1:3-Niederlage gegen Brasilien: Deutschland verpasst Gruppensieg

Vorrunden-Niederlage bei den World Games: Sonja Pfrommer (am Ball) und Deutschland mussten sich gegen Brasilien geschlagen geben (Foto: DFBL/U. Spille)

Die Siegesserie ist gerissen: Nach 49 Spielen ohne Niederlage hat die Deutsche Faustball-Nationalmannschaft ihr Vorrundenspiel bei den World Games in Birmingham gegen Brasilien verloren. Die Südamerikanerinnen stellten sich im Laufe des Flutlichtspiels immer besser auf die deutschen Angriffe ein, konnten dazu in der Offensive auf die nötige Durchschlagskraft setzen. Deutschland beendet die Vorrunde mit 2:2 Punkten auf Platz zwei und kämpft im Halbfinale am Dienstag, 17 Uhr, gegen Österreich um den Einzug ins Endspiel.

Wer zieht als Gruppensieger ins Halbfinale ein? Diese Frage stellt sich bereits in der zweiten Partie, die die deutschen Frauen bei den World Games in Birmingham bestreitet. Mit Sonja Pfrommer, Henriette Schell (Angriff), Anna-Lisa Aldinger (Zuspiel), Michaela Grzywatz, Luca von Loh (Abwehr) startet der amtierende Welt- und Europameister in das mit Spannung erwartete Duell mit den Südamerikanerinnen.

Viele deutsche Fans haben sich einen Platz auf der Tribüne im Birminghamer Berylson Park gesucht, um die Frauen-Nationalmannschaft zu unterstützen. Doch zu Beginn sehen sie, wie Deutschland durch gleich drei Leinenfehler von Sonja Pfrommer aus der Angabe in Rückstand gerät. Bei der vierten übernimmt Schell – die den ersten deutschen Punkt markiert. Danach begegnen sich die beiden Teams auf Augenhöhe – nur der Rückstand bleibt zunächst (3:6). Die Abwehr steht aber sicher, ein brasilianischer Fehler aus der Angabe beschert den Ausgleich (6:6). Kurze Zeit später ist es erneut zwei Eigenfehler der Südamerikanerinnen, der Deutschland zum ersten Mal in Führung bringt (10:8). Den ersten Satzball wehrt die eingewechselte Tatiane Schneider ab, beim zweiten landet die Schell-Angabe in der Leine. Im Anschluss ist sie aber erfolgreich – und Sonja Pfrommer macht mit einem Rückschlag den Deckel auf Satz eins.

 

Ausgeglichen geht es in Durchgang zwei: Deutschland legt vor, Brasilien gleicht durch starke Schneider-Angaben aus – bis zum 4:4, als die Südamerikanerinnen aus dem Spiel zur Führung kommen. Der weitere Verlauf? Genauso wie zuvor. Nur jetzt legt Brasilien vor und Schell gleicht postwendend aus der Angabe aus (6:6). Der Ausgleich gelingt auch nach zwischenzeitliche, 6:8-Rückstand (8:6). Grzywatz und von Loh haben zu diesem Zeitpunkt bereits die Abwehrseiten getauscht, um die lang geschlagenen Bälle der Südamerikanerinnen in den Griff zu bekommen. Die versuchen es jetzt erst kurz und dann über Aldinger in der Mitte – und sind erfolgreich (11:9).

So viel lässt sich nach den ersten beiden Sätzen sagen: In dieser Partie begegnen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe, in der sich zunächst wieder kein Team entscheidend absetzen kann (3:3). Auch auf das zwischenzeitliche 3:5 hat das Team dank einer kompakten Defensivleistung eine Antwort (6:6). Doch nach zwei Schell-Angabenfehlern befindet sich das Team von Eva Krämer deutlich im Hintertreffen (6:9). Deutschland wechselt, bringt Zuspielerin Hinrike Seitz für Michaela Grzywatz, Aldinger wechselt dafür in die Abwehr. Der Satzverlust kann damit aber nicht abgewehrt werden. Den ersten Satzball wehrt Henriette Schell zwar noch ab, den zweiten verwandelt Schneider mit einem hart geschlagenen Ball über Seitz.

Schneider hat ihre Aufgabe erfüllt und weicht, Cecilia Jacques und Sabine Süffert kommen nun im brasilianischen Angriff. Doch insbesondere die U18-Vizeweltmeisterin von 2016 und 2018, Jacques, stellt die deutsche Abwehr immer wieder vor Probleme, dazu unterlaufen Schell ungewohnte Angabenfehler (3:5). Pfrommer übernimmt wieder. Gleich ihre beiden ersten Schläge sind erfolgreich. Da Jacques aber mit langen Bällen zwischen Mitte und Abwehrspielerinnen sowie seitlichen Bällen eine ähnliche Quote vorweisen kann, kommt Deutschland nicht dichter heran (6:8). Kommt Deutschland noch einmal zurück? Die Fans auf der Tribüne geben alles – die Mannschaft auf dem Feld auch. Doch die hart geschlagenen Jacques-Bälle sind in der Annahme kaum zu kontrollieren. Beim Stand von 10:8 hat die Selecao zwei Matchbälle. Den ersten wehrt Pfrommer über die brasilianische Hauptangreiferin ab, beim zweiten wehrt Deutschland zwar spektakulär ab, Pfrommer – die Risiko gehen muss – schlägt den zweiten Rückschlag in die Leine.  

Deutschland – Brasilien 1:3 (12:10, 9:11, 7:11, 9:11)

Für Deutschland spielten: Sonja Pfrommer, Henriette Schell, Anna-Lisa Aldinger, Michaela Grzywatz, Luca von Loh, Hinrike Seitz

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