1. Bundesliga Frauen – Nord & Süd – eine Zusammenfassung

Foto: Uwe Spille

BL Nord Frauen: Favoriten setzen Siegesserie fort – Ohligs, Kellinghusen und Essel ohne Punkte

(lh) Nach zweiwöchiger Pause aufgrund Lehrgänge der Nationalmannschaft meldeten sich die Favoriten eindrucksvoll zurück und bleiben weiterhin an der Tabellenspitze. Die Teams am unteren Ende der Tabelle arbeiten daran, ihre Leistung zu verbessern und im Abstiegskampf dringend benötigte Punkte zu holen.

Ahlhorner SV – TV Brettorf 3:0 (11:6, 11:5, 11:4); Ahlhorner SV – Ohligser TV 3:0 (11:9, 15:14, 11:7); Ohligser TV – TV Brettorf 0:3 (8:11, 9:11, 11:13)

Seine Favoritenrolle präsentierte der Ahlhorner SV um Nationalspielerinnen Jordan Nadermann und Michi Grzywatz mit zwei eindrucksvollen 3:0 Siegen auf heimischer Anlage. Das Trainerteam nutzte die Spiele auch dazu, verschiedene Formationen auszuprobieren, da sich zudem Spielerin Melissa Leopold im Training verletzte und ausfiel. Im Spiel der beiden Verlierer Ohligs gegen Brettorf hatte der TV Brettorf die Nase vorn. Die Spielerinnen des TVB konnten sich auf den nassen Untergrund besser einstellen und durch konsequenten Spielaufbau überzeugen. Am Ende stand ein verdienter Sieg für das zweite Team aus Oldenburg auf Papier.

SV Moslesfehn – TSV Essel 3:0 (11:7, 11:7, 11:9); TuS Wakendorf – TSV Essel 3:0 (11:6, 11:8, 11:9); SV Moslesfehn – TuS Wakendorf 3:1 (11:6, 11:7, 8:11, 11:7)

Der letzte Heimspieltag des SVM im Feld stand unter besonderen Vorzeichen: Aufgrund von Spielermangel zieht sich das Team schweren Herzens nach der Hallensaison 24/25 aus dem Ligabetrieb zurück. Umso erfreulicher gestaltete sich der Abschlusstag bei bewölktem, aber dennoch gutem Faustballwetter, mit zwei überzeugenden Siegen vor eigenem Publikum. Moslesfehn zeigte sich konzentriert, kämpferisch und mit spürbarer Spielfreude, auch wenn mit Karen Meyer eine wichtige Spielerin fehlte – das Team verstärkten um Jana Löschen und Marisa Meyer. Im zweiten Spiel zwischen Wakendorf und Essel entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Trotz des klaren 3:0 – Ergebnisses zugunsten von Wakendorf sahen die Zuschauer zahlreiche lange Ballwechsel und starke Abwehraktionen auf beiden Seiten, ein Spiel auf hohem Niveau, das mehr Spannung bot, als das Ergebnis vermuten lässt.  

MTV Wangersen – VFL Kellinghusen 3:1 (8:11, 15:13, 15:14: 11:8); MTV Wangersen – TV Jahn Schneverdingen 0:3 (5:11, 9:11, 7:11); TV Jahn Schneverdingen – VFL Kellinghusen 3:1 (14:15, 11:9, 11:7, 11:5)

In Wangersen begann der Spieltag mit leichter Verspätung um 14 Uhr. Gleich zu Beginn entwickelte sich ein intensives Duell der Gastgeberinnen gegen Kellinghusen, das über vier hart umkämpfte Sätze ging. Jeder Durchgang war bis zum letzten Ballwechsel offen, doch am Ende setzte sich das Team aus Wangersen mit 3:1 durch. Im zweiten Spiel gegen den TV Jahn Schneverdingen schien bei Wangersen dann etwas die Luft raus zu sein. Der TV Jahn dominierte deutlich, während der Gegner nur wenig Gegenwehr zeigte. Mit klarem Spielverlauf ging der Sieg an den Tabellenführer aus Schneverdingen. Auch das letzte Spiel des Tages zwischen Schneverdingen und Kellinghusen hatte es in sich. Bereits der erste Satz ging es in die Verlängerung, mit dem besseren Ende für den VFL. Doch danach riss der Faden beim Team aus Kellinghusen komplett, während Schneverdingen das Tempo hochhielt und die folgenden Sätze für sich entschied.  

 Der Spieltag bot spannende Duelle und sehenswerte Ballwechsel und sorgte für viel Abwechslung. Auch wenn Ohligs, Kellinghusen und Essel ohne Punkte nach Hause fuhren, zeigte sich: Die Saison geht in die ´heiße Phase´, die Entscheidungen rücken immer näher und alle Punkte, die gesammelt werden, sind wichtig.

 

Bundesliga Süd Frauen

Auf vier Sportplätzen wurde um wichtige Sätze und Siege gekämpft. Ein übles Wochenende erwischte der TSV Pfungstadt, der – wie der TV 1880 Käfertal – bittere Niederlagen einstecken musste, in die Grauzone der Tabelle abrutschte und sich wohl aus dem Kreis der DM-Anwärter verabschiedete.

TSV Pfungstadt – TV Stammheim 3:2 (11:5, 10:12, 9:11, 15:13, 13:11); SV Energie Görlitz – Pfungstadt 3:0 (13:11, 11:7, 11:7); Stammheim – Görlitz 3:2 (11:7, 13:11, 10:12, 6:11, 11:9)

Bereits am Samstag, auf heimischem Rasen, lief es denkbar schlecht für die Hessinnen, die sich gegen zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte unerwartet schwer taten und sich gegen die bekanntermaßen kämpferischen Stammheimerinnen nach 1:2-Satzrückstand erst mit letzter Kraft über die Ziellinie retteten. Anschließend standen die Sächsinnen aus Görlitz den Pfungstädterinnen gegenüber und freuten sich nach nur drei Sätzen über einen wohl kaum erhofften klaren Sieg: „Wir haben im ersten Satz eine Aufholjagd gestartet und dann hat bei uns alles gepasst“, berichtet SVE-Angreiferin Lara Olbrisch. „Uns hat natürlich in die Karten gespielt, dass Pfungstadt schon ein Fünf-Satz-Spiel bei den heißen Temperaturen hinter sich hatte.“ Anschließend zeigte Stammheim einmal mehr Steherqualitäten und setzte sich mit dem Sieg gegen Görlitz weiter vom Tabellenende ab.

TV 1880 Käfertal – SV Energie Görlitz 3:0 (11:7, 11:8, 11:5); TV SW-Oberndorf – Görlitz 2:3 (11:8, 14:15, 7:11, 11:6, 9:11); Käfertal – Oberndorf 1:3 (11:8, 11:13, 5:11, 9:11).

SV Energie Görlitz nutzte die lange Anreise in den Südwesten erneut für ein Spieltagsdoppel und stand am Sonntag auf der Karl-Heinz-Herbst-Sportanlage. Doch Gastgeber TV 1880 Käfertal verteilte keine Geschenke, sondern machte vielmehr kurzen Prozess mit den Sächsinnen. Die rehabilitierten sich aber anschließend für die knappe Vortagsniederlage gegen Stammheim mit einem ebenso knappen Fünfsatzsieg und 11:9 im letzten Satz gegen TV SW-Oberndorf. Das vielleicht am wenigsten erwartbare Resultat gab es im dritten Spiel des Tages, als Käfertal nach 1:0-Satzführung die Kontrolle gegen Oberndorf komplett verlor.

Annabell Klopf vom TV SW-Oberndorf: „Wir sind gut gestartet gegen Görlitz, haben aber deren Angaben nicht in den Griff bekommen und konnten unsere Leistung nicht konstant halten. Gegen Käfertal hatten wir bereits im Hinspiel gemerkt, dass wir eine Chance haben können. Wir sind konzentriert ins Spiel gegangen, haben uns ab dem zweiten Satz noch gesteigert und die Oberhand behalten. Das lag an einer guten Teamleistung und nicht zuletzt starken Angaben von unserer Annalena Schmid.“ Auch Lara Olbrisch, Görlitz‘ Angreiferin, zog zufrieden Fazit: „Wir haben am Wochenende eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt, hatten viel Spaß am Spiel und waren hochmotiviert. Und wir waren komplett besetzt mit zwei Angreiferinnen, was in der Hinrunde teilweise nicht möglich war.“

TV Stammheim – TSV Calw 1:3 (8:11, 14:12, 9:11, 5:11); ASV Veitsbronn – Stammheim 1:3 (10:12, 10:12, 15:14, 14:15); Calw – Veitsbronn 3:0 (11:9, 11:6, 11:8).

Im schmucken TVS-Stadion im Stuttgarter Norden machte es der Gastgeber dem Favoriten schwer. „Stammheim hat stark und kompakt gespielt, mit vielen guten Angaben“, konstatierte Calws Betreuerin Elke Schöck. Doch der Gast stand fest in der Abwehr, spielte sauber zu und das Angreifer-Duo Henriette Schell und Fenja Stallecker punktete souverän. Ebenso auch im dritten Spiel gegen Veitsbronn. Dazwischen bekam das Publikum ein spannendes Duell zwischen dem ASV und dem TVS zu sehen, in dem zwei Sätze über die volle Distanz gingen.

TV Segnitz – TSV Pfungstadt 3:2 (7:11, 11:5, 14:12, 6:11, 11:9); Pfungstadt – TSV Dennach 0:3 (7:11, 10:12, 1:11); Segnitz – Dennach 3:1 (11:5, 11:9, 5:11, 11:9)

Mit dem Selbstverständnis des Tabellenführers wollte der TV Segnitz in den Heimspieltag starten, doch der TSV Pfungstadt wollte die tags zuvor verlorenen Punkte zurückholen. Erst im zweiten Satz kam der Favorit ins Rollen, doch Pfungstadt hielt dagegen So musste der letzte Satz zugunsten der Mainfränkinnen entscheiden. Anschließend hatten die Hessinnen, vor allem im letzten Durchgang gegen Dennach, keine Körner mehr. Im Spitzenspiel des Tages gelang es dem TV Segnitz erneut, wie schon im Hinspiel, die Pink Ladies zu distanzieren und schwingt sich damit zu einem echten Titelanwärter dieser Feldrunde auf. Angreiferin Luisa Kaemmer: „Wir haben unser Spiel konsequent durchgezogen, mit starken Angaben gepunktet und die Dennacher Bälle in unserer Abwehr in den Griff bekommen. Es war eine tolle Stimmung auf dem Feld und so haben wir uns auch dieses Mal gegen Dennach durchgebissen.“

Drei Wochen vor Ende der regulären Runde wird es am Tabellenende langsam eng für den ASV Veitsbronn, während Görlitz und Oberndorf mit je drei Siegen noch hoffen dürfen. Die Top-3 unterdessen stehen praktisch schon fest, nur die Reihenfolge bleibt offen. Aufgrund der Satzbilanz hat sich Calw wieder an Segnitz (beide 18:2 Punkte) vorbeigedrückt. Aber auch der TSV Dennach (14:6) kann trotz Rückstand den Platz an der Sonne noch erreichen. Ein lohnendes Ziel, denn der Südmeister hat seinen Platz im Dresdner Final Four sicher. Auf den Umweg über die Viertelfinals im hessischen Rendel (12./13. Juli) wollen alle drei Teams gerne verzichten.

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