Berlin ist Deutscher Meister auch in der Halle
Mannheim (DFBL/bec). Der Feld- ist auch der Hallenmeister: Der VfK Berlin gewinnt das Finale der Deutschen Meisterschaft von Mannheim mit 3:1 Sätzen gegen den Gastgeber TV Mannheim-Käfertal.
Ein Finale, das so im Vorfeld wohl kaum einer erwartet hatte, wird vor über 2000 Zuschauern in der bestens besuchten GBG-Halle in Mannheim angepfiffen. Dass Feldmeister VfK Berlin um Gold spielt, war zwar nicht unwahrscheinlich. Dass aber Gastgeber TV Käfertal, als Vierter der Süd-Bundesliga dabei ist, das war die große Überraschung des Turniers.
Das Finale von Mannheim eröffnet Nick Trinemeier vom Gastgeber. Den ersten Punkt macht aber der Gast durch Sebastian Kögel. Schnell wird es für den TVK schwierig, denn die erfahrenen Berliner, die seit einem knappen Jahrzehnt fast unverändert auf höchstem Niveau spielen, erhöhen auf 5:1. Die Käfertaler lassen sich jedoch nicht aus dem Konzept bringen, verkürzen und werden dafür von den meisten Zuschauern lautstark gefeiert. Besonders, als Lukas Schubert ins Aus serviert und der 6:6-Ausgleich erreicht wird. Dann sogar das 8:7 für Käfertal. Den ersten Satzball holt Berlin: Schubert ist mit einer seiner unerreichbaren Diagonalangaben erfolgreich. Den nächsten Fehler macht Trinemeier mit einem Leinenservice, der VfK holt den Auftaktsatz mit 11:9.
In Durchgang zwei geht es knapp hin und her. Mal führt Berlin, dann Käfertal. Probleme bereiten dem Gastgeber bisher höchstens die hoch abspringenden Rundschläge des VfK-Weltmeisters Schubert. Ansonsten präsentiert sich das Team, das seine allererste DM bestreitet, außergewöhnlich abgezockt. Keine Spur von Nervosität. Zur Satzmitte führt das Team von Kapitän Dominik Mondl mit 6:4, später sogar mit 9:5. Und dann kommt doch wieder der VfK: Vier Bälle in Folge und es steht Remis. Trinemeier serviert wieder ins Netz – 10:9 für Berlin. Eine streitbare Leinenentscheidung des Schiedsrichters zu Gunsten von Käfertal und ein kraftvoller Stoklasa-Angriff bedeuten den ersten TVK-Satzball. Den verwandelt Felix Klassen eiskalt per Preller auf die vollen Tribünen.
Bisher passen bei beiden die Aufschläge, die den Teams das ganze bisherige DM-Turnier über Probleme bereitet hatten. Trinemeiers Assen lässt Schubert ebenfalls Unerreichbare folgen. So geht es erneut lange ausgeglichen durch den Durchgang. Bei 6:5 für Käfertal macht dann Trinemeier eine unglückliche Figur: Nach Leinenball und drei anschließenden Servicefehlern führt der VfK plötzlich mit 9:6. Kurz darauf Stoklasa knapp ins Aus – 10:6 für Berlin. Wieder Servicefehler Trinemeier – Satzgewinn VfK.
Jetzt will der Meister der Feldsaison auch unter dem Hallendach den Sack zumachen: Preller von Schubert und Kögel bringen die VfKler schnell mit 5:1 in Front. Käfertal kann nicht so recht antworten, Trainer Leo Goth versucht es mit neuen taktischen Anweisungen in einer Auszeit. Doch Rückschlag und Service bleiben weiter fehlerhaft. Der TVK verkürzt zwar noch auf 3:6, entscheidend zurück kommt er trotz großem Einsatz nicht. Kögel mit dem 9:3, dann folgt doch noch mal ein Fehler des VfK-Angreifers. Es wird der letzte Punkt des TKH: Nach dem nächsten Berliner Punkt am Block muss Käfertal sechs Matchbälle abwehren – das misslingt gleich beim ersten Angriff. Marcel Stoklasa schlägt seitlich zu weit – und der VfK Berlin holt nach dem Feld- auch den Hallenmeistertitel.
Das Team aus der Hauptstadt kann damit seine erste Hallenmeisterschaft bei den Männern einfahren.Trotz schwachem Start ins Turnier ein am Ende verdienter Titel. Auch DM-Gastgeber TV Käfertal muss die Köpfe nicht lange hängen lassen. Die Mannschaft, die im Feld gerade erst aus der 2. Bundesliga aufgestiegen ist, hat mit Silber viel mehr erreicht, als sie selber zuvor erwartet hatte. Und den größte Applaus des Wochenendes bekommt sie auch.
TV Käfertal – VfK Berlin 1:3 (9:11, 12:10, 6:11, 4:11)
Für Käfertal spielten: Felix Klassen, Marcel Stoklasa, Dominik Mondl, Nick Trinemeier, Marcel Moritz
Für Berlin spielten: Sebastian Kögel, Lukas Schubert, Sascha Zaebe, Jascha Ohlrich, Tobias Andres
Schiedsrichter: Roland Schiep
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