Auftakt mit Mega-Comeback und Marathon-Matches
Mannheim (DFBL/aga). Der erste Spieltag ist gespielt bei den Süd-Männern. Überraschungen blieben zum Auftakt aus. Für das größte Comeback sorgt der TV Käfertal.
MTV Rosenheim – TV Käfertal 4:5
(11:8, 11:9, 11:8, 11:6, 6:11, 6:11, 7:11, 10:12, 9:11)
Zu Hause empfing Rosenheim den TV Mannheim-Käfertal. Das erste Spiel der Saison verlief zunächst äußerst vielversprechend. Die Zuschauer sahen ein optimal eingestelltes Team, das mit tollen Abwehraktionen zu überzeugen wusste. Der Abwehrriegel mit Günter Ortmeier, Marcel Hebling und Abdilaziz Lamharraf in der Mitte hat erstmals zwei Wochen zuvor beim Vorbereitungsturnier in Elgg die Möglichkeit, sich zu beweisen. Hier präsentierte man sich als eingespieltes Trio und setzte die beiden Angreifer Patrick Schiep und Steve Schmutzler immer wieder gut in Szene. So lief es wie aus einem Guss bis zur ersten Pause, zu der man bereits mit 3:0 in Führung lag. Nach der Pause ließ die Spannung im Team etwas nach, doch mit tatkräftiger Unterstützung durch gegnerische Fehler konnte man sogar auf 4:0 erhöhen.
„Uns war bewusst, dass man den TVK niemals auf die leichte Schulter nehmen darf und haben auch versucht, uns selbst nicht in Sicherheit zu wägen, aber nach dem 4:0 war anscheinend für jeden unterbewusst das Spiel entschieden…“ analysierte Kapitän Steve Schmutzler nach dem Spiel. Doch da haben die MTV’ler die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Käfertal präsentierte sich nach diesem Rückstand wesentlich präsenter auf dem Spielfeld. Die Quadratestädter sicherten sich Punkt um Punkt und Satz um Satz und zeigten sich als das dominantere Team. Der rosenheimer Angriff fand kein Mittel, um die gegnerische Defensive genügend unter Druck zu setzen und die eigene Defensivabteilung wirkte träge und unkonzentriert. Lediglich im neunten Satz bäumte sich der MTV noch einmal auf und beim Stand von 6:2 wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Doch auch diesen Vorsprung brachte man nicht in trockene Tücher. In der Verlängerung ging letztlich Käfertal als verdienter Sieger vom Platz. Eine mehr als bittere Pille, die die Oberbayern an diesem Tag zu schlucken hatten.
TV Vaihingen – MTV Rosenheim 5:1
(11:7, 11:4, 7:11, 11:7, 11:7, 11:7)
Im schwäbischen Vaihingen an der Enz traf man auf ein ebenfalls in einigen Teilen neu formiertes Team mit altbekannten Gesichtern. In allen Mannschaftsteilen war von Beginn an die kräftezehrende Partie des Vortages anzumerken. Der TVV, der ebenfalls am Tag zuvor neun Sätze verbuchen konnte, wirkte wesentlich frischer und spritziger. Beide Teams mussten sich zudem mit windigen Verhältnissen und platztechnischen Unwegbarkeiten auseinandersetzen. Lediglich im dritten Satz konnte man dem Gastgeber Paroli bieten. Die übrige Partie über war der TV Vaihingen dem MTV immer einen Schritt voraus. Auch taktische Umstellungen brachten den Gegner nicht entscheidend aus dem Konzept. Immer wieder fand er die Lücken in der rosenheimer Defensive. Ein in die Leine gelegtes Zuspiel war dann der bezeichnende Abschluss dieser überwiegend nicht bundesligareifen Leistung.
„Wir haben an diesem Wochenende gezeigt bekommen, dass jeder Spieler konditionell an sich arbeiten muss. Spielerisch sind wir konkurrenzfähig, doch mit zunehmender Spieldauer lässt die Konzentration stark nach.“ Analysierte Zuspieler Abdilaziz Lamharraf den Saisonauftakt. Die verspielten 2 Punkte am Samstag müssen nun kompensiert werden. Keine leichte Aufgabe für die MTV-Fünf, muss man doch am kommenden Wochenende zum starken Aufsteiger aus Calw und zum TSV Pfungstadt, wo der genesene Patrick Thomas den Angriff der Hessen wieder anführt. 2 Punkte sind hier Pflicht, will man nicht frühzeitig die rote Laterne übernehmen.
TV Wünschmichelbach – TV Vaihingen 4:5
(6:11, 11:8, 7:11, 9:11, 11:9, 11:9, 4:11, 11:8, 8:11)
Zunächst war am Samstag der TV Vaihingen/Enz zu Gast am Bärsbacher Weg und die Schwaben erwischten den deutlich besseren Start ins Spiel. Nur wenig Gegenwehr des TVW hatte ein 6:11 zur Folge. Anschließend fanden auch die Gastgeber besser in die Partie und glichen in einer umkämpften Begegnung aus – 11:8. Vaihingen wirkte vom Satzverlust allerdings nur wenig beeindruckt, zeigte vor allem in der Defensive eine starke Leistung und entschied zwei Spielabschnitte in Folge für sich. Dass der TVW in dieser Situation nicht die Köpfe hängen ließ wurde letztlich mit zwei 11:9-Erfolgen belohnt. Die Wünschmichelbacher präsentierten sich insgesamt stabiler als zuvor, ehe das Spiel der Gastgeber komplett zusammenbrach. Die Satzpause tat den Odenwäldern sichtlich nicht gut und der TVV hatte beim 4:11 keine Mühe. Bezeichnend für diese Partie mit einigen Leistungsschwankungen auf beiden Seiten zog der TVW erneut nach und konnte die Gäste letztlich in den Entscheidungssatz zwingen, in dem zunächst alles nach Plan zu laufen schien. Die Wünschmichelbacher nahmen die Euphorie des Satzgewinns mit in den letzten Durchgang und setzten sich schnell auf 7:3 ab. Vaihingen kämpfte sich wieder zurück ins Spiel. In den entscheidenden Momenten hatten die Gäste dann immer die passende Antwort parat, drehten die Begegnung noch zum 8:11 und konnten damit den ersten Saisonsieg feiern, während die Enttäuschung beim TVW nach dieser kräftezehrenden Partie groß war. Fehler und Unkonzentriertheiten zur falschen Zeit waren der Grund dafür, dass eine klare Führung im Entscheidungssatz noch aus der Hand gegeben wurde.
FBC Offenburg – TV Wünschmichelbach 5:4
(11:6, 14:15, 8:11, 11:8, 11:2, 10:12, 11:6, 9:11, 11:6)
Wie schon gegen Vaihingen wirkten die Wünschmichelbacher zu Spielbeginn noch nicht komplett wach und hatten beim 6:11 für den FBC nur wenig entgegenzusetzen. Ein Spielerwechsel brachte etwas mehr Stabilität und der TVW ließ phasenweise seine Stärken aufblitzen. Auf ein äußerst knappes 15:14 folgte ein 11:8. Nach der Pause schlugen die Gastgeber, die einen Tag zuvor schon in Schweinfurt einen Sieg eingefahren hatten, jedoch zurück und drehten die Partie durch zwei Satzgewinne erneut. Anschließend lassen sich einige Parallelen zum ersten Saisonspiel erkennen: Satzausgleich für den TVW, erneute Führung für Offenburg, Satzausgleich für den TVW. Damit musste erneut der Entscheidungssatz Gewissheit über die Punkteverteilung geben. Wieder konnte der TVW nicht sein volles Potenzial abrufen und durch unnötige Fehler kam der FBC immer wieder zu leichten Punkten. Mit einem langen Angriff über die Mitte beendeten die Offenburger nach über 2:30 Stunden die Partie und dem TVW blieb erneut ein glückliches Ende verwehrt.
TV SW-Oberndorf – FBC Offenburg 2:5
(2:11, 7:11, 11:8, 10:12, 10:12, 11:4, 9:11)
Gespannt waren die 80 Zuschauer, die den Start des TV Oberndorf in die Feldsaison 2018 erleben wollten, der mit einem Heimspieltag begann.
Den ersten Satz begann der TVO mit einer 1:0 Führung, dann ging Offenburg mit 5:1 in Führung, ehe der Gastgeber den Anschlusstreffer zum 2:5 erzielte. Das war es schon, mit sechs Bällen in Folge sicherte sich der Gegner den Satz mit 11:2. Etwas besser kam Oberndorf im zweiten Satz ins Spiel. Beim 6:7 für den Gast kam Hoffnung auf, doch wieder kam Offenburg zum 11:7 Satzgewinn und zur 2:0 Führung.
Im dritten Satz fanden die TVO-ler besser ins Spiel und begannen zu kämpfen und gingen mit 8:5 in Führung. Am Ende stand ein 11:8 Satzgewinn zu Buche und mit dem Anschluss zum 1:2 ging es in die Satzpause. Der vierte Satz sah zwei auf Augenhöhe spielende Mannschaften; es wurde um jeden Ball gekämpft. Beim 10:10 gelang Oberndorf der Ausgleich. Offenburg hatte mit zwei Bällen zum 12:10 das bessere Ende zur 3:1 Führung für sich. Ähnlicher Spielverlauf im fünften Satz. Der TVO glich zum 6:6 aus, bevor der Gast auf 6:10 davon zog. Oberndorf konterte zum 10:10, musste dann allerdings wiederum dem Gegner den Satz zum 10:12 überlassen.
Im sechsten Satz schaltete Offenburg einen Gang zurück, wodurch die Gastgeber besser ins Spiel kamen und gute Abwehr- und Angriffsleistungen zeigten und mit einem klaren 11:4 den Anschluss zum 2:4 schafften. Nach der zweiten Satzpause zeigte sich, dass der TVO an diesem Tag das Glück wirklich nicht auf seiner Seite hatte. Das Spiel wogte hin und her und mit einigen Eigenfehlern seitens des TVO verlor dieser unglücklich mit 9:11 und musste das Spiel mit 2:5 dem Gegner überlassen.
TSV Calw – TV SW-Oberndorf 3:5
(11:9, 6:11, 11:8, 8:11, 9:11, 5:11, 11:5, 11:13)
Der TV Oberndorf startete gegen den Wind mit Oliver Bauer, Maximilian Lutz, Jaro Jungclaussen, Johann Habenstein und Fabian Sagstetter auf der vermeintlich schlechteren Seite. Der erste Satz verlief bis zum 8:8 ausgeglichen. Am Ende hatte der Gastgeber mit 11:9 das bessere Ende für sich. Satz zwei ging mit 11:6 deutlich an den Gast. Im dritten. Satz lag Oberndorf ständig in Front. Dann der Gastgeber jedoch heran und konnte den Satz mit 11:9 gewinnen. 2:1 führten also die Schwaben zur ersten Satzpause. Aus dieser kam der TVO besser, lag ständig in Front und konnte zum 2:2 ausgleichen. Im fünften Satz lag Calw schnell mit 4:1 in Front. Das TVO-Team ließ sich nicht beirren und konnte zum 8:8 ausgleichen. Am Ende sicherte sich der TVO einen 11:9 Satzgewinn und damit erstmals die Satzführung. Im sechsten Satz lagen die Oberndorfer anfangs in Führung. Calw konnte zwar zum 5:5 ausgleichen, aber 6 Punkte des TVO in Folge führten zu einem 11: 5 Satzsieg und einer 4:2 Satzführung. Aus der anschließenden Satzpause kam Calw besser. Es schien, als ob der TVO diese verlängerte. So verkürzte der Gastgeber mit dem 11:5 zum 3:4. Im achten Satz lag der TVO ständig in Front und erspielte sich beim Stande von 10:8 zwei Spielbälle, die jedoch nicht genutzt werden konnten. Beim Stande von 11:10 waren es dann die Schwaben, die den Sack nicht zu machen konnten. Mit drei Bällen in Folge gelang dann doch noch der erste Sieg in dieser Feldsaison.
Joachim Sagstetter: „Calw hat stark gespielt und uns einiges abverlangt. Wir waren deutlich besser als am Samstag. Aber es ist sicher noch Luft nach oben.“
TSV Pfungstadt – TSV Calw
(5:11, 10:12, 11:3, 11:5, 11:8, 11:4, 11:3)
„Das ist schon ein ganz anderes Niveau als im Vorjahr in der Zweiten Liga“, meinte Abwehrspieler Philipp Kübler nach dem kurzen Ausflug zum mehrmaligen Weltpokalsieger aus. Der frühere Junioren-Nationalspieler betonte, wie frappierend der Unterschied auch zum Hallenfaustball in dieser Flughöhe ist: „Das Spielfeld draußen ist fünf Meter länger, und das deckst du gegen Weltklasse-Angreifer nicht so locker ab.“
Gegen Pfungstadt gelang den Calwern zunächst ein kleines Kunststück: Sie bogen gegen die herausragenden Hessen einen 4:9-Rückstand noch zum Satzgewinn um. Dann machte der viermalige Weltpokalsieger und 26-malige (!) deutsche Meister ernst. Patrick Thomas präsentierte sich nach mehrmonatiger Verletzungspause wieder in Bestform, drosch den Calwern die Bälle zeitweise nur so um die Ohren. So war der erste Spieltag schnell vorbei.
Bernd Bodler, der 34-jährige Calwer Routinier, kennt die Herausforderungen einer Bundesliga-Feldrunde. „In der Halle wird das Spiel im Angriff entschieden, mit Blocksituationen und Prellern. Draußen zählt das nicht, hier kommt es vor allem auf die Stärke der Abwehr und des Zuspiels an.“
Nick Stoll, als Mann in der Mitte für die Vorlagen zuständig, weiß, dass auf ihn und seine Nebenleute in der hinteren Reihe in diesem Frühjahr noch reichlich Arbeit zukommt. „Aber wir werden uns mit jedem Spiel verbessern.“
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