#backtoschool – Traumjob Faustball-Trainer*in
Leverkusen (DFBL/nho). Bereits seit einigen Jahren konnte ich die Sportart Faustball in Grund- und weiterführenden Schulen vorstellen. Ein Erfahrungsbericht vom Traumjob Faustball-Trainer*in.
Montag: Schnell ins Schulgebäude, am Lehrerzimmer klopfen und die Klasse danach mit der Klassenlehrerin zum Sportunterricht abholen. „Kannst Du mir meine Schleife binden?“ Schnürsenkel der Sportschuhe bei Maxi aus der 2a festbinden und los geht`s in die Sportstunde. Als erstes spielen wir Aufwärmspiele, danach gibt es einen Faustball-Parcours mit verschiedenen Stationen: Ball auf Kegel schlagen, mit dem Unterarm in Reifen treffen und noch vieles mehr. Wer schafft alle Stationen?
Nach der ersten Pause ist Klasse 3b dran – der Parcours steht noch. Um 11.40 Uhr klingelt es laut – nächste Pause, Parcours schnell während der Pause wieder abgebaut.
Nun kommt Klasse 4c dran und wir starten mit Koordinationsübungen – Ball hochwerfen und im Springen fangen. Danach dribbeln mit dem Ball und erste Faustball-Übungen zu zweit. Zum Abschluss spielen wir Faustball-Brennball (das Läuferteam darf den Ball nur nach Faustball-Regeln mit dem Unterarm oder dem Hammer-/Kernschlag treffen statt zu werfen). Kinder- vs. Lehrerteam – natürlich schafft jedes Kind mindestens einen Lauf ins Ziel. Schnell verabschieden und ab nachhause mit dem Rad, Mittagessen um 15 Uhr und um 17 Uhr weiter zum Jugend-Training im Verein.
Dienstag: Die Vertretung für den Sportunterricht kommt. Fragt mich: „Was ist Faustball?“ Gibt natürlich nur eine richtige Antwort: „Die coolste Sportart der Welt!“ Wieder Aufwärmspiele, danach dann als Partnerübung Angabe üben. Amelie tut der Arm nach kurzer Zeit weh und sie macht kurz Pause. „Keine Sorge, du schaffst das, probier es mal mit einem leichteren Ball!“ versichere ich ihr. Ja klappt besser und man sieht ihr den Spaß an der neuen Sportart an. Auf einmal geht der Feueralarm los – diese „Übung“ natürlich mitten in der Sportstunde.
Die nächste Sportstunde findet wegen der für eine Konferenz genutzten Sporthalle im Klassenzimmer statt. Kein Problem, Faustball-Quiz und -rätsel habe ich immer parat. Joshua ist als erstes fertig, hat alles richtig beantwortet. „Super, dann darfst Du jetzt kurz Pause machen und etwas essen.“ Um 12 Uhr klingelt es schon – heute nur Kurztag, Schule früher zu Ende.
Mittwoch: Volles Programm, Schule bis 16 Uhr und danach direkt zum Jugend-Training im Verein um 17 Uhr – komme bei beidem mit einem Lächeln und guter Laune zurück. Heute haben die Kinder super mitgemacht. Ob das morgen auch so sein wird?
Donnerstag: Letzte Sportstunde bei Klasse 1d. Aufwärmen, Ballübungen und am Ende auf Wunsch der Klasse wieder Faustball-Brennball. Frage: „Wer will auch mal Faustball bei uns im Verein ausprobieren?“ Fast alle Finger gehen hoch, super! Wir gehen zusammen ins Klassenzimmer, Flyer ins Mitteilungsheft und ab geht’s für mich wieder zur nächsten Sportstunde.
Tobi aus der 4c will beim Warten vor der Sporthalle wissen: „Hast Du auch schonmal Faustball in der Bundesliga gespielt?“ „Antwort: „Ja, aber nur eine Saison lang. Aber wer weiß, vielleicht schaffst Du es ja auch mal dahin, Tobi!“ Wir spielen Linienlaufen zum Aufwärmen, ich bin auch Fänger. Danach müssen die Kinder den Ball mit dem Unterarm durch einen Reifen spielen. Wenn getroffen wird, halte ich den Reifen höher. Tobi trifft fast immer – Motivation hat anscheinend geholfen.
In der Doppel-Stunde wartet Klasse 2b mit einer noch neuen Sportlehrerin. Los geht es mit dem Vierjahreszeitenlauf (jede Seite der Turnhalle ist dabei eine Jahreszeit und die Kinder sollen auf zwei Gruppen aufgeteilt jeweils an einer Seite anfangen loszulaufen und eine Runde mit fliegendem Wechsel schaffen; wer ein Kind des anderen Teams ein- oder überholt, gewinnt einen Punkt für das eigene Team, danach starten wieder zwei neue Kinder) – zwei Teams gegeneinander und am Ende sind alle Kinder schon nach dem Aufwärmen fix und fertig. 5 Minuten Trinkpause. Danach dann Partnerübung mit Ball – wer trifft die Kegel auf dem Kasten? Jedes Kind erhält für einen Treffer einen Punkt – Jana hat am Ende 5 Punkte. „Das kannst Du noch besser, oder? Schaffst Du schon, probier mal den Unterarm gerade zu halten!“ Sie probiert es aus, Treffer versenkt. Zum Abschluss spielen wir „Sitz Hase, lauf Hase“ – alle Kinder sind begeistert. Muss mich verabschieden und danach schnell zur Faustball-AG an eine andere Schule.
Freitag: In der Schule angekommen. Wasserflasche und Frühstücksbrot vergessen. Egal, ist ja ohnehin nicht mehr lange bis zum Wochenende. Erst wieder Klasse 1d, danach die 4a. Am Ende der letzten Stunde bei der 3e vor dem Wochenende die entscheidende Frage: „Hat euch Faustball Spaß gemacht?“ JAAAA! schreien 25 begeisterte Kinder gleichzeitig – Anstrengung und Spannung der letzten Tage wie aufgelöst und mit toller Stimmung ab ins Wochenende. Der Aufwand hat sich gelohnt!
Im letzten Teil unserer Reportage-Reihe zum Schulfaustball führen wir ein Interview mit Christian Sondern, DFBL-Schulfaustballbeauftragter.
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