BL SPIELBERICHTE 13./14.07.2024

Verabschiedung von Sandra Janot durch ihre Kameradinnen und Bernd Pfrommer (Abteilungsleiter TSV Calw), (Foto: Sven Heuer)

Brettorf und Berlin lösen DM-Tickets

  1. Bundesliga Nord Männer 

Der letzte Spieltag der Rückrund versprach einiges an Spannung, da gleich drei Teams um die begehrte Teilnahme an der DM in Stammheim kämpften. Im direkten Duell lag der TV Brettorf auf heimischer Anlage bereits mit 0:3 Sätzen gegen die Berliner Turnerschaft in Rückstand, konnte sich aber auf seine Comeback-Qualitäten verlassen und drehte die Partie. Am Ende setzten sich die Niedersachsen nach einer starken Aufholjagd mit 5:3 (11:13, 6:11, 14:15, 11:9, 11:9, 11:4, 11:9, 13:11) durch und belegen somit am Ende der Rückrunde Platz 2 der Tabelle. Trotz der Niederlage können die Berliner dennoch jubeln. Im Parallelspiel verbuchte der TSV Hagen 1860 einen deutlichen und nie gefährdeten 5:0 Sieg (11:7, 13:11, 11:6, 11:4, 11:3) gegen den VfL Kellinghusen. Der TSV Hagen 1860 bleibt auch am letzten Spieltag der Rückrunde ungeschlagen, ganz im Gegensatz zu den Steinburgern, die kein Spiel der Rückrunde siegreich bestreiten konnten und aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses lediglich auf dem 4. Platz in der Abschlusstabelle landen. Hagen hat damit die Halbfinalteilnahme in Stammheim bereits sicher, Brettorf und Berlin müssen jeweils noch in die Qualifikationsspiele. 

In der Abstiegsrunde waren bereits vor 2 Wochen alle Würfel gefallen. Der Leichlinger TV verabschiedete sich mit einem klaren 5:0 Sieg (11:7, 11:7, 11:8, 11:8, 11:9) gegen den VfK Berlin von seinen Fans und belegt am Ende der Saison vor den Hauptstädtern Platz 5 der Tabelle. Im Duell der beiden Absteiger hingegen ging es nochmals über die volle Distanz. Der TuS Empelde hatte sich viel vorgenommen und wollte unbedingt den Saisonabschluss mit dem ersten Sieg in der Liga beenden. Nach einer zwischenzeitlichen 4:2 Satzführung sah es auch zunächst ganz danach aus, doch mit drei Gewinnsätzen in Folge fuhr der MTV Wangersen doch noch einen denkbar knappen 5:4-Erfolg (11:8, 11:3, 6:11, 5:11, 9:11, 5:11, 11:7, 11:6, 11:7) ein. Dennoch ist für beide Teams das Abenteuer 1. Liga zunächst beendet, in der kommenden Feldsaison werden der SV Moslesfehn und der Ahlhorner SV ins Oberhaus zurückkehren.

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Käfertal chancenlos in Pfungstadt, dennoch mir Grund zum Jubeln

  1. Bundesliga Süd Männer 

Während der TSV Pfungstadt und der TV Käfertal am vergangenen Wochenende  international beim Champions-Cup in Hochburg / Ach (Österreich) im Einsatz waren, empfing der TV Vaihingen / Enz zum Abschluss der Rückrunde den TSV Calw. Es war klar, dass die Calwer nur mit einem Sieg bzw. einer knappe Niederlage noch auf die Teilnahme an der DM in Stammheim hoffen durften. Doch das Team von Trainer Markus Knodel blieb auch in der dritten Begegnung der Rückrunde ungeschlagen und gewann souverän mit 5:2 (11:6, 11:7, 9:11, 11:7, 9:11, 11:9, 11:7). Damit platzte der Traum des TSV von einer weiteren DM-Teilnahme schon am vergangenen Wochenende, da der TV 1880 Käfertal als direkter Konkurrent  selbst bei eine Niederlage ohne Satzgewinn aufgrund des Satzverhältnisses nicht mehr von Platz 3 zu verdrängen war. Somit konnten die Mannheimer bereits vor einer Woche nicht nur einen sehr guten 4. Platz beim Champion-Cup in Hochburg (Österreich), sondern auch gleichzeitig dank der Schützenhilfe aus Vaihingen die DM-Qualifikation bejubeln. Somit war das Spiel des TVK beim Serienmeister Pfungstadt ohne jede Bedeutung geworden. Am Ende stand ein mehr als deutlicher 5:0- Erfolg der Hessen (11:6, 11:7, 11:5, 11:7, 11:2) zu Buche. Somit trifft der TV Vaihingen / Enz in Stammheim im Qualifikationsspiel um den Einzug ins Halbfinale auf die Berliner Turnerschaft, der TV 1880 Käfertal bekommt es mit dem TV Brettorf zu tun.

Das letzte Spiel in der Abstiegsrunde führte den TV Waibstadt, der als 2. Absteiger bereits feststand, nach Segnitz. „Die Luft ist raus. Aber wir wollen nochmal ein gutes Match zeigen und den Sieg holen“, so TVW-Kapitän Lucas Kiermeier vor dem Spiel. Und das wäre den Badenern auch fast gelungen, doch am Ende einer hart umkämpften Partie mit 4 Sätzen, die erst in der Verlängerung entschieden wurden, behielt das Team aus Segnitz äußerst knapp mit 5:4 (12:14, 9:11, 11:6, 11:6, 15:14, 14:15, 11:8, 10:12, 11:7) die Oberhand. Mit drei Siegen in der abgeschlossenen Saison blieben die Unterfranken auch in der kommenden Saison erstklassig. Zweiter Absteiger ist neben den Waibstädtern der TV Unterhaugstett, der bereits im März seinen Rückzug aus dem Oberhaus bekannt gab und entsprechend disqualifiziert wurde. In der kommenden Feldsaison werden der TV Stammheim und der TV Waldrennach erneut in die 1. Liga Süd der Männer zurückkehren. Beide setzten sich bei den Aufstiegsspielen in Dieburg gegen den Gastgeber und den TV Wünschmichelbach durch.

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Riesen Überraschung: MTV Wangersen sichert sich das 3. DM Ticket 

  1. Bundesliga Nord Frauen 

In der Nord-Bundesliga der Frauen, stand am Wochenende der letzte Spieltag an. Drei der neun Mannschaften, hatten Ihren letzten Spieltag schon gespielt und konnten nicht mehr ins Geschehen eingreifen – hierzu gehörte der Nordmeister TV Jahn Schneverdingen, der Wardenburger TV sowie der TSV Essel. 

Die Frauen vom SV Moslesfehn hatten den Ohligser TV und den MTV Wangersen zu Gast. Bedingt durch eine Autopanne konnte der Ohligser TV  leider verspätet anreisen, so begann der Spieltag mit dem Spiel Moslesfehn gegen Wangseren. Mit den wechselhaften Bedingungen und schwierigen Platzverhältnissen hatten beide Mannschaften zu kämpfen, so gestaltete sich bis zur Mitte der Sätze jeweils ein offenes Spiel. Doch in allen Sätzen meisterte der MTV Wangersen die Situationen erfolgreicher schwierige Situationen und setzte sich am Ende doch überraschend klar mit 3:0 (11:6, 11:4, 11:5) durch.

Im Anschluss daran, ging es für den MTV direkt gegen den Ohligser TV. Mit Startschwierigkeiten schlichen sich immer wieder leichte Fehler in das Ohligser Angriffsspiel. Auch hier konnten die Frauen aus Niedersachsen immer wieder dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Einzig im dritten Satz kämpfte sich der OTV von einem 10:6 Rückstand nochmal ran und zwangen den MTV in eine Verlängerung. Trotzdem ging auch diese Begegnung mit 3:0 (11:8, 11:6,15:14) an Wangersen. Das letzte Spiel des Tages war ebenfalls eine klare Angelegenheit. Das Fehlen von Anna Carstens auf Moslesfehner Seite machte sich deutlich bemerkbar, am Ende auch hier ein 3:0 (11:9,11:6, 11:3) zugunsten des OTV. Durch die Nierdlage hatte jedoch OHligs die minimale Chance auf die DM-Teilnahme verspielt.

Parallel, aber etwas später startete TV Brettorf auf heimischer Anlage gegen die Gästeteams aus Kellinghusen und Ahlhorn. Brettorf und Kellinghusen konnten sich beide aus eigener Kraft für die DM qualifizieren, standen aber durch die beiden Siege des MTV Wangersen mächtig unter Druck. Die Teams des TVB und des ASV begannen in Ihren gewohnten Aufstellungen. Der Ahlhorner SV konnte insbesondere jeweils in der Crunchtime überzeugen und behielt am Ende im Nachbarschaftsduell mit 3:0 (13:11, 11:9, 11:6) die Oberhand. Vor dem Spieltag hatte Kellinghusen die erste Ausgangslage für die DM-Qualifikation. Doch der VfL konnte diesen Vorteil nicht nutzen – im Gegenteil – die Schleswig-Holsteinerinnen verloren beide Partien gegen den ASV mit 3:0 (6:11, 8:11, 6:11) und den TV Brettorf mit 3:1 (10:12, 7:11, 13:11, 7:11). Da der TV Brettorf gegen den Ahlhorner SV bereits im ersten Spiel auch patzte, war die Freude in Wangersen riesengroß. Der MTV Wangersen hatte damit die erste Qualifikation für eine Frauen DM geschafft.

Als Dritter der Nordstaffel trifft der MTV am 27.7 in Stammheim auf den zweiten der Südstaffel, der TSV Dennach. Mit den ´Pink Ladies ´ein harter Viertelfinal Gegner für den DM-Neuling. Der Ahlhorner SV spielt als 2. der Nordliga gegen das Gewinnerteam aus dem am Freitag stattfindenden Qualifikationsspiel zwischen dem Gastgeber TV Stammheim und dem TSV Pfungstadt. Nordmeister Schneverdingen ist direkt für das Halbfinale qualifiziert. Der TSV Essel wird weiterhin erstklassig bleiben, da die Aufstiegsspiele zur 1. BL Nord der Frauen nicht ausgetragen wurden. Einziger Aufsteiger ist der TuS Wakendorf.

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Bitteres Aus für Unterhaugstett – Calw ist Süd-Meister

 Der letzte Spieltag der Feldrunde im Bundesliga-Süden schrieb einige Schlagzeilen: Staffelstein schlägt überraschend Segnitz. Stammheim rettet sich mit einem Ballgewinn zum Klassenerhalt. Veitsbronn zieht auf der Zielgeraden an Unterhaugstett vorbei. Calw verteidigt Platz 1.

 TSV Staffelstein – TV Segnitz 3:0 (11:8, 11:4, 11:9); TSV Dennach – Staffelstein 3:0 (11:3, 11:4, 11:8); Segnitz – Dennach 0:3 (7:11, 8:11, 2:11)

Überraschung am Sonntagvormittag in Staffelstein: Der Tabellen-Letzte schlug den – auch ohne die verletzungsbedingt fehlende Svenja Schröder – stärker eingeschätzten Gast glatt mit 3:0. Für mehr als ein Fünkchen Hoffnung reichte das aber nicht mehr, hätte doch anschließend gegen den TSV Dennach ein weiterer Triumph her müssen, um Erstligist zu bleiben. Aber es wird den Fränkinnen, die im Vorjahr aufgestiegen waren und nun ins Unterhaus zurückkehren, noch mal richtig gutgetan haben. Die „Pink Ladies“ aus Dennach zeigten aber keine Schwäche und traten nach ihrer Kurzarbeit (33:15 Bälle gegen Staffelstein, 33:17 gegen Segnitz) mit der erwarteten Ausbeute die Rückfahrt in den Nordschwarzwald an.

 TV Stammheim – TV 1880 Käfertal 0:3 (11:13, 8:11, 8:11); TSV Pfungstadt – Stammheim 2:3 (8:11, 11:7, 13:11, 7:11, 14:15); Käfertal – Pfungstadt 1:3 (6:11, 7:11, 11:6, 5:11)

Der TV Stammheim hatte noch berechtigte Hoffnungen, mit einem Sieg auf dem Pfungstädter Sportplatz dem Abstieg zu entkommen. Dass dies aber erst im letzten Saisonspiel, gegen DM-Teilnehmer Pfungstadt gelingen würde, war aber für viele Beobachter überraschend. Nach der 0:3-Niederlage gegen Käfertal schafften die Stuttgarterinnen ein sensationelles Resultat gegen den Tabellen-Dritten – und im entscheidenden Satz der letzte Ballgewinn bei 14:14-Gleichstand. Knapper geht’s nicht. Am Freitag vor der DM-Endrunde stehen sich beide Teams erneut gegenüber. „Wir waren in Bestbesetzung angetreten, aber unsere Angreiferinnen waren zuletzt alle krank“, berichtete Pfungstadts Kim Trautmann. Es habe an Spannung gefehlt, „aber Stammheim ist auch gut gestanden und uns sind in entscheidenden Momenten die Bälle über den Arm gerutscht.“ Yasmin Yasin (Käfertal) ist „super zufrieden mit Platz 5 – ich denke, da gehören wir derzeit hin.“

 ASV Veitsbronn – TV Unterhaugstett 3:0 (12:10, 11:9, 11:4); TSV Calw – Veitsbronn 3:0 (11:5, 11:3, 11:8); Unterhaugstett – Calw 0:3 (8:11, 7:11, 2:11).

Dramatik pur ergab sich in Calw schon aufgrund des späten Spieltagbeginns am Nachmittag. Die Ausgangslage war nach den anderen Ergebnissen ziemlich klar: Wer das erste Spiel gewinnt, bleibt in der 1. Bundesliga, der Verlierer steigt ab. Was den TV Unterhaugstett zuletzt ausgezeichnet hatte, ein abgeklärter Auftritt und Spaß am Gewinnen wie beim 3:1 zuletzt gegen Stammheim, fehlte völlig. „Wir sind schlecht ins Spiel gekommen, haben früh zu viele Fehler gemacht und mussten Rückständen hinterherlaufen“, so die erfahrene TVU-Angreiferin Cornelia Musch. „Das war leider gar nichts.“ Der ASV Veitsbronn hingegen lieferte eine Top-Leistung, „dabei sind wir so nervös gewesen und aufgrund eines Staus auch erst spät angekommen. Erst waren wir geschockt, dass Stammheim gewonnen hatte, aber dann war auch klar, dass wir mit einem Sieg gegen Unterhaugstett in der Liga bleiben können“, berichtete Lea Hoyer. Die 21-jährige ASV-Angreiferin beschäftigte die gegnerischen Spielerinnen mit wahlweise kraftvollen, kurzen oder platzierten Bällen. Ihre Abwehr hatte mit den gegnerischen Angriffen wenig Probleme – ein verdienter Sieg für den ASV. Anschließend bestätigte der TSV Calw seine Favoritenrolle. Emotional wurde es am Ende, als die Kapitänin des „Löwenrudels“ nach ihrem letzten Heimspiel in 15 Jahren 1. Bundesliga in den sportlichen Ruhestand verabschiedet wurde. Die DM in Stammheim wird ihre letzte Station werden.

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