7.-10.11.2024 Frauen-WM in Montecarlo – Interview mit unserer Cheftrainerin Eva Krämer

Ab jetzt zählt’s: Von Donnerstag bis Sonntag, 7. bis 10. November, tritt die Deutsche Faustballnationalmannschaft der Frauen zur Weltmeisterschaft in Montecarlo (Argentinien) an. Nach dem Triumph bei der WM 2021 tritt Deutschland als Titelverteidiger an. Doch: Die Spielerinnen im Aufgebot haben sich seitdem verändert und auch das Trainerteam ist ein neues. Eva Krämer geht in ihre erste Weltmeisterschaft als Cheftrainerin. Im Interview spricht sie über die Vorbereitung, die vielen jungen Spielerinnen die ins Team gerückt sind – und über die Zielsetzung für die WM in Südamerika.

Nur noch wenige Stunden bis zum Saisonhighlight: Vom 7. bis 10. November findet im argentinischen Montecarlo die Faustball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Wie groß ist die Vorfreude auf die WM?

Eva Krämer: Die Vorfreude auf die WM war mit der Vergabe nach Argentinien von Tag eins da. Seit wir mit dem WM-Kader in der unmittelbaren Vorbereitung sind, ist die Vorfreude aber noch mal deutlich größer geworden. Und nun nimmt sie eh von Tag zu Tag zu…

Für dich wird es die erste Weltmeisterschaft als Cheftrainerin sein, zum ersten Mal bei einem internationalen Event gemeinsam mit Co-Trainer Ruben Schwarzelmüller. Wie gut läuft das Zusammenspiel schon zwischen euch? Gibt es eine Verteilung von Rollen und Aufgaben?

Eva Krämer: Es ist natürlich eine Umstellung – wie ich finde – aber eine sehr positive. Ruben bringt eine ganz andere Art mit sich, ist ein sehr offener, kommunikativer Typ. Wir haben Schwerpunkte unter uns aufgeteilt, um welche wir uns in der Vorbereitung, im Training und beim Wettkampf kümmern. Eine strikte Trennung von Aufgaben gibt es aber nicht, wir ergänzen uns da ganz gut.  

Ihr habt eine intensive WM-Vorbereitung hinter euch. Mehrere Lehrgänge standen auf dem Programm, dazu zwei Länderspiele. Wie zufrieden bist du?

Eva Krämer: Über Pfingsten haben wir erstmals den erweiterten Kader mit 18 Spielerinnen zusammengezogen, Ende Juli dann noch einmal zwölf Spielerinnen zum Nominierungslehrgang in Gärtringen und Jona. Insgesamt ist es schon schön zu sehen, wie ausgeglichen das Niveau im erweiterten Kader ist und auf welchem Niveau die Trainingsspiele ablaufen. Die Länderspiele geben uns zudem die Möglichkeit, unterschiedliche Spielerinnen bei internationalen Vergleichen zu testen. Insbesondere nach dem größeren Umbruch, den wir in den vergangen Jahren im Frauenbereich hatten, sind diese Tests wichtig.

Bei den beiden Lehrgängen im September und Oktober mit dem WM-Team konnten wir uns noch einmal gezielt auf die WM vorbereiten. Insgesamt sind wir auf einem guten Weg, die Spielerinnen sind gut vorbereitet. Jetzt gilt es das Leistungsvermögen auch unter Druck abzurufen.

Bei der WM 2021 in Grieskirchen habt ihr den Titel gewonnen. Aus dem damaligen Kader stehen mit Svenja Schröder, Henriette Schell und Michaela Grzywatz nur noch drei Spielerinnen im Aufgebot. Doch: Den Umbruch kann man sicherlich als gelungen bezeichnen, gewann man doch im vergangenen Jahr den EM-Titel. Wie sehr bist du auch selbst überrascht, dass es trotz der vielen Wechsel im Team so gut geklappt hat?

Eva Krämer: Mich hat definitiv beeindruckt, wie die Spielerinnen dieses „Erbe“ ohne Zaudern angegangen sind. Spielerisch war da bei den Lehrgängen kaum ein Unterschied zu den Vorjahren erkennbar. Ob man nun schon von einem gelungenen Umbruch sprechen kann, weiß ich nicht. Das ist keine Sache, die innerhalb eines Events oder eines Jahres vollzogen ist. Im letzten Jahr konnten wir relativ befreit aufspielen, es war nicht so ganz klar, was man von dem „neuen“ Team erwarten kann. Klar ist aber auch, dass mit jedem Erfolg die Erwartungen an das Team steigen und unter steigendem Druck und in kritischen Situationen werden wir uns erst noch beweisen müssen. 

Nun steht mit der WM in Argentinien das nächste internationale Event bevor. Was ändert sich in der Vorbereitung, wenn eine solche Veranstaltung in Übersee stattfindet?

Eva Krämer: In erster Linie ist der Zeitpunkt der WM für uns sehr ungewohnt. Die Spielerinnen hatten nach einer kräftezehrenden Saison im August die Möglichkeit zu regenerieren. Seit Anfang September bauen sie ihre Form nun erneut auf und der Fokus gilt seither komplett der WM: neben den beiden Team-Lehrgängen trainierten die Spielerinnen viel individuell und in Nord-/Süd-Gruppen. Dafür haben sie von uns Trainingsempfehlungen und -vorschläge erhalten. Es ist schon eine spezielle Herausforderung für die Spielerinnen trotz der herbstlichen Witterung und dunklen Jahreszeit, möglichst viele Trainingseinheiten im Freien zu absolvieren. 

Wie sah eure direkte WM-Vorbereitung aus?

Eva Krämer: Wir sind am 1. November nach Buenos Aires geflogen. Dort sind wir drei Tage geblieben und haben die Chance genutzt, noch einmal zu trainieren und zu akklimatisatieren. Am Dienstag reisen wir weiter nach Montecarlo in den WM-Ort. Mittwochs haben wir dort noch eine Trainingseinheit und abends dann die WM-Eröffnung.

In der Vorrunde bekommt ihr es direkt mit den Top-Teams Österreich, Brasilien und der Schweiz zu tun. Was bedeutet die Aufteilung der Gruppen anhand der letzten WM-Ergebnisse für euch? Ändert sich etwas in eurer Vorbereitung?

Eva Krämer: Das ist eine sehr spannende Ausgangslage! In der Vorrunde sind es schon richtige Kracher, die da auf uns warten. Für die Zuschauer werden es sicherlich gleich spannende und attraktive Begegnungen. Ich gehe davon aus, dass es den ein oder anderen offenen Schlagabtausch geben wird und uns keine Zeit bleibt, um in die WM „locker“ reinzukommen. Klar ist aber auch, dass nach der Vorrunde noch nichts entschieden ist. Der WM-Titel wird nicht mit der Vorrunde, sondern erst mit den KO-Spielen vergeben… Wie vor jedem Event in der Vergangenheit konzentrieren wir uns in der Vorbereitung hauptsächlich auf uns und unser Spiel – da ändern wir nur wenig.

Wie schätzt du die Konkurrenz ein?

Eva Krämer: Die härtesten Konkurrenten um den WM-Titel vermute ich in unserer Vorrundengruppe: Brasilien, Österreich und die Schweiz. Die Schweiz und Österreich kennen wir recht gut, das waren zuletzt immer Duelle auf Augenhöhe. Schwieriger sind für uns die südamerikanischen Teams einzuschätzen. Brasilien erwarte ich in absoluter Topform, sie haben in der Vergangenheit mit ihren Vereinsteams bewiesen, zu was sie im Stande sind. Eventuell kann sich Chile noch unter die ersten vier Nationen spielen. 

Mit welcher Zielsetzung reist ihr nach Argentinien?

Eva Krämer: Die Mannschaft möchte mit WM-Gold heimkehren.

 


Live-Streams der Faustball-WM 2024

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Deutsche Vorrundenspiele

Do, 07.11. | 16:15 Uhr – Deutschland vs. Brasilien
Do, 07.11. | 21:30 Uhr – Deutschland vs. Schweiz
Fr, 08.11. | 17:00 Uhr – Deutschland vs. Österreich

Turnier-Höhepunkte

Sa, 09.11. | ab 20:00 Uhr – Halbfinals
So, 10.11. | 18:30 Uhr – Spiel um Bronze
So, 10.11. | 20:45 Uhr – Finale

Alle Zeitangaben in deutscher Zeit (MEZ). Die Zeit in Montecarlo (Argentinien) ist aktuell 4 Stunden hinter der Zeit in Deutschland.

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