WM-Nachklapp: So viel Deutschland steckte in den anderen Teams

Der Ur-Bayer Jörg Ramel ist schon lange Italien-Coach.

Mannheim (asm). Dass auf der Weltmeisterschaft ein Großteil der Interviewpartner auf Deutsch antworten konnte, ist sicherlich allen aufgefallen. Denn die zehn Spieler der Mannschaft mit dem Adler auf der Brust sind nicht die einzigen deutsche Beteiligten der WM gewesen.

Deutschland-Trio bei Tschechien

Die tschechische Nationalmannschaft lief mit gleich drei Athleten auf, die in der deutschen Liga aktiv sind. Tobias Hec und Tobias Kühn vom TV Stammheim sowie Daniel Schwarz vom TV Käfertal. Durch ihre tschechischen Wurzeln und damit doppelte Staatsbürgerschaft berechtigt, unterstützten sie in den vergangenen acht WM-Tagen die Tschechen im Angriff und in der Abwehr. 

Für Hec war dies nicht der erste Einsatz für das tschechische Team. Bei der Europameisterschaft in Kaltern 2022 qualifizierte sich der junge Stammheimer mit Tschechien für die Weltmeisterschaft in Mannheim. Als wir Hec nach seinem WM-Highlight gefragt haben, nennt er uns das Qualifikationsspiel gegen die USA. In umkämpften Ballwechseln, setzten sich die Tschechen im zweiten Satz durch und zwangen die Amerikaner im vierten Satz in die Verlängerung. „Dort konnten wir zeigen, was wirklich in uns steckt“, blickt Hec auf die Partie zurück. Dagegen erinnern sich seine Teamkollegen Tobias Kühn und Daniel Schwarz an den Schoolˋs Day als persönliche Highlights. „Die Kinder haben sich tierisch über jedes Autogramm und Foto gefreut. Wir wurden immer angestrahlt.“

Im Gegensatz zu den beiden Stammheimer Spielern, ist die Teilnahme für Daniel Schwarz kurzfristiger entstanden. Das erste Mal lief er vergangenen September  in  Hallerstein im tschechischen Trikot auf. „Besonders genossen habe ich das Spiel gegen Australien.“ Erst im Frühjahr diesen Jahres urlaubte der Mannheimer im Land der Kängurus und trainierte in Sydney sogar mit einem Teil der australischen Nationalmannschaft. 

Deutsches Duo an der belgischen Seitenlinie

Nicht nur auf dem Feld, sondern auch neben dem Feld war deutsche Vertretung zu finden. Hartmut Maus stand abermals für Belgien an der Seitenlinie. In diesem Jahr mit Unterstützung Ole Schachtsieks, der ebenso kurzfristig sein belgisches Trainerdebüt gab, wie die Mannschaft über ihre Teilnahme an der WM erfuhr. „Aufgrund der Einreiseprobleme Indiens, durften wir mit Belgien spontan einspringen. Einige haben auch ihren Urlaub abgebrochen um hier zu sein. Eine sportliche Vorbereitung gab es daher nicht.“, so Schachtsiek. Die Belgier beendeten die WM-Woche auf Platz 12. Die Freude war laut des deutschen Trainergespanns groß. „Mit zwei Siegen aus dem Turnier zu gehen, das ist für uns wirklich ein Erfolg.“

Auch der Aussie-Coach kommt aus Deutschland

Auch außereuropäisch war mit Thomas Helber als australischer Coach für deutsches Know-How gesorgt. Mit zwei Siegen in der Vorrunde schließt das Team in grün-gold auf dem 14. Tabellenplatz ab. „Die Freude der Jungs nach dem Sieg mitzuerleben, das ist unbezahlbar.“, erzählt der leidenschaftliche Faustballer, der 2018 nach Australien reiste und für anhaltenden Aufwind in der Faustballszene Down Under sorgte.

Raphael Schlattinger, aktiv beim TSV Calw, erreichte mit der Schweiz vor 10.000 Zuschauern in der SAP Arena den vierten Platz. Dänemark, mittlerweile zuverlässig im oberen Tabellenbereich der zweiten Bundesliga Ost zu finden, belegte Platz 8. Auch Argentinien, Italien, Namibia und Serbien nahmen mit deutscher Beteiligung im Trainergespann und teilweise auch auf dem Spielfeld teil.

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