Blick in die 2. Liga: Gärtringen und Wardenburg marschieren vorneweg
(DFBL). Die Winterpause ist vorbei. Die vier Staffeln der 2. Frauen-Bundesliga nehmen ihren Spielbetrieb wieder auf. In der Süd- und Oststaffel liefern sich je zwei Teams ein Kopf-an-Kopfrennen, im Westen und Norden marschieren Gärtringen und Wardenburg ungeschlagen vorneweg. Vor dem Rückrundenstart geben wir einen Überblick:
2. Bundesliga Nord: Erfahrung setzt sich durch
(Erkelenz/TS) 12 Siege aus 12 Spielen! Der Turnverein aus Wardenburg marschiert förmlich unbeirrt durch die 2. Bundesliga Nord. Lediglich sechs Sätze hat das Team um das schlagkräftige Angriffsduo Sarah Lücken und Sabrina Rohling verloren – damit rücken die Aufstiegsspiele in greifbare Nähe. Deutlich enger wird es hingegen im Rennen um die Plätze zwei bis fünf. Lediglich sechs Punkte trennen die Teams aus Lemwerder, Brettorf 2, Ahlhorn 2 sowie Diepenau – und alle Mannschaften kämpfen noch um den heißbegehrten zweiten Platz.
Generell ist das Feld der zweiten Liga Nord bunt durchmischt. Neben vielen Zweitvertretungen aus dem Oberhaus, die vor allem daran interessiert sind, ihre talentierten jungen Spielerinnen auf den Erstliga-Kader vorzubereiten und individuell weiterzuentwickeln, finden sich auch immer wieder routinierte Spielerinnen in den Reihen der Vereine – etwa wie Imke Burfeind, die bis zu ihrem Abenteuer in den USA in das Trikot der zweiten Mannschaft des Ahlhorner SV schlüpft.
Spannend wird vor allem der Kampf um den Klassenerhalt. Die zweiten Mannschaften von TK Hannover und dem Ohligser TV, die dritte Mannschaft des TV Brettorf sowie der Hammer SC trennen lediglich vier Punkte. Insbesondere dem letztgenannten Team aus Westfalen mit den beiden U18-Europameisterinnen Jana Ehrhardt und Michelle Rienermann sowie Jugendnational-Trainerin Heike Hafer fehlt es gegenüber der Vorsaison ein wenig an Konstanz. Richtungsweisend werden im Abstiegskampf die nächsten beiden Spieltage sein, wenn die direkten Konkurrenten aufeinandertreffen.
2. Bundesliga West: Ein Trio folgt Spitzenreiter TSV Gärtringen
Eisenberg (heu). Im pfälzischen Eisenberg fanden vor Weihnachten die letzten drei Begegnungen des Jahres 2022 in der West-Staffel der Frauen statt. Gastgeber TSG Tiefenthal ging leer aus, der TSV Calw 2 musste sich knapp dem TV Weisel beugen und der TSV Gärtringen, der zuvor das Spitzenspiel in Calw mit 3:2 gewonnen hatte, startet damit als ungeschlagener Spitzenreiter ins neue Jahr und liegt voll auf Kurs Richtung Aufstiegsspiele.
Im Sog der abgezockten Hauptangreiferin Kim Niemann und mit der starken Abwehr um U18-Weltmeisterin Ann-Katrin Motteler ziehen die Blauweißen aus Gärtringen, im Vorjahr in der Halle aus der 1. Liga abgestiegen, an der Spitze ihre Kreise. Die Hessestädterinnen aus Calw dürfen als zweite Mannschaft zwar nicht aufsteigen, eine Spitzenplatzierung haben sie sich dennoch als Ziel ausgegeben. In Tiefenthal konnten sie jedoch nur zu fünft anreisen: Allrounderin Fanny Hopp sprang kurzfristig in der ersten Mannschaft (1. Bundesliga Süd) ein, Kristin Heuer (Angriff) fiel verletzt aus. Adina Stoll übernahm im Spiel gegen Gastgeber TSG Tiefenthal wie gewohnt die Hauptrolle im Angriff, Abwehrspielerin Mirjam Brassat half vorne aus. Tiefenthal unterlag klar mit 0:3. Anschließend aber taten sich die „Nachwuchs-Löwinnen“ schwer mit dem TV Weisel – und dem weichen Ball. Bis die Gewöhnung an das Spielgerät gelang, lagen die Frauen aus dem Rhein-Lahn-Kreis schon mit einem Satz vorn. Zwar konnten die Schwäbinnen zweimal nach Sätzen ausgleichen, am Ende aber waren es Calwer Eigenfehler, die dem TV Weisel den 3:2-Sieg ermöglichten.
Durch das anschließende deutliche 3:0 gegen Gastgeber TSG Tiefenthal schloss der TVW zum Vorderfeld auf. Hinter Tabellenführer TSV Gärtringen (12:0 Punkte) liegen drei Teams mit je 8:4 Zählern: TV Waibstadt, TSV Calw 2 und TV Weisel. Abgeschlagen sind der TSG Tiefenthal (2:14) und Schlusslicht TV Schluttenbach (0:12).
2. Bundesliga Süd: Tannheim und Görlitz setzen sich ab
Veitsbronn (heu). Einen „goldenen Dezember“ feierte der letztjährige Erstliga-Letzte SV Tannheim in der 2. Bundesliga Süd und kann bereits für die Aufstiegsspiele planen – natürlich mit dem Ziel, ins Oberhaus zurückzukehren. Ausschlaggebend waren zwei knappe 3:2-Siege in der Schwabacher Jahnhalle gegen die ambitionierten Gegner SV Energie Görlitz und Gastgeber TV 1848 Schwabach. Als dann noch in Veitsbronn der Gastgeber glatt mit 3:0 und der TSV Staffelstein 3:1 besiegt wurden, war die Tabellenführung mit blütenweißer Weste gesichert. Big Points also für Klara Mahle, Jasmin Klang, Sarah Reisch, Carolin Reisch, Carolin Seitz und Simone Hummel.
Ebenfalls nur noch theoretisch von Platz zwei zu verdrängen sind die angriffsstarken Frauen des SV Energie Görlitz, die am nächsten Spieltag am 22. Januar alles klar machen und dann den nächsten Aufstiegsversuch starten wollen.
Spannender ist der Abstiegskampf. Während es für die Schwäbinnen der TG Biberach – bisher ohne Punktgewinn (0:16 Punkte) – ganz eng wird, darf der fränkische Aufsteiger vom TV SW-Oberndorf (4:12) noch vom Klassenerhalt träumen. Dafür sollten aber mindestens zwei Siege aus den letzten vier Begegnungen her, um noch an Schwabach (6:10) vorbeiziehen zu können.
2. Bundesliga Ost: Frischer Wind und viele Talente
Die 2. Bundesliga Ost der Frauen hat sich mit den aufgestellten Teams stark verjüngt. Der MTSV Selsingen, VfL Kellinghusen 2 und SV Düdenbüttel bringen mit vielen jungen Spielerinnen neue Talente in die Liga. Dadurch ergeben sich vor allem im Mittelfeld der Tabelle viele spannende Partien.
An der Spitze entscheidet sich zwischen Hagenah (10 Spiele) und Wiemersdorf (8 Spiele), ob der erste Platz nach Niedersachsen oder Schleswig-Holstein vergeben wird. Die Bilanz der Wiemersdorferinnen spricht für sich, doch bis zum Februar werden beide Teams noch in einigen Spielen gegen ehrgeizige Gegnerinnen auf die Probe gestellt werden.
Der Abstiegskampf ist noch enger, da Kaulsdorf, Schülp und Selsingen dicht beieinander liegen. Während die Teams auf den Plätzen sieben und acht absteigen, muss der Sechste am Ende der Saison in die Relegation, umso mehr Ehrgeiz zeigen die Mannschaften und versuchen Güstrow, Düdenbüttel und Kellinghusen jeden Punkt im Spiel streitig zu machen. Die letzten Spieltage versprechen spannende Partien, und die jungen engagierten Teams zeigen, dass sich keiner der etablierten Bundesligisten ausruhen darf.
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