„Absoluter Saisonhöhepunkt“ – Pfungstadt und Dennach reisen als Titelverteidiger zu World Tour Finals

Vor dem Abflug am Frankfurt Flughafen: die Faustballer vom TSV Pfungstadt (Foto: Verein)
Verfasst am 5. Oktober 2022
Allgemein World Tour Finals

Curitiba (DFBL/sbs). Vom 6. bis 9. Oktober trifft sich die Elite des internationalen Faustballs zum Finale der World Tour erstmals in seiner jungen Geschichte in Brasilien – und gleich fünf deutsche Mannschaften sind am Start. Neben den Titelverteidigern TSV Pfungstadt und TSV Dennach gehören in Curitiba auch der TV Jahn Schneverdingen, der VfL Kellinghusen sowie der TV Stammheim zum Feld der weltbesten Vereinsteams.

Pfungstadt, Frankfurt, São Paulo, Curitiba – nach zwölf Stunden Flug, zwei Stunden Aufenthalt und einem weiteren Inlandsflug nach Curitiba haben die Faustballer des TSV Pfungstadt nach langer Reise am Montag ihr Quartier in Brasilien bezogen. „Wir haben dann versucht, den ganzen Tag wach zu bleiben“, berichtet Sebastian Thomas mit Blick auf den Jetlag, „abends sind wir dann todmüde ins Bett gefallen. Das war schon ziemlich anstrengend.“

Viel Zeit zum Akklimatisieren blieb dem Deutschen Meister allerdings nicht. Schon am Dienstagvormittag stand das erste von zwei Trainings an, bevor am Donnerstag bereits die ersten Gruppenspiele beim Finalturnier der World Tour auf dem Plan stehen. Von Donnerstag bis Sonntag treten im brasilianischen Curitiba die jeweils acht besten Vereinsmannschaften der Welt gegeneinander an. Wenn man so will, geht es um nichts weniger als den Weltpokal der Faustballer. Insgesamt nehmen Klubs aus fünf Ländern und von drei Kontinenten teil. Brasilien und Deutschland stellen mit je fünf Teams das Gros der Teilnehmer. Dazu kommen Mannschaften aus Chile, den USA und Österreich.

Die Pfungstädter haben als Europacup-Champion im vergangenen Jahr die Qualifikation zu den Titelkämpfen geschafft und gehören sicher zu den Favoriten auf den Sieg. Nicht zuletzt, weil sie als Titelverteidiger an den Start gehen und – so Sebastian Thomas zum erklärten Ziel, „den Pokal nur allzu gerne wieder mit nach Deutschland nehmen würden.“

Erster Gegner ist im deutschen Duell der TV Stammheim (13.30 Uhr Ortszeit), der sich über das Ranking der Faustball World Tour Serie 2019 die Teilnahme gesichert und wohl die stärkere der beiden Gruppen erwischt hat. Am Freitag stehen die weiteren Partien gegen Novo Hamburgo (10.45 Uhr) und den TV Enns an (16.30 Uhr). Die Halbfinals werden am Samstag ausgespielt, am Sonntag das Finale. Den starken Tigers Vöcklabruck aus Österreich gehen die Pfungstädter damit erst einmal aus dem Weg, gegen die sie im August das Finale um den Champions Cup verloren haben. „Das wurmt uns schon noch sehr“, betont Thomas und hofft auf die Chance zur Wiedergutmachung. „Da ist definitiv eine Rechnung offen.“

Nun will er nicht allzu forsch vom Finale träumen. „Erstmal müssen wir in der Gruppe bestehen. Aber klar ist auch: Als Titelverteidiger reist man nicht nach Brasilien, wenn man nicht gewinnen möchte.“ Für die Hessen wäre es nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft die Krönung der Saison. „Das ist der höchste Titel, den man im Vereinsfaustball gewinnen kann, daher ist das ganz klar der absolute Saisonhöhepunkt für uns alle“, betont Sebastian Thomas die Wertigkeit dieser Reise.

Verleger: „Wichtigster Titel im Club-Faustball“

Nachdem die Endrunden 2020 und 2021 pandemiebedingt ausfallen mussten, sind nun umso mehr alle Augen auf den Wettbewerb in Südamerika gerichtet. „Die Bedeutung der Faustball World Tour in Brasilien und für die Clubs aus Brasilien ist enorm hoch“, betont IFA-Präsident Jörn Verleger. „Wir sind sehr froh, nach den erfolgreichen Finalwettbewerben in Vaihingen/Enz 2018 und Salzburg 2019 mit Clube Duque de Caxias einen Ausrichter gefunden zu haben, der mit sehr viel Engagement unsere Vorstellung von einem hochklassigen Finalevent umsetzt.“

Die Bedeutung der World Tour und des Finalevents sei in Brasilien noch größer als in Europa, ist Verleger überzeugt. Das komme auch darin zum Ausdruck, dass die beiden brasilianischen Klubs vom Ausrichter Clube Duque de Caxias und Sociedade Ginasticá Novo Hamburgo als einzige Vertreter sowohl im Frauen- als auch im Männer-Wettbewerb je ein Team stellen.

„Ich danke den 16 Teams aus Brasilien, Chile, USA, Deutschland und Österreich, die in der Hauptstadt von Paraná das World Tour Finale bestreiten. Es ist der wichtigste Titel, den es auf Clubebene im Faustball zu gewinnen gibt. Fans und Sportler können sich auf eine tolle Veranstaltung und spannende Spiele freuen“, blickt Verleger dem Event entgegen.

Drei deutsche Frauenteams mischen mit

Gleich drei deutsche Mannschaften wollen bei den Frauen um einen Podestplatz mitkämpfen. Der TSV Dennach geht als Titelverteidiger ins Turnier. 2019 gewann das Team gegen das brasilianische Team von Sogipa Porto Alegre. „Ziel ist das Halbfinale, was in unserer Gruppe schon eine große Nummer wäre“, sagt Anna-Lisa Aldinger. „Aber ich weiß, dass wir es können. Deshalb versuchen wir, alles zu geben.“

Tatsächlich wird das kein einfaches Unterfangen: Im Auftaktduell trifft der TSV, der auf seine verletzte Zweitangreiferin Fenja Stahlecker verzichten muss, um 9 Uhr Ortszeit auf Sogipa Porto Alegre. Außerdem warten in der Gruppe der Deutsche Meister TV Jahn Schneverdingen (15 Uhr) und am Freitag die Chileninnen von Club Manquehue (12 Uhr). Schneverdingen startet mit seiner Partie gegen Club Manquehue am Donnerstag (9 Uhr) ins Turnier.

„Für mich ist diese Gruppe mit den beiden deutschen Teams und der Mannschaft von Porto Alegre eine sehr starke und sehr spannende. Hier wird es tatsächlich darauf ankommen, welches Team sich am besten und am schnellsten auf die Witterungs- und Platzverhältnisse einstellen kann“, glaubt Stephanie Dannecker, Vize-Präsidentin Leistungssport der DFBL. „Dennach konnte bereits 2017 auf diesem Platz einen Weltpokal spielen und kennt zum Teil die Gegebenheiten sehr gut. Gegen eine südamerikanische Mannschaft und deren Emotionen anzukommen, kostet teilweise sehr viel Kraft und Konzentration. Ich bin sehr gespannt, wie die Spiele ausgehen.“

Dritter deutscher Vertreter ist der VfL Kellinghusen, der sich ebenfalls über das Ranking der Faustball World Tour Serie 2019 qualifiziert hat. Gegner in der Gruppenphase ist unter anderem die Heimmannschaft Clube Duque de Caxias – mit einem bekannten Gesicht. Henriette Schell, die zuvor für den TSV Calw auflief, trägt aktuell das Trikot der Brasilianerinnen. Das Auftaktduell bestreitet Kellinghusen gegen die Österreicherinnen von Union Nussbach (10.15 Uhr). Dannecker ist überzeugt: „Wenn Kellinghusen einen guten Tag erwischt, könnte das Team eine kleine Überraschungsbox in der Gruppe B werden.“

Alle Spiele live auf Fistball.TV

Am Donnerstag starten die Frauen mit ihrem Wettbewerb um 9 Uhr, die Männer beginnen unmittelbar nach der Eröffnungsfeier, die um 11.30 Uhr stattfindet. Am Freitag finden noch die Gruppenspiele statt. Die Männer mit der Morning-Session ab 09.30 Uhr, die Frauen steigen um 12 Uhr ein.

Am Samstag ab 9 Uhr beginnen die ersten Platzierungsspiele sowie ab 12 Uhr die Semifinals. Am Sonntag ist der große Finaltag: Ab 9 Uhr geht es los, das Frauen-Finale ist für 15 Uhr angesetzt, das Männer-Finale für 16.30 Uhr. Alle Uhrzeiten sind Ortszeit (Europa +5h).

Alle Spiele werden live auf fistball.tv übertragen. Weitere Infos zu den Mannschaften und Spielpaarungen gibt es auf https://www.ifa-fistball.com/world-tour-finals-2022-curitiba/.

Die Teilnehmer

Frauen: Clube Duque de Caxias (BRA), TSV Dennach (GER), TV Jahn Schneverdingen (GER), Union Nussbach (AUT), SOGIPA Porto Alegre (BRA), SG Novo Hamburgo (BRA), Club Manquehue (CHI), VfL Kellinghusen (GER)

Männer: Clube Duque de Caxias (BRA), Tigers Vöcklabruck (AUT), Sociedade Ginástica Novo Hamburgo (BRA), TSV Pfungstadt (GER), DSG UKJ Froschberg (AUT), TV Stammheim (GER), Swim & Sports Club (USA), TV Enns (AUT)

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