteführungen der Gäste bis zum 8:8 jeweils ausgleichen konnte, holten sich die Blumenstädter den 6. Satz und verkürzten auf 2:4. Danach war der Widerstand jedoch gebrochen. Mit sehr konzentrierter Leistung punkteten die Gastgeber nach Belieben und übernahmen mit einem verdienten Sieg die Tabellenführung der Bundesliga Nord.
 
 

1. BL Männer – Süd

TSV Pfungstadt bringt dem TV Stammheim die erste Saisonniederlage bei und springt nun selbst auf den ersten Tabellenplatz

TV Stammheim – TSV Pfungstadt       1:5      
(11:7    8:11     5:11      13:15   10:12   9:11)

In der mit 300 Zuschauern gut gefüllten Halle gingen beide Angriffsreihen von der ersten Sekunde an volles Risiko. Auf Seiten des TVS war es vor allem Maximillian Gayer, der den ersten beiden Sätzen seinen Stempel aufdrückte. Gabriel Heck übernahm die Angabe auf Seiten der Stammheimer. Die ersten beiden Sätze waren gekennzeichnet von ständig wechselnden Führungen, beide Teams sicherten sich zunächst jeweils einen Satz. Der dritte Satz war dann eine klare Angelegenheit für die Hessen.

In Satz 4 präsentierte sich der TV Stammheim mehr als ebenbürtig, war immer auf Tuchfühlung, bei 10:8 hatten die Stuttgarter dann zwei Satzbälle, einer wehrte der TSV ab und den zweiten setze Gabi Heck mit der Angabe ins Aus. Auch bei 13:12 hatte der TVS nochmals die Chance den vierten Satz nach Hause zu holen, ließ aber auch diese ungenutzt. Dann machte der TSV den Deckel drauf. Statt einem 2:2 in Sätzen konnte der TSV Pfungstadt auf 1:3 stellen. Im fünften Satz gingen die Hausherren mit 7:1 in Führung und der TSV Pfungstadt war von der Rolle. Mit der sicheren Führung im Rücken zog der Schlendrian in das Spiel des TV Stammheim und man ließ den Gegner wieder in den Satz zurück. Auch diesen Satz konnte der TSV Pfungstadt in der Verlängerung für sich verbuchen.

Auch im sechsten Satz setze sich der enge Matchverlauf fort, wechselnde Führungen und immer wieder Ausgleich bis zum 7:7, dann konnte der TSV Pfungstadt auf 7:10 stellen und brachte das Spiel nach rund 105 Minuten nach Hause.

 

TV Waldrennach – TV Stammheim      1:5      
(6:11    12:10   6:11      9:11     6:11     7:11)

Am Sonntag ging es für die Stammheimer bereits mit dem nächsten Spiel weiter. In Waldrennach musste man zwingend punkten, um sich weiterhin in den Top Vier der Liga zu halten und auf Viertelfinalkurs zu bleiben. Auf 3 Positionen verändert, gewann der TVS den ersten Satz klar mit 11:6. Mit vielen kurz gespielten Bällen brachte Heimangreifer Michael Ochner den TVS, bei dem Heck angeschlagen in die Partie gestartet war, danach in Bedrängnis, zwang Stammheim zu einem ungeplanten Wechsel (Klassen übernahm die Mittelposition), und sicherte sich mit 10:12 den Satzausgleich.

In der Folge stellte sich Stammheim aber immer besser auf Ochners Angriffe ein und ging mit einem 11:6 Satzgewinn in die Pause. Zwei Wechsel in der Abwehrreihe (Beck für Heyenga und Sailer für Drumm) brachten keine Unruhe ins Team, das weiterhin konzentriert und zielstrebig zur Sache ging. Zwar etwas knapper als zuvor, doch mit 11:9 ebenfalls zugunsten des TVS endete der vierte Durchgang, durch den Stammheim auf 3:1 Sätze erhöhte.

Einen absoluten Schreckmoment musste der TVS hinnehmen, als sich Mittelmann Felix Klassen bei einem Zusammenstoß mit Nebenmann Sailer an der Lippe verletzte und blutend ausgewechselt werden musste. Tom Aigner fügte sich aber nahtlos ein. Dank des klaren Sieges schob sich Stammheim auf den zweiten Tabellenplatz vor und darf auf diesem überwintern, bevor im Januar die letzten beiden Vorrundenspiele anstehen.

 

TV Vaihingen/Enz – TSV Calw    2:5   
(11:8    4:11     2:11     6:11      6:11     11:9     10:12)

„Wir wussten, dass uns eine schwierige Aufgabe erwartet, denn die Vaihinger sind bekannt als sehr kämpferische und abwehrstarke Mannschaft“, erklärte Calws Schlagmann Markus Kraut. Dennoch stand sein Team zunächst nicht mit der nötigen Spannung auf dem Spielfeld. Die Heimmannschaft nutzte dies, ging schnell um einige Bälle in Führung. Ehe der Gast aus Calw richtig da war, hatte der TVV die Satzführung schon gesichert.

TSV-Trainer Thomas Stoll aber hatte seine Männer taktisch gut auf die Stärken und Schwächen des Gegners eingestellt und nach einer kurzen Ansprache gelang es den Calwern, die Vorhaben in der Abwehr, im Spielaufbau und Angriff umzusetzen. Der Favorit riss das Spiel an sich. Die Folge waren vier überdeutlich gewonnene Sätze und das Gefühl, das Spiel wäre so gut wie gelaufen. „Durch taktische Umstellungen kam Vaihingen aber ins Spiel zurück. Wir mussten den sechsten Satz abgeben, aber jeder einzelne hat dann Kampfgeist bewiesen. So gelang es uns, einen Satzball im siebten Durchgang abzuwehren und den Sack zuzumachen“, so Markus Kraut, der einmal mehr einen starken Job neben Hauptangreifer Raphael Schlattinger absolvierte.

Bevor es an Weihnachtsgeschenke geht, müssen die Calwer noch einmal ran: Zu ungewohnter Zeit, am nächsten Sonntag um 11 Uhr, ist mit dem TV SW-Oberndorf ein Bundesliga-Urgestein in der Walter-Lindner-Sporthalle zu Gast. Die Schweinfurter brauchen, jeden Erfolg im Abstiegskampf. „Wir sind motiviert“, verspricht Markus Kraut. Denn mit einem weiteren Sieg würden die Calwer ihre Chancen erhöhen, Ende Januar in den Play-offs gegen einen Topverein aus dem Norden antreten zu dürfen.

Zurück
Kempa GHP Kammachi Sportastic Ludwig Lobi