WM-Ticker: Deutschland ist erneut Weltmeister

Weltmeister 2023: Johannes Jungclaussen (Foto: IFA/Weber)

Mannheim (bec). Überfüllte Straßenbahnen, lange Schlangen an den Eingängen – wann hat es beim Faustball schon einmal gegeben? An diesem Wochenende. Denn da hat unsere „Insider-Sportart“ die Stadt Mannheim und die dortige SAP Arena fest im Griff. Es sind die Finaltage der Faustball-Weltmeisterschaft und schon am Freitagmittag pilgerten Tausende in die Multifunktionsarena am Mannheimer Stadtrand. Alle wollen sehen, wie die Premiere einer Rasensport-Spitzenveranstaltung verläuft – und natürlich auch, wer sich 2023 den Weltmeistertitel bei den Männern holt. Hier gibt’s den Tag im Newsticker.

Finale: Deutschland – Österreich 4:0 (11:7, 11:3, 15:14, 11:7)

Deutschland legt los wie die Feuerwehr, führt 9:4 gegen sichtlich beeindruckte Österreicher. Doch nach Auszeit kommen sie besser auf, verkürzen auf 6:9. Dann Müllehner ins Netz, Satzbälle Deutschland. Nach umstrittener Annahme Gustav Gürtler landet der Rückschlag von Austria im Netz -11:7.

„Der Zug hat keine Bremse“ – dieser Hit der WM könnte auch für den Titelverteidiger geschrieben sein. Gegen eigentlich gut gestartete Österreicher ziehen die Deutschen Punkt um Punkt davon. Bei 6:1 nimmt Austria-Coach Sigi Simon Auszeit, bringt Routinier Jean Andrioli für Gustav Gürtler. Auch Deutschland wechselt, Jakob Kilpper, Oliver Kraut und Nick Trinemeier bekommen ihren Finalauftritt. Besonders groß ist der Jubel natürlich, als der Mannheimer Trinemeier in der Heimathalle den Platz betritt. Das klare Satzergebnis wird dabei fast zur Nebensache: 11:3.

Österreich kann aber auch anders. Nervenstark und druckvoll tritt der Vizeweltmeister von 2019 im dritten Durchgang auf. Immer wieder egalisieren Müllehner und Teamkollegen den deutschen Vorsprung. Der Satz geht über die volle Distanz: Bei 14:13 hat Deutschland wieder Satzbälle. Den zweiten verwandelt Patrick Thomas mit einem Ass über Jean Andrioli.

Was die Österreicher auch versuchen, das deutsche Team findet immer eine Antwort – und die ist meist die bessere. Wieder mit Jakob Kilpper und Oliver Kraut zieht der Serienweltmeister ab der Satzmitte wieder davon. Patrick Thomas verwandelt gleich den ersten Matchball zum 11:7 und 4:0-Erfolg. Es ist der vierter WM-Titel in Folge, der 13. insgesamt.

 

Spiel um Platz 3: Brasilien – Schweiz 4:1 (10:12, 11:9, 14:12, 11:7, 14:12)

WM-Bronze geht nach Südamerika. Die Brasilianer bezwingen im kleinen Finale von Mannheim die Schweiz mit 4:1 Sätzen. Das Duell der unterlegenen Halbfinalisten wollen fast 10.000 Zuschauer in der Mannheimer SAP-Arena sehen. Brasilien startet besser als die Schweiz, zieht auf 8:5 davon. Doch die Eidgenossen gleichen schnell aus und übernehmen die Führung. Nach Fehlern des Brasilianers Gabi Heck endet der erste Satz 12:10 für die Schweiz. Im Zweiten führt Brasilien erneut schnell mit drei Punkten. Die Schweiz kontert wieder, macht aus 2:5 ein 7:5. Doch die Südamerikaner kommen wieder und haben nach Leinen-Service des Schweizers Raphael Schlattinger Satzball. Gabi Heck verwandelt mit viel Übersicht zum 11:9. Das Spiel geht weiter auf höchstem Niveau. Brasilien immer leicht vorne, die Schweiz pariert vier Satzbälle, muss Nummer fünf dann aber kassieren. 14:12 für die Brasilianer. Auch der vierte Durchgang geht nach Südamerika – erstmals mit einem deutlicheren Ergebnis. Gabi Heck verwandelt den ersten Satzball lang zum 11:7. Der Höhepunkt der Begegnung ist dann der fünfte Satz. Sensationelle Abwehraktionen beider Mannschaften, trickreiche Angreifer, abgewehrte Satzbälle durch Brasilien und abgewehrte Matchbälle der Schweizer. Am Ende sind die Südamerikaner einen kleinen Tick effektiver: Als Suisse-Angreifer Schlattinger beim Rückschlag das Netz trifft, hart Brasilien Bronze sicher – 14:12.

 

Spiel um Platz 5: Argentinien – Chile: 1:3 (11:8, 12:14, 7:11, 9:11)

Mit dem „kleine Classico“ ist der letzte WM-Tag gestartet. Argentinien und Chile duellieren sich in der bereits am Morgen gut gefüllten SAP-Arena um Platz fünf. Den besseren Start erwischen die vom Frammersbacher Jochen Inderwies gecoachten Argentinier, sichern sich Satz eins mit 11:8. Chile reagiert, bringt im Zuspiel den Routinier Joaquin Mödinger. Prompt läuft es besser bei den Roten. Sie verspielen im zweiten Satz zwar Vorsprung und mehrere Satzbälle,m gleichen schlussendlich aber mit 14:12 aus. Ausgeglichen geht es weiter, oft mit spektakulären Ballwechseln. Das bessere Ende haben aber immer öfter die Chilenen. So gewinnen sie Satz drei klar mit 11:7 und Satz vier knapp mit 11:9. Chile qualifiziert sich als Fünfter für die World Games, Argentinien als Sechster kann sich trotz der Niederlage über einen besseren Rang als bei der WM 2019 freuen. Damals wurde die Albicileste Siebte.

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