Männer 1. Bundesliga Nord & Süd – 3. Spieltag
1. Bundesliga Nord der Männer
MiLx. Fünf Spiele standen an diesem Wochenende in der 1. Bundesliga Nord der Männer auf dem Programm. Die Favoriten aus Leichlingen und Brettorf wurden ihrem Ruf gerecht, drei Mannschaften warten noch auf ihre ersten Punkte.
TV Brettorf – SV Moslesfehn 5:0
(11:4 11:9 11:0 11:7 11:7)
Bereits am Freitagabend wurde in Brettorf das Lokalderby gegen den Nachbarn aus Moslesfehn ausgetragen. Brettorf erwischte einen ausgezeichneten Start und wurde auch im Verlauf der weiteren Partie seiner Favoritenrolle gerecht. Dabei brillierte besonders Johannes Jungclaussen im Angriff, aber auch Hauke Rykena konnte nach langer Verletzungspause wieder als Zweitangreifer auflaufen. Ab dem 4. Satz bestritt Joey Bienieck sein Bundesliga Debut. Die Moslesfehner hatten einen schwarzen Freitag erwischt und dem Gastgeber an diesem Abend nichts entgegenzusetzen.
TK Hannover – MTV Wangersen 5:1
(6:11 11:8 11:9 11:5 11:9 11:7)
Am 3. Spieltag trafen die beiden niedersächsischen Aufstiegskandidaten in Hannover aufeinander. Die Gäste aus dem Stader Raum starteten gut aufgelegt und gewannen den ersten Satz deutlich nach einer 6-Punkte-Serie (von 2:1 auf 2:7). Den Schwung konnten sie jedoch nicht in die Folgesätze mitnehmen, obwohl sie sich vor allem mit starken Angaben in den Sätzen 2 und 3 lange im Spiel hielten. Mehr und mehr gewannen die Hannoveraner ihre Souveränität zurück und konnten ohne weiteren Satzverlust ihren guten Tabellenplatz festigen, während Wangersen noch auf seine ersten Punkte wartet.
Leichlinger TV – Berliner TS 5:3
(11:6 15:13 11:9 10:12 14:12 7:11 14:15 11:6)
In einer packenden Begegnung mit vielen engen Sätzen schenkten sich die beiden Kontrahenten nichts. Leichlingen startete sehr stark und gewann den ersten Satz souverän. Ein hervorragend aufgelegter Timon Lützow wurde von seinen Berliner Mitspielern dann immer besser in Szene gesetzt und konnte so die Gastgeber in Bedrängnis bringen. Nach wechselnden Punktserien mit starken Aktionen auf beiden Seiten endeten 5 der nächsten 6 Sätze denkbar knapp und meist erst in der Verlängerung. Im letzten Durchgang waren insbesondere sehr starke Abwehrleistungen von Maximilian Hoverath entscheiden für den Sieg der Rheinländer in dieser langen Partie (2:45 Stunden).
TSV LoLa – SV Armstorf 5:0
(11:9 11:4 11:7 11:8 11:4)
Im Spiel gegen die Gäste aus dem Cuxhavener Bezirk profitierte LoLa von ihrem Heimvorteil. In der großen Halle ohne enge Wand konnte Armstorf keinen ausreichenden Druck aufbauen, um Lola in Bedrängnis zu bringen. Gleichzeitig zeigten die Schleswig-Holsteiner eine hervorragende, geschlossene Mannschaftsleistung. Aus einer sicheren Abwehr heraus konnten die beiden Angreifer Johannes Wethling und Rouwen Kadgien mit gekonntem Zuspiel bedient werden und perfekt verwandeln. Besonders der nach Verletzung und OP zurückgekehrte Rouwen punktete sehenswert.
SV Moslesfehn – VfK 1901 Berlin 5:3
(7:11 11:9 7:11 11:8 11:9 6:11 11:9 11:6)
In dieser Begegnung standen sich 2 Mannschaften gegenüber, die beide dringend ihre ersten Punkte der Saison einfahren wollten. Furios legten die Berliner dabei gleich los und sicherten sich den ersten Satz. Moslesfehn konnte die Rückschläge auch aus den ersten Saisonspielen dann jedoch abschütteln und endlich mit Spielfreude, Konstanz in der Defensive und Mut im Angriff aufspielen. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit wechselnden Satzgewinnen. Im 5. Satz lagen die Gastgeber bereits mit 1:6 zurück, konnten auf 6:9 verkürzen und den Satz noch für sich entscheiden. Es spricht aber auch für die Moral der Hauptstädter, die sich davon nicht einschüchtern ließen und den nächsten Satz zum 3:3 Ausgleich gewannen. Dann waren jedoch Kraft und Konzentration der Berliner verbraucht und Moslesfehn ging als Sieger vom Platz.
1. Bundesliga Süd der Männer – Stammheim und Käfertal verlustpunktfrei an der Tabellenspitze. Vaihingen und Waibstadt noch ohne Punkte
TV 1880 Käfertal – TSV Pfungstadt 5:3
(7:11 11:7 8:11 11:8 11:9 9:11 11:8 11:8
Ein hochklassiges und über weite Strecken dramatisches Südderby erlebten die 200 Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle der Bertha-Hirsch-Grundschule, als der TV Käfertal den langjährigen Rivalen TSV Pfungstadt mit 5:3 bezwang. Beide Teams lieferten sich ein intensives, taktisch geprägtes Duell, das erst in den letzten beiden Sätzen entschieden wurde.
Die Pfungstädter erwischten den besseren Start und erspielten sich in den ersten drei Durchgängen leichte Vorteile. Mit einer 2:1-Satzführung ging der Rekordmeister aus Hessen in die kurze Pause. Danach zeigte der TV Käfertal jedoch eine beeindruckende Reaktion: Die Abwehr wurde neuformiert und Angreifer Marcel Stoklasa übernahm die Verantwortung bei den Angaben.
Diese Umstellungen sollten den weiteren Spielverlauf maßgeblich prägen. Käfertal agierte im Zuspiel an die Leine nun etwas kürzer, um den starken Block von Patrick Thomas zu umgehen. Stoklasa, an diesem Tag in herausragender Form, verwandelte diese taktischen Anpassungen konsequent in Punkte. Mit 11:8 und 11:9 gingen die Sätze vier und fünf an die Gastgeber – der TVK drehte die Partie vorübergehend zu seinen Gunsten.
Doch Pfungstadt blieb gefährlich. Bis zum 3:3 nach Sätzen entwickelte sich ein klassisches Nervenspiel, in dem Kleinigkeiten in der Abwehr über Satzgewinn oder -verlust entschieden. Zu langen Ballwechseln kam es ab dem siebten Satz kaum noch: Nun dominierten die kraftvollen Sprungangaben von Stoklasa auf Käfertaler Seite und die wuchtigen Angaben von Patrick Thomas von der 3-Meter-Linie für Pfungstadt.
Für die Gäste wurde jedoch ein Personalproblem zunehmend zum Hemmschuh: Mit Dennis Grubber fehlte der nominelle Zweitschlag und damit ein wichtiger Punktelieferant. Diese Lücke konnte Pfungstadt in der entscheidenden Phase nicht schließen. Käfertal nutzte dies konsequent aus und sicherte sich die letzten beiden Sätze jeweils mit 11:8.
Nick Trinemeyer: „Häufig hatte der TSV in den letzten Jahren die Nase immer leicht vorne und konnte die ganz engen Sätze für sich entscheiden, das haben wird dieses Mal für uns realisiert und das Momentum auf unserer Seite. Marcel hat mit vielen direkten Punkten aus der Angabe dem TSV lange zugesetzt, und die Abwehrkette des Gegners immer unter Druck gehalten. Maximillian Breier, hinter Marcel hatte Patricks Paradeschlag über weite Strecken im Griff. Die vollen Zuschauerränge am „KIDS day“ haben uns zusätzlich gepusht, das haben wir sehr genossen. Daniel Maurer hat mit seinen 18J hinten rechts ganz stark verteidigt. Jetzt empfangen wir nächste Woche den TV Schweinfurt/Oberdorf die uns immer gefährlich werden, und von ihrer Spielanlage uns nicht ganz so liegen – nachlegen ist fast schon Pflicht.“
TV SW-Oberndorf – TV Vaihingen/Enz 5:4
(11:4 10:12 11:9 9:11 9:11 11:9 11:8 5:11 11:7)
Schon im ersten Satz setzte Oberndorf ein klares Ausrufezeichen. Mit fehlerfreiem Spielaufbau aus der Defensive um Janne Habenstein, Robin Treuheut und Fabian Sagstetter gelang es dem Team, die Angreifer Nicolas Bitsch und Robin Göttert mehrfach perfekt in Szene zu setzen. Die Folge war, dass die Oberndorfer Mannschaft ihre Gäste optimal im Griff hatte und ein deutlicher 11:4-Auftaktsieg, der die Richtung vorgab – aber keineswegs die Geschichte des Spiels erzählte.
Vaihingen fand im zweiten Durchgang besser in die Partie. Die Gäste stellten ihre Defensive um, wechselten in der Angabe und konnten Oberndorf häufiger zu langen Ballwechseln zwingen. In einer engen Schlussphase behielten die Vaihinger schließlich mit 12:10 die Oberhand und glichen zum 1:1 aus. Doch Oberndorf antwortete prompt: Mit viel Druck im Service und immer wieder cleveren Angriffslösungen sicherte sich die Mannschaft den dritten Satz mit 11:9, sodass der Gastgeber erneut in Führung ging.
Doch die Partie blieb ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Vaihingen konterte nach der Satzpause mit dem 11:9 im vierten und dem 11:9 im fünften Satz – zwei Durchgänge, in denen Oberndorf zwar kämpferisch überzeugte, aber in den entscheidenden Momenten nicht konsequent genug agierte. Spielerisch hatten die Zuschauer nun ein hektisches Spiel vor Augen, dass immer wieder lange Ballwechsel und spektakuläre Rettungsaktionen bot, spielerisch aber nicht nach dem Geschmack der Gastgeber ablief, denn: Plötzlich lag das Heimteam 2:3 zurück und musste reagieren.
Genau das tat der TVO. Mit großer Willenskraft drehte Oberndorf das Momentum wieder auf seine Seite. Der sechste Satz war hart umkämpft, doch ein starker Endspurt brachte das 11:9 und damit den erneuten Ausgleich.
Auch im siebten Durchgang nach der zweiten Satzpause zeigte die Mannschaft ihren unbedingten Willen, nach der bitteren Niederlage der vorausgegangenen Woche nun die zwei Punkte nach Hause zu holen. Mit 11:8 setzte sich Oberndorf durch und drehte die Partie erneut.
Wer dachte, die Entscheidung sei bereits gefallen, wurde eines Besseren belehrt: Vaihingen schlug noch einmal zurück und dominierte den achten Satz klar mit 11:5. Oberndorf war sichtlich von der Rolle, wechselte in der Defensive die Seiten und Sagstetter übergab die Angabe an Nicolas Bitsch, doch nichts davon konnte den Satz noch drehen. Damit ging es beim Stand von 4:4 in den alles entscheidenden neunten Satz. Unter großem Druck spielte Oberndorf in der Anfangsphase jedoch nahezu fehlerfrei. Der Service kam druckvoll, die Abwehr stand sicher, und die Angriffsreihe nutzte ihre Chancen kompromisslos. Schnell war man 4:2 in Führung und baute seinen Vorsprung auf 6:3 aus – Seitenwechsel. Auf der vermeintlich besseren Seite der Vaihinger hielt man nun aber den Angriffen um Michael Knodel stand und zog den Vaihingern allmählich den Zahn. Diese gaben sich zwar nicht geschlagen und wehrten beim 10:6 noch einen Matchball ab, doch mit einer Angabe auf die Grundlinie von Bitsch war der Heimsieg mit einem 11:7 perfekt.
Mit 2:4 punkten verharrt der TVO zwar auf dem siebten Platz, hat sich aber nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn wieder in die Spur gebracht. „In den entscheidenden Sätzen 3 und 9 haben wir letzte Woche keinen guten Satzstart und das hat uns das Spiel am Ende gekostet. Das konnten wir heute besser machen“, resümiert Robin Treuheit nach dem Spiel.
TV Neugablonz – TSV Calw 1:5
(11:7 7:11 4:11 4:11 6:11. 7:11)
Respekt hatte Calws Trainer Thomas Stoll schon vor Saisonbeginn dem TV Neugablonz gezollt. Seine Vermutung, dass dieser Aufsteiger stark genug sei, um die Klasse zu halten, bezeugten die Männer aus dem Kaufbeurer Stadtteil in den vergangenen Wochen mit zwei Siegen beim Mitaufsteiger TV Waibstadt (5:3) und sogar einem 5:0 zuhause gegen Bundesliga-Dino TV SW-Oberndorf bei einer 2:5-Niederlage beim TV Stammheim. Während der TVN also richtig gut in die Hallenrunde gestartet war, mussten die Calwer zunächst nur zusehen. Der Spielplan wollte es so, dass sie erst am Samstag erstmals auf dem Spielfeld standen. „Die fehlende Spielpraxis hat uns im ersten Satz zu schaffen gemacht, während Neugablonz gleich richtig drin war“, konstatierte Calws Kapitän Raphael Schlattinger.
Mehr als 100 Zuschauer empfingen, ihr Team und den TSV Calw – und im ersten Satz war die Stimmung in der Turnhalle Kaufbeuren gleich auf dem Höhepunkt. Neugablonz-Schlagmann Sandro Bürger beschäftigte die Calwer mit zahlreichen Kurzbällen. Der schnelle Schlattinger erlief diese zwar meist, seinem Co-Angreifer Markus Kraut fehlte aber zunächst die Durchschlagskraft im Rückschlag. Das änderte sich ab dem zweiten Satz komplett. Die Calwer Abwehr mit Nick Stoll und Leandro Schmidberger stand sicher, sauber platzierte Zuspiele Philipp Küblers, verwerteten Schlattinger und Kraut fast nach Belieben.
Im vierten Satz änderte Neugablonz die Taktik. Christoph Sax versuchte es mit der Brechstange und brachialen Schlägen. Allerdings fehlte häufig die Zielgenauigkeit. Eine hohe Fehlerquote ließ die Calwer leicht und locker davonziehen. Marco Stoll und Ricardo Lebherz durften nach ihren Einwechslungen ebenfalls noch wichtige Spielpraxis sammeln. Der Dominanz ihres Teams tat dies keinen Abbruch. Nach fünf deutlichen Satzgewinnen in Serie und nach einer Gesamtzeit von nur 1:22 Stunden war Schluss und der Favorit zufrieden. „Das war ein richtig starker Auftakt und auf allen Positionen in unserem Team eine überzeugende Vorstellung.“
TV 1865 Waibstadt – TV Stammheim 1:5
(11:6 7:11 7:11 5:11 7:11 4:11)
Beim Abendmatch in der Schwimmbadsporthalle wurde der TV Stammheim seiner Favoritenrolle gerecht. Der TVS musste die Reise in den Kraichgau ohne seinen langjährigen Kapitän Timo Heyenga antreten, ebenso fehlte Co-Angreifers Fynn Erlenmayer, der unter der Woche eine berufsbedingte Verletzung erlitt. Mit dem 2. Sieg im zweiten Spiel ihrer Saison ordnen sich die Stuttgarter zunächst einmal ganz oben in der Tabelle ein. Trotz eines erneut sehr kämpferischen Auftritts konnte der Aufsteiger aus Waibstadt nur den ersten Satz erfolgreich gestalten. Danach dominierten die Stammheimer die Partie und sicherten sich einen ungefährdeten Auswärtserfolg. Beide Teams haben jetzt eine längere Pause. In zwei Wochen muss der TVW auswärts in Calw antreten, eine Woche später trifft der TV Stammheim im vermeintlichen Spitzenspiel auf das noch verlustpunktfreie Team aus Käfertal.
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