BL-Berichte: Männer

Foto: Uwe Spille

Pfungstadt und Leichlingen landen Auswärtssiege, Käfertal kann doch noch in neun Sätzen gewinnen, Schweinfurt-Oberndorf macht es deutlich … und der VFK Berlin bleibt erstklassig 

(MI. Lux / A. Gruber) Die Viertelfinal-Hinspiele haben auch wieder alles geboten. Überraschend klare Erfolge – aber auch ganz knappe Siege – und vor allem wieder gut besuchte Hallen.  Und die Spannung steigt auch den Ergebnissen der Hinspiele, wer es tatsächlich zur DM am 22. / 23. Februar nach Mannheim schafft. Auch in der Abstiegsrunde im Norden war auch Hochspannung angesagt.

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Die Ergebnisse der Viertelfinal- Hinspiele 

SV Moslesfehn – Leichlinger TV        3:5
(6:11          11:13        11:8          11:6          11:6          8:11          4:11          8:11) 

Leichlingen schien die lange Spielpause (das letzte Saisonspiel fand bereits am 7. Dezember statt) gut verkraftet zu haben und startete mit viel Energie ins Viertelfinale. Erst im zweiten Satz besannen sich die Moslesfehner auf ihr Können und erspielten sich eine 6:1-Führung. Doch die Rheinländer kämpften sich zum 8:8 zurück und entschieden den Satz am Ende glücklich für sich. Auch im dritten Satz legten die Gastgeber zunächst mit einer 9:3-Führung vor, ließen Leichlingen jedoch wieder auf 9:8 herankommen. Diesmal behielten sie aber die Nerven und sicherten sich den Satzgewinn.

Der vierte Satz war bis zum 6:6 ausgeglichen, doch dann riss bei Leichlingen der Faden. Moslesfehn glich aus und zog anschließend mit einem weiteren Satzgewinn in Führung. Im fünften Satz nutzten die Oldenburger die Schwächen der Rheinländer, die sich mit zu vielen Eigenfehlern und zu wenig Druck selbst ausbremsten. Moslesfehn kämpfte sich zurück, doch Leichlingen fand im sechsten Satz wieder zu seiner Stärke. Über eine komfortable 10:4-Führung sicherten sich die Rheinländer mit 11:8 den Satzausgleich.

Nach der Pause fanden die Moslesfehner jedoch nie richtig ins Spiel und mussten den Satz klar abgeben. Ein ganz anderes Bild zeigte sich im achten Satz: Moslesfehn ging schnell mit 5:0 in Führung, doch der LTV ließ sich nicht beirren. Beim Stand von 6:6 glichen sie aus und gingen schließlich mit 10:7 in Führung. Den zweiten Matchball verwandelte Chris Weber zum Sieg für Leichlingen.

Mit diesem knappen Vorsprung blicken die Rheinländer nun voller Zuversicht auf das Rückspiel am kommenden Wochenende in eigener Halle. Auch Moslesfehn tritt selbstbewusst an – noch ist alles offen. Rund 200 Zuschauer verfolgten die spannende Partie live in der Halle, etwa 65 weitere verfolgten das Spiel über den kurzfristig angesetzten Livestream.

TV 1880 Käfertal – TV Vaihingen/Enz        5:4
(10:12        2:11          12:10        12:14        11:9          9:11          11:7          11:5          11:5)

Ein wahrer Krimi spielte sich in der Bertha-Hirsch-Grundschule in Käfertal ab, als der TVK nach einem 2:4-Satzrückstand das Spiel noch zu seinen Gunsten drehte. Die Begegnung im Viertelfinal-Hinspiel zwischen den beiden Kontrahenten war von vornherein als eng erwartet worden, und die Partie hielt, was sie versprach.

Der Gast aus Schwaben dominierte zu Beginn das Spiel. Angeführt von ihrem Mannschaftskapitän Johannes Jungclaussen agierte die Vaihinger Mannschaft gewohnt stabil in der Abwehr und fand immer wieder die richtigen Lösungen im Angriff. Käfertal kam erst im dritten Satz besser ins Spiel. Die Angaben von Marcel Stoklasa waren nun präziser, und auch in den Blockduellen konnte man leichte Vorteile verzeichnen.

Im siebten Satz zog der Hauptangreifer der Vaihinger, Johannes Jungclaussen, mit muskulären Problemen etwas zurück, was dem TVK die Möglichkeit bot, das Spiel zu übernehmen. Käfertal nutzte die Gunst der Stunde, riss das Spiel an sich und verkürzte nach einem 2:4-Rückstand auf 4:4.

Im Schlussdurchgang lagen die Männer um Nick Trinemeier und Marcel Stoklasa von Beginn an in Führung. Nach drei spannenden Stunden Spielzeit brachten sie den Sieg knapp, aber insgesamt verdient nach Hause.

In einer Woche folgt das Rückspiel in der Vaihinger Kaltensteinhalle. Die Partie findet am Samstag, den 8. Februar, um 19:00 Uhr statt. Es dürfte eine packende Begegnung werden.

TV SW-Oberndorf – TV Brettorf        5:0
(11:6          12:10        11:7          11:7          11:7) 

Der TV Oberndorf hat einen großen Schritt in Richtung Halbfinale der Deutschen Meisterschaft in der Faustball-Bundesliga gemacht. Im Playoff-Viertelfinal-Hinspiel gegen den TV Brettorf setzte sich das Team aus Schweinfurt mit einer beeindruckenden 5:0-Satzführung durch und verschaffte sich damit eine exzellente Ausgangslage für das Rückspiel. Nach zwei verlorenen Begegnungen bei Deutschen Meisterschaften – sowohl in der Halle als auch im Feld – hatte man noch eine Rechnung mit den Brettorfern offen.

Von Beginn an ließ der TVO in eigener Halle keinen Zweifel am Sieg aufkommen. Die Abwehr um Janne Habenstein, Robin Treuheit und Kapitän Fabian Sagstetter stand sicher und ließ die Brettorfer Angreifer nur selten zur Entfaltung kommen. Im Angriff setzten Maximilian Lutz und Oliver Bauer die Gäste mit variantenreichen Schlägen unter Druck und punkteten zuverlässig. Schon im ersten Satz legte Oberndorf mit einem klaren 11:6 einen souveränen Auftakt hin. Brettorfs Angreifer Vincent Neu hatte aus der Angabe kaum genügend Druck, um das Abwehrbollwerk des TVO zu durchbrechen, was den Grundstein für den soliden Aufbau des TVO legte, den sie im Angriff konsequent verwandelten.

Der zweite Satz entwickelte sich dann jedoch zu einem echten Krimi. Brettorf kämpfte verbissen und ging sogar mit 7:10 in Führung. Doch Oberndorf behielt die Nerven, kämpfte sich zurück und sicherte sich mit 12:10 die 2:0-Satzführung. In den folgenden Sätzen ließ der TVO den TVB nicht mehr an einem Satzgewinn schnuppern, und der 5:0-Heimsieg war perfekt.

„Wir haben heute als Mannschaft eine sehr starke Leistung gezeigt und Brettorf – abgesehen vom zweiten Satz – nicht wirklich ins Spiel kommen lassen. Das war ein erster, wichtiger Schritt, aber wir wissen, dass es im Rückspiel noch einmal eine Herausforderung wird“, resümierte Kapitän Sagstetter nach dem Spiel. Maximilian Lutz fügte hinzu: „Das Rückspiel in Brettorf wird eine ganz andere Nummer. Ausruhen können wir uns auf diesen Sieg auf gar keinen Fall. Brettorf kann und will sicherlich vor heimischem Publikum mehr und wird alles in die Waagschale werfen.“

TSV Calw TSV Pfungstadt        2:5
(11:7          7:11          6:11          11:7          1:11          4:11          6:11) 

Exakt eine Stunde lang erlebten 120 Zuschauer in der Walter-Lindner-Sporthalle ein spannendes Duell auf Augenhöhe zwischen dem TSV Calw und dem TSV Pfungstadt. 2:2 stand es nach Sätzen – für die Hessen ein ungewohnt unsicherer Einstieg. Vielleicht hatte mancher Calwer Fan schon von einer Sensation gegen den seit Jahren die Faustballwelt dominierenden Klub geträumt. Doch dann hieß es „business as usual“, und die Klasse der Gäste setzte sich letztlich deutlich durch.

Beim Favoriten aus Hessen lief es anfangs nicht rund. Der gesundheitlich angeschlagene Sebastian Thomas wurde zunächst geschont, Abwehr-Ass Ajith Fernando übernahm die Position in der Mitte, hinter Patrick Thomas und Dennis Gruber. Paul Jantzen und Tim Arnold sollten die Abwehrflanken sichern – doch das gelang nur durchwachsen. Calw hielt gut mit, da Schlagmann Raphael Schlattinger stark servierte und retournierte, während Markus Kraut furchtlos gegen Patrick Thomas blockte.

Nachdem Calw den vierten Satz für sich entscheiden konnte, änderte sich die Dynamik. Es wurde den Pfungstädtern zu bunt: Sebastian Thomas kam aufs Feld, und allein seine Präsenz bewirkte einen Ruck in seinem Team. Bruder Patrick Thomas schlug nun mit Wucht an die Grundlinie oder per Preller gegen die Hallenwand, auch Dennis Gruber und die Hinterleute spielten ihren gewohnten Pfungstädter Power-Faustball. Auf der anderen Seite schlichen sich in Calws Abwehr und Zuspiel mehr Fehler ein. Schlattinger musste noch mehr riskieren, was die Fehlerquote erhöhte.

Das Rückspiel am kommenden Samstag in Pfungstadt dürfte nun die entscheidende Partie werden. Obwohl Calw tapfer gekämpft hat, ist das Ticket zur Deutschen Meisterschaft in Mannheim (22./23. Februar) wohl schon für die Hessen reserviert.

Patrick Thomas, TSV Pfungstadt: „Wir haben mit dieser Anfangsaufstellung noch nicht gespielt und hatten trotz mehrerer Umstellungen Probleme. Die Calwer haben es gut gemacht. Aber danach haben wir Sicherheit gewonnen und deutlich besser gespielt.“

Thomas Stoll, Trainer TSV Calw: „Im Rückspiel müssen wir nur noch sechs Sätze gewinnen… aber Spaß beiseite: Es war wie immer. Wir spielen mutig gegen Pfungstadt und halten manchmal auch eine Weile mit. Aber am Ende ist der Sieger immer derselbe. Gegen dieses Team kommst du derzeit einfach nicht an.“

Die Abstiegsrunde BL Nord

VfK 1901 Berlin – Ahlhorner SV        5:3
(9:11   9:11   7:11   11:8   12:10   11:8   11:7   11:8)

Am Tabellenende der 1. Bundesliga Nord der Männer kam es in Berlin zu einem echten Finale um den Klassenerhalt. Die Gäste aus Oldenburg begannen dominant und sicherten sich mit kraftvollen Angriffen die ersten drei Sätze. Doch nach der Pause zeigten die Gastgeber aus der Hauptstadt, dass auch sie den Klassenerhalt unbedingt wollten. Während die Kräfte des Ahlhorner Angriffs mit jedem Satz mehr nachließen, kämpften sich die Berliner mit einer starken Teamleistung von Satz zu Satz und sicherten sich schließlich den glücklichen Sieg. Die Glückwünsche zum Klassenerhalt gehen in die Hauptstadt.

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