World Games in Birmingham: Männer wollen Titel verteidigen

Birmingham (DFBL/ssp). Vor nicht einmal einem Monat hat die Deutsche Faustball-Nationalmannschaft der Männer den Europameistertitel im italienischen Kaltern gewonnen, da steht für sie bereits der nächste internationale Wettbewerb bevor. Bei den World Games in Birmingham (USA) will das Team von Bundestrainer Olaf Neuenfeld vom 10. bis 14. Juli den Titel aus 2017 verteidigen.

Der Kader hat sich im Vergleich zum EM-Titelgewinn fast komplett geändert. Einzig Kapitän Fabian Sagstetter und Hauptangreifer Patrick Thomas waren in Südtirol dabei – auch deshalb nutzte Bundestrainer Neuenfeld den dreitägigen Lehrgang über das Fronleichnams-Wochenende in Waldkirchen (Sachsen), um sich für das Multisportevent in Form zu bringen. „Da wir in den USA acht andere Spieler aufbieten, war das ein sehr wichtiger und guter Lehrgang“, sagt Neuenfeld: „Wir sind auf die Abstimmungen eingegangen und haben Standardbälle geübt, bis es die Spieler nicht mehr hören konnten.“ Die Aufgabe hätten alle aber bei hochsommerlichen Temperaturen sehr gut angenommen und umgesetzt. „Den Grundstein haben wir gelegt. Alles Weitere werden wir in Birmingham sehen“, sagt der Bundestrainer.

Hier geht das deutsche Team, nach den World Games-Erfolgen 2013 (Kolumbien) und 2017 (Polen) als Titelverteidiger an den Start, könnte den dritten Titel in Folge gewinnen. „Wir werden sicherlich als Favorit gehandelt“, ist sich auch Neuenfeld bewusst: „Diese Rolle haben wir uns in den letzten Jahren erarbeitet und die nehmen wir gerne an.“ Der Mannschaft sei es aber auch bewusst, dass ihnen die Konkurrenz dicht auf den Fersen ist. Im Kampf um den Titel hat Neuenfeld dabei insbesondere Brasilien, Österreich und die Schweiz im Blick. „Sie werden alles daran setzen, uns zu schlagen“, ist ihm bewusst. Aber auch die anderen vier Nationen – Italien, Argentinien, Chile und die USA – hätten durchaus Chancen, vorne mitzumischen.

In der Vorrunde bekommt es der Titelverteidiger mit der Schweiz, WM-Vierter von 2019, sowie den beiden Südamerika-Vertretern Chile und Argentinien zu tun. „Ich freue mich sehr, dass wir Chile und Argentinien in der Gruppe haben“, sagt Olaf Neuenfeld: „Das sind zwei Mannschaften, gegen die wir seltener spielen.“ Die Schweiz dürfte allen Spielern dagegen bestens bekannt sein, schließlich stehen – neben den internationalen Turnieren – jedes Jahr auch Testspiele gegen die Eidgenossen im Kalender.

Ein Blick auf den Spielplan verrät bereits: Ein Spiel wird für die deutschen Männer täglich auf dem Programm stehen – ähnlich wie schon bei der WM 2019 in der Schweiz. „Damals mussten wir uns erstmal darauf einstellen, nur ein Spiel pro Tag zu haben das teilerweise sehr spät abends“, erzählt der Coach. In Birmingham würde man nun deutlich früher am Tag zu spielen, dazu wisse man, wie man damit nun umgehen muss. Und: Die freie Zeit soll auch genutzt werden. „Wir wollen unser Frauenteam tatkräftig unterstützen“, kündigt Neuenfeld an: „Und wir werden uns sicherlich auch andere Sportarten anschauen und die spezielle Atmosphäre der World Games aufsaugen.“

Ein besonderes Flair sind die World Games allemal – zumal es der Großteil des Teams zum ersten Mal erleben wird. Vom Zehnerkader in Polen sind nur noch die beiden Angreifer Patrick Thomas und Nick Trinemeier sowie die Zuspieler Fabian Sagstetter und Tim Albrecht verblieben. Hinzu kommt mit Abwehrspieler Jonas Schröter ein weiterer Akteur aus der Weltmeistermannschaft von 2019 (Schweiz). „Das gibt Chris und mir als Trainer nochmal ein sehr gutes Gefühl für die World Games“, betont Neuenfeld. Für Philip Hofmann, Rouven Kadgien, Philipp Kübler, Ole Schachtsiek und Felix Klassen ist die Teilnahme der World Games das erste große Turnier mit dem A-Kader. Ein Risiko sieht der Bundestrainer darin nicht. „Es sind alles Spieler, die in ihren Vereinen eine Führungsrolle übernehmen“, sagt er: „An der EM haben mich viele gefragt, warum wir so nominiert haben und ob das nicht ein zu hohes Risiko ist. Das Ergebnis ist bekannt.“

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