Schneverdingen hofft auf Rekordkulisse

Verfasst am 9. Januar 2023
1. Bundesliga Nord Frauen Allgemein Bundesligen

Schneverdingen (DFBL/bec). Am nächsten Sonntag steigt um 11 Uhr der letzte Heimspieltag in der Faustball-Bundesliga für den TV Jahn Schneverdingen. Nach einigen personellen Veränderungen steht der vielfache Meister „nur“ auf dem dritten Rand. Um die letzten Körner rauszuholen, hat der Jahn eine große Ticketaktion im Heide-Städtchen gestartet. Trainerin Tine Seitz setzt darauf, dass ihre neuformierte Mannschaft vor der erhofften Rekordkulisse noch einmal wichtige Punkte einfährt. Im Interview zieht sie eine Zwischenbilanz.

Tine, wie ist die bisherige Saison verlaufen?

Tine Seitz: „Wir sind aktuell Dritter und haben vier Punkte Vorsprung auf Moslesfehn und Kellinghusen. Da sich die ersten drei für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren, scheint die Ausgangslage auf den ersten Blick komfortabel, aber wir haben noch vier sehr schwere Spiele auszutragen. Die ersten zwölf Spiele waren nicht leicht. Die Mannschaft musste sich nach den Ausfällen von Theresa Schröder (Knieoperation, Anm. d. Red.), Annika Kriger (wird Mutter) und Hinrike Seitz (Karriereende) erstmal neu finden.“ 

Wo lagen die Hauptprobleme und wie haben sich die Rollen im Team verschoben?

Seitz: „Hinrike hat als Mannschaftsführerin und nicht zuletzt durch ihre zentrale Position in der Mitte eine wichtige Rolle gespielt. Diese Position nimmt nun Laura Kauk ein, die bisher in der Abwehr einen Stammplatz hatte. In der Abwehr sind Kimberly Groß und Lena Meyer aufgerückt und im Angriff spielt erstmalig Aniko Müller eine Saison in der Halle bei uns. Die Abstimmung und die Laufwege haben bei so vielen Veränderungen zu Beginn gar nicht funktioniert. Das wird aber von Spiel zu Spiel besser, allerdings kommt es auch immer wieder zu Rückschlägen wie bei den beiden 0:3-Niederlagen gegen Kellinghusen und Moslesfehn. Die Moral und der Kampfgeist sind positiv hervorzuheben. Da haben wir uns sehr gut entwickelt und jeder übernimmt jetzt mehr Verantwortung.“

Im ersten Spiel trifft der TV Jahn am kommenden Sonntag auf den TV Brettorf, der lange Zeit in der oberen Tabellenhälfte anzutreffen war und sich nun in akuter Abstiegsnot befindet. Wie ist dieser Gegner einzuschätzen?

Seitz: „Brettorf hat von den letzten sechs Spielen fünf verloren, drei davon aber nur sehr knapp mit 2:3. Dass sie nun von Platz 2 auf Platz 6 abgerutscht sind und nur noch zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben, war nicht zu erwarten. Die Spiele gegen Brettorf sind immer etwas Besonderes, nicht zuletzt weil mit Laura Marofke eine ehemalige Jahnlerin beim TVB spielt. Im Hinspiel haben wir trotz einer 2:0 Führung noch 2:3 verloren. Das wollen wir dieses Mal besser machen und die Punkte in unserer Halle behalten.“

Tine Seitz, Trainerin des TV Jahn Schneverdingen (Foto: DFBL/U. Spille)

Als weiterer Gast ist der MTV Wangersen zu Gast. Der Aufsteiger steht zwar mit 8:16 Punkten auf dem vorletzten Platz, hat aber nur zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Sind hier die zwei Punkte fest eingeplant?

Seitz: „Grundsätzlich ja, aber im Hinspiel mussten wir lange kämpfen, um mit 3:1 zu gewinnen. Der MTV ist keineswegs zu unterschätzen und hat nicht umsonst schon vier Siege auf seinem Konto. Auch in diesem Spiel müssen wir von Anfang an hellwach sein. Wangersen hat noch eine sehr junge und unerfahrene Mannschaft, aber auch hier ist eine positive Entwicklung im Laufe der Spielzeit zu beobachten.“

Für den letzten Heimspieltag haben sich die Verantwortlichen einige Besonderheiten einfallen lassen und eine große Ticketaktion gestartet. Warum sollte sich keiner aus der Region diesen Spieltag entgehen lassen?

Seitz: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Halle so voll wie möglich zu bekommen und ein richtiges Event daraus zu machen, ähnlich wie bei der Deutschen Meisterschaft 2020 an gleicher Stelle. Dafür haben wir viele Freikarten verteilt, Sponsoren und Ehrengäste sowie die Heidekönigin und die Stadtfalken eingeladen und viel Werbung gemacht. Wir würden uns freuen, wenn neben den Faustball-Fans auch ganz viele Schneverdinger den Weg in die Halle finden und unsere Mannschaft unterstützen würden.“

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