WM-Ticker: So läuft die Arena-Premiere

Mannheim (bec). Überfüllte Straßenbahnen, lange Schlangen an den Eingängen – wann hat es beim Faustball schon einmal gegeben? An diesem Wochenende. Denn da hat unsere „Insider-Sportart“ die Stadt Mannheim und die dortige SAP Arena fest im Griff. Es sind die Finaltage der Faustball-Weltmeisterschaft und schon am Freitagmittag pilgern Tausende in die Multifunktionsarena am Mannheimer Stadtrand. Alle wollen sehen, wie die Premiere einer Rasensport-Spitzenveranstaltung verläuft – und natürlich auch, wer sich 2023 den Weltmeistertitel bei den Männern holt. Hier gibt’s den Tag im Newsticker.

Halbfinale: Schweiz – Österreich 0:3 (8:11, 9:11, 8:11)

Den Finalgegner der deutschen Mannschaft ermitteln im letzten Spiel des tages die Nachbarn aus Österreich und der Schweiz. Es ist von Beginn an eine hitzige Partie, in der beide Fanlager in die Vollen gehen. Die leichtfavorisierten Österreicher gewinnen Abschnitt eins mit 11:8. Danach kommt die Schweiz langsam auch in die Partie, führt zur Satzmitte mit 6:5. Doch aus einem 7:8-Rückstand machen die Österreicher einen 10:8-Vorsprung. Satzball zwei verwandelt Austro-Angreifer Karl Mühllehner. Auch im dritten Satz schaffen es aufopferungsvoll kämpfende Schweizer nicht, die Österreicher zu übertrumpfen. So sitzt der zweite Matchball von Mühllehner und unter großem Jubel der vielen Austria-Fans zieht der Mitfavorit ins Endspiel ein. Gegner ist am Sonntag ab 15.30 Uhr (live im SWR) die deutsche Mannschaft.

Halbfinale: Deutschland – Brasilien 3:0 (11:9, 11:8, 11:7)

Deutsche Fans feiern den Finaleinzug (Foto: IFA/Valentin Weber)

So ein Spiel hat die Faustball-Welt noch nicht erlebt. Vor sicherlich mehr als 8000 Fans trifft Deutschland in der Mannheimer SAP-Arena im WM-Halbfinale auf Brasilien. Von Beginn an verwandeln die Zuschauer die Halle in ein Tollhaus. jeder Ball der Fünf um Patrick Thomas wird frenetisch bejubelt. Die Brasilianer zeigen von Beginn an eine starke Leistung, verlieren den Auftaktsatz ganz knapp mit 9:11. Die Südamerikaner versuchen es nun mit ungewöhnlicher Taktik – und mit kleinen Psychospielchen. Doch Matheus Kuntzler und Kollegen können den Weltmeister nicht verunsichern: Ein Ass von Thomas – und der zweite Satz ist mit 11:8 gewonnen. Ganz ähnliches Bild im dritten Satz: Deutschland immer vorne, Brasilien versucht weiter alles, kann das variable Spiel des Gastgebers aber einfach nicht stoppen. Der dritte Matchball ird von Patrick Thomas zum 3:0-Erfolg verwandelt. Der Finalgegner des Titelverteidigers wird im Anschkuss zwischen Österreich und der Schweiz ermittelt.

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Spiel um Platz sieben: Dänemark – Italien 1:3 (5:11, 9:11, 12:10, 6:11)

Team Italia gewinnt das Spiel um Platz sieben gegen Dänemark (Foto: IFA/Ines Weber)

Im europäischen Nord-Süd-Duell um den siebten Platz dominieren klar die Italiener. Angeführt vom Bozener Angreifer Armin Runer ziehen die Azzuri schnell auf 8:2 und 9:4 davon. Der Routinier holt mit einem sehenswerten Stopp Satzbälle. Ein Runer-Ass bedeutet das 11:5. Dänemark legt danach langsam die Nervosität ab, geht erstmals deutlicher in Führung. Doch die Italiener fighten sich zurück und ein abgezockter Simon Prudenziati mit einem unerwarteten Kurzen beendet Durchgang zwei. Bei Italien kommen nun einige Talente in den Arena-Genuss. Dänemark kann gegen die  junge Garde zwei Matchbälle abwehren – und dreht unter tosendem Jubel von 8:10 auf 12:10. Runer und Prudenziati kommen wieder zurück, um den Sieg nach Hause zu bringen. Das gelingt Italien: Moritz Menz zum 10:5 – und Armin Runer beendet seine internationale Karriere mit einem Ass. Italien beendet die WM auf Platz sieben, die Dänen werden Achte.

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Spiel um Platz neun: USA – Namibia 3:1 (11:7, 11:9, 10:12, 11:8)

Mat Ogin (USA) feiert in der SAP-Arena (Foto: IFA/Ines Weber)

Die Stimmung in der Halle ist bereits im Spiel um Platz neun top. Die USA erwischen den besseren Start. Pech hat US-Abwehrcrack Aaron Weninger – er muss schon im ersten Satz verletzt raus. Namibia kommt nah nervösem Start besser rein, kann den Satzverlust aber nicht verhindern. 11:7 für Team America mit dem zweiten Satzball. Im zweiten Abschnitt läuft es dann besser bei den Afrikanern. Sie führen lange, stecken zwischenzeitlich auch Rückstände weg. Den Satz holen aber wieder die US-Boys: Todd Strassberger macht das 11:9. Angefeuert vom großen Fanblock und dem eigenen WM-Song käpfen sich die Namibianer dann aber doch noch zum Satzgewinn – in der Verlängerung geht Durchgang vier mit 12:10 an die Afrikaner. Das Match und damit die historische erste Hallenpartie auf Echtrasen gewinnen aber die USA. Mit einem Ass verwandelt Schlagmann Todd Strassberger den zweiten Matchball zum 11:8- und 3:1-Erfolg. Die Vereinigten Staaten beenden die WM damit auf einem guten neunten Rang, Namibia wird Zehnter.

 

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