Beeindruckende Leistung: Frauen gewinnen WM-Titel

Grieskirchen (DFBL/ssp). Was für eine Dominanz, was für eine starke Finalvorstellung: Die Faustball-Nationalmannschaft der Frauen hat zum vierten Mal in Folge den Weltmeistertitel gewonnen. Im Finale von Grieskirchen bezwang das Team von Bundestrainerin Silke Eber Österreich in beeindruckender Manier mit 3:0 (11:4, 11:3, 11:7). Es war der 47. Länderspielsieg der deutschen Frauen in Folge.

Mit der identischen Startformation zum Halbfinal-Erfolg gegen Chile startet das deutsche Team in das Endspiel. Mit Sonja Pfrommer, Steffi Dannecker (Angriff), Anna-Lisa Aldinger (Zuspiel), Theresa Schröder und Michaela Grzywatz (Abwehr) will der Titelträger der vergangenen drei Weltmeisterschaften den Gastgeber, der zum ersten Mal seit 2014 im Endspiel steht, bezwingen. Los geht es zwar mit einem Pfrommer-Leinenball, doch Steffi Dannecker gleicht mit einem kurz gespielten Ball aus der Angabe postwendend aus. Danach geht es ausgeglichen und spannend weiter. Dannecker sorgt aus der Angabe für das 6:4. Ein österreichischer Abstimmungsfehler sorgt für Punkt Nummer sieben – die Gastgeberinnen nehmen Auszeit. Die Angabe von Ines Lugerbauer behält das deutsche Team aber im Griff. Sonja Pfrommer verwertet ein punktgenaues Zuspiel von Anna-Lisa Aldinger auf die Seitenline – 9:4. Ein Ausball von Marlene Hieslmair bringt den ersten deutschen Satzgewinn.

In Durchgang erkämpft sich Deutschland nach einem 0:1 schnell ein 2:1, Team Austria bringt Pfungstadts Angreiferin Teresa Spadinger in die Partie. Doch auch mit ihr gibt es keine Wende. Die deutsche Abwehr wirkt weiterhin fast unbezwingbar – und in der Offensive reiht sich jetzt auch Zuspielerin Anna-Lisa Aldinger mit einem Punkt ein (4:1). Und auch Österreich hilft mit. Spadingers Angabe bleiben ein ums andere Mal in der Leine hängen, die deutsche Führung wächst auf 9:3. Dann setzt Sonja Pfrommer einen Rückschlag genau auf die Grundlinie, es gibt sieben Satzbälle. Die folgende Angabe entschärft Aldinger grandios, Pfrommer macht Satz Nummer zwei perfekt.

Faire Geste zu Beginn des dritten Satzes: Teresa Pichler gibt eine Körperberührung zu, beim nächsten Schlag von Sonja Pfrommer bekommt dann keine Austria-Spielerin den Arm an den Ball. Ines Lugerbauer ist zurück, doch den nötigen Druck aus der Angabe kann sie nicht erzeugen. Der deutsche Angriff lässt der gegnerischen Abwehr dagegen kaum Zeit zum Atmen, sobald die Gastgeberinnen einen Punkt setzen können, ist Steffi Dannecker aus der Angabe erfolgreich und stellt den alten Abstand wieder her (5:2). Nach Austria-Auszeit soll es nun Carina Steindl an der Angabe richten. Mit ihr kommt das Team mit großem Kampfgeist heran. Hieslmair spielt den Ball zwischen Pfrommer und Grzywatz, Österreich schafft den Anschluss (7:8). Eine Auszeit soll den österreichischen Drei-Punkte-Lauf stoppen. Das gelingt. Steffi Dannecker punktet zum 9:7, dann ist Pfrommer mit einem langen Ball über die Mitte erfolgreich: es gibt drei Matchbälle. Österreich kämpft – aber ein Steindl-Rückschlag bleibt in der Leine hängen. Deutschland ist wieder Weltmeister!

Bundestrainerin Silke Eber: Dass das Spiel am Ende so ausgeht, damit konnte vorher wohl niemand rechnen. Das ist dann wohl dieser „Flow“, von dem man so gerne spricht. Österreich ist schwer ins Spiel gekommen, sie sind unfassbar nervös gewesen, was ein Stück weit normal ist. Wir haben es sehr gut gespielt, immer wieder versucht, ihnen unser Spiel aufzudrücken. Man muss schon sagen, dass wir unfassbar viel Druck ausgeübt haben. Steffi hat glaube ich eine Angabenquote von 45 Prozent Assen gehabt. Das ist einfach unglaublich. Meine größte Sorge war nur, ob wir das auch bis zum Ende durchhalten. Aber das haben wir richtig gut gemacht. Es waren vier Spielerinnen jetzt dabei, die immer wieder Vollgas geben, den Druck von den jungen Spielerinnen spüren, aber alles geben. Da kann man nur den größten Respekt vor haben.

Deutschland – Österreich 3:0 (11:4, 11:3, 11:7)

Deutschland: Sonja Pfrommer, Stephanie Dannecker, Anna-Lisa Aldinger, Theresa Schröder, Michaela Grzywatz

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