BL – Berichte: Frauen – 7. Spieltag
1. Bundesliga Nord Frauen
(L. Kauk) Schneverdingen und Ahlhorn sichern sich die ersten DM-Tickets im Norden, während Kellinghusen Wangersen als Tabellendritten ablöst und Brettorf mit einem Bein in der 2. Liga steht.
TV Brettorf – TK Hannover 3:2 (11:4, 8:11, 12:14, 11:7, 11:3); TK Hannover – VfL Kellinghusen 0:3 (2:11, 1:11, 6:11); TV Brettorf – VfL Kellinghusen 0:3 (4:11, 3:11, 8:11)
Gegen den bereits feststehenden Absteiger TK Hannover legte der Tabellenvorletzte TV Brettorf einen starken Start hin. Trotz des kurzfristigen Ausfalls der 15-jährigen Leni Hasselberg im Angriff lag die Verantwortung voll auf der Mannschaftsältesten Laura Marofke, die mit ihrem Team den ersten Satz souverän für sich entschied. Die Landeshauptstädterinnen fanden jedoch schnell eine Antwort und setzten Brettorf mit flachen, schnellen Bällen unter Druck, die der TVB nur schwer verteidigen konnte. Mit 11:8 glich Hannover aus und sicherte sich mit einem 14:12 im dritten Satz sogar die Führung. Besonders auffällig war die schwache Angabe beider Teams. Keinem gelang es, den Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, sodass die Hauptaufgabe beider Ligaschlusslichter darin bestand, den Ball sicher von der 3-Meter-Linie zu spielen.
Im vierten Satz jedoch drehten die Brettorferinnen auf: Mit einem klaren 11:7 sicherten sie sich den Satz und zogen im Entscheidungssatz mit einem überzeugenden 11:3 davon. Besonders das präzise Zuspiel der Brettorferinnen war entscheidend, um den fünften Satz deutlich zu gewinnen.
Die beiden weiteren Spiele des Tages waren wenig spannend und unspektakulär. Der klare Spieltagsbeste, der VfL Kellinghusen, setzte sich mit einer deutlich höherklassigen Spielweise durch und beeindruckte sowohl gegen den TK Hannover (11:1, 2:1, 11:6) als auch gegen den TV Brettorf (11:4, 11:3, 11:8). Beide Mannschaften hatten gegen die aktuellen DM-Kandidaten wenig entgegenzusetzen und mussten sich deutlich geschlagen geben.
TV Jahn Schneverdingen – MTV Wangersen 3:1 (11:9, 12:14, 13:11, 11:7); TV Jahn Schneverdingen – Ahlhorner SV 3:2 (6:11, 6:11, 11:4, 11:1, 11:4) ; MTV Wangersen – Ahlhorner SV 1:3 (6:11, 13:11, 8:11, 4:11)
Der amtierende Deutsche Meister aus Schneverdingen hatte gegen den ambitionierten MTV Wangersen zu kämpfen, der an diesem Spieltag auf Umstellungen angewiesen war. Die Zuspielerin Monja Schlichting fehlte, sodass Ex-Nationalspielerin Janina von der Lieth aus der Defensivreihe auf die Zuspielposition rückte. In den ersten drei Sätzen gelang es den favorisierten Schneverdingerinnen nicht, sich deutlich vom MTV abzusetzen. Den ersten Satz gewannen die Heidschnucken mit 11:9, Wangersen konterte im Anschluss mit einem knappen 14:12. Nachdem Schneverdingen den dritten Satz mit 13:11 für sich entschied, zeichnete sich im vierten Satz eine klare Führung der Heimmannschaft ab. Diese brachte den Satz dann souverän mit 11:4 über die Ziellinie. Mit diesem Sieg sicherten sich die Schneverdingerinnen das ersehnte DM-Ticket, während der MTV wichtige Punkte im Rennen um das gleiche Ziel verlor.
In der zweiten Partie gegen den Ahlhorner SV zeigten die Jahnlerinnen eine durchwachsene Leistung. Der Ahlhorner SV nutzte die Formschwäche der Tabellenführerinnen und ging mit einer 2:0-Satzführung in Führung. Doch dann reagierte Jahn-Trainerin Christine Seitz und brachte die U18-Vize-Weltmeisterinnen Maja Rogosch und Emilia Schwarz ins Spiel. Die Schneverdingerinnen drehten die Partie und ließen Ahlhorn mit einem beeindruckenden Comeback keine Chance. Mit 11:4 und 11:1 glichen sie aus und sicherten sich auch den Entscheidungssatz mit 11:7. Mit diesem Sieg setzten die Schneverdingerinnen ein klares Ausrufezeichen im Rennen um die Nordmeisterschaft, während Ahlhorn die Chance verpasste, Punktgleichheit mit Schneverdingen zu erreichen.
Das letzte Duell des Tages zwischen dem Ahlhorner SV und Wangersen zeigte dann wieder die spielerische Klasse der Ahlhornerinnen. Mit vielen Wechseln auf allen Positionen setzten sie den Wangersenerinnen kaum Angriffsflächen und agierten besonders druckvoll. Ahlhorn gewann den ersten Satz mit 11:6, ehe Wangersen mit einem 13:11 im zweiten Satz zurückschlug. Doch die folgenden beiden Sätze dominierten wieder die Blau-Weißen, die mit einem 3:1-Erfolg das zweite DM-Ticket im Norden lösten. Durch die Top-Ergebnisse von Kellinghusen im Spieltag in Brettorf rutscht Wangersen auf Platz 4 ab.
Ohligser TV – SV Moslesfehn 3:0 (11:5, 11:8, 11:9), SV Moslesfehn – TSV Wiemersdorf 1:3 (10:12, 11:9, 6:11, 9:11); Ohligser TV – TSV Wiemersdorf 2:3 (11:9, 9:11, 8:11, 11:7, 11:13)
Der DM-Kandidat des Vorjahres, Ohligs, ließ in eigener Halle dem SV Moslesfehn keine Chance. Ähnlich wie bei anderen Mannschaften hatte auch der SV Moslesfehn in dieser Saison immer wieder mit personellen Engpässen zu kämpfen und musste Spielerinnen kompensieren – so auch an diesem Spieltag. Hauptangreiferin Anna Carstens war erneut angeschlagen, weshalb Trainer Till Oldenbosten kurzfristig die Ex-Bundesligaspielerin Karen Meyer in den Kader berief. Doch auch all ihre Erfahrung konnte den Moslesfehnerinnen nicht helfen, gegen die Rheinländerinnen mitzuhalten. Sie verloren alle drei Sätze deutlich.
Besser präsentierte sich die kampfstarke Mannschaft aus Oldenburg im zweiten Spiel gegen den Aufsteiger TSV Wiemersdorf. Doch die Resultate blieben ähnlich. Den ersten Satz holte sich Wiemersdorf mit 12:10, Moslesfehn glich mit 9:11 aus, verlor jedoch die beiden folgenden Sätze deutlich. Die Schleswig-Holsteinerinnen zeigten eine souveräne Mannschaftsleistung, angefangen bei starken Defensivaktionen über präzise Zuspiele bis hin zu herausragenden Angriffsschlägen. Somit blieb der SVM auch im zweiten Spiel chancenlos.
In der letzten Partie des Tages zwischen den Gastgeberinnen aus Ohligs und dem TSV Wiemersdorf lieferten sich beide Teams einen spannenden Schlagabtausch. Zunächst ging Ohligs mit 11:9 in Führung, Wiemersdorf glich aus (11:9), dann ging Wiemersdorf seinerseits mit 11:8 in Führung, und Ohligs glich erneut aus (11:7). Im Entscheidungssatz bot sich den Zuschauern ein weiteres dramatisches Duell, das in die Satzverlängerung ging. Den letzten Punkt sicherte sich schließlich Wiemersdorf und revanchierte sich damit für die Niederlage im Hinspiel.
Für diese drei Mannschaften wird der letzte Spieltag am kommenden Wochenende voraussichtlich zur Formsache. Sie belegen derzeit die Plätze 5 bis 7 und haben nach unten hin wohl nichts mehr zu befürchten, den Anschluss nach oben jedoch verpasst.
1. Bundesliga Süd Frauen
TV 1880 Käfertal – TSV Pfungstadt 1:3 (8:11, 11:8, 6:11, 9:11); TSV Ötisheim – Käfertal 2:3 (9:11, 5:11, 11:8, 11:9, 7:11); Pfungstadt – Ötisheim 3:1 (13:11, 13:15, 11:3, 15:13).
Die Kurpfälzerinnen gingen, wie schon zuletzt, krankheitsbedingt erneut nicht in Bestaufstellung ins Heimspiel in Mannheim-Käfertal und hatten gerade einmal fünf gesunde Spielerinnen auf dem Feld. Im Angriff zeigte Natalie Moritz jedoch eine solide Leistung. „Gegen Pfungstadt haben wir einen guten Job gemacht“, so ihre Teamkollegin Yasmin Yasin. „Besonders Stephanie Thomas hat sich mit ihrer Leistung bei der Pfungstädter Angabe hervorgetan.“ Gegen den einmal mehr kämpferisch starken TSV Ötisheim hatten die „Käfer“ am Ende den längeren Atem, und auch Pfungstadt musste gegen „Aize“ ordentlich kämpfen.
TV Segnitz – TV Unterhaugstett 3:0 (11:8, 11:6, 12:10); Unterhaugstett – ASV Veitsbronn 3:1 (11:5, 11:9, 9:11, 11:7); Segnitz – Veitsbronn 3:1 (11:4, 8:11, 11:4, 11:4).
Big Points sammelte der TV Unterhaugstett gegen den ASV Veitsbronn, wodurch beide Teams vor dem großen Finale ihre Tabellenplätze tauschten. TVU-Abwehrspielerin Patrizia Lebherz kommentiert: „Wir sind mit unserer Stammformation gegen Veitsbronn angetreten, sind aber nicht richtig ins Spiel gekommen. Unsere Leistung war durchwachsen, aber wir haben gut gekämpft. Veitsbronn trat nicht in Bestbesetzung an, was es uns erleichterte, dieses wichtige Spiel zu gewinnen. Am kommenden Sonntag geht es im Abstiegskampf um alles – da sollten wir beide Spiele gewinnen.“ Der TV Segnitz zeigte nur gegen Veitsbronn einen schwachen Satz, rückte aber dennoch auf Platz 2 vor.
Der TSV Dennach ist so gut wie durch, während TV Segnitz, TSV Calw und TSV Pfungstadt aufgrund der letzten Südstaffel-Spiele am kommenden Wochenende noch Chancen auf die DM-Teilnahme haben. Richtig spannend wird es am Sonntag in Bad Staffelstein, wo voraussichtlich ein Absteiger ermittelt wird. Veitsbronn muss noch gegen die stärkeren Gegner aus Calw und Pfungstadt antreten.