Wer löst die vier letzten Final-Four-Tickets? – Die Viertelfinals zur 100. Deutschen Meisterschaften im Faustball in Rendel

Das diesjährige außergewöhnliche Meisterschaftsformat, im Rahmen der medial bedeutenden deutschen Finals in Dresden, macht’s möglich: Erstmals finden die Viertelfinalspiele um den Einzug in die Top-4 Deutschlands nicht am eigentlichen Endspielort statt. Während bei den Frauen der TV Jahn Schneverdingen (Nord) und TSV Calw (Süd), bei den Männern der TSV Pfungstadt (Süd) sowie der TSV Hagen 1860 (Nord) als jeweils Staffel-Erste bereits fürs Final Four am 30./31. Juli in Elbflorenz planen, entscheidet sich am Samstag (12. Juli) in Karben, nördlich von Frankfurt, wer die übrigen vier Startplätze bucht.
Eigentlich ist gar nicht so viel anders. Auch sonst werden die Titelkämpfe mit den Viertelfinalspielen Nord-Zweiter gegen Süd-Dritter bzw. Süd-Zweiter gegen Nord-Dritter eröffnet. Nur diesmal eben an einem gesonderten Ort, dem Faustballplatz des TV Rendel. Wer die Anreise auf sich nimmt, darf also je zwei hochklassige Männer- und Frauen-Duelle für nur 5 € Eintritt erwarten. Ab 12 Uhr treffen die Topteams der 1. Bundesligen Nord und Süd, um sich die letzten Tickets für die Deutschen Meisterschaften im Rahmen der „Finals 2025“ Ende Juli in Dresden zu sichern. Die beiden Viertelfinalspiele der Männer werden dabei auf 4 Gewinnsätze, die Spiele der Frauen auf 3 Gewinnsätze ausgetragen.
Ladies first: Vorschau auf die Viertelfinalspiele der Bundesliga-Frauen.
TV Segnitz (2. BL Süd) – Ohligser TV (3. BL Nord)
Die Teams aus Franken und Nordrhein-Westfalen eröffnen den spannenden Nachmittag. Der TV Segnitz schnupperte lange an der Direktqualifikation für Dresden, verlor aber beim TSV Pfungstadt und dann das entscheidende Duell gegen Calw. Anders lief es beim Ohligser TV. Die Sportlerinnen aus dem Solinger Stadtteil hinkten im Spielplan hinterher, hatten am letzten Wochenende vier Begegnungen vor der Brust und schafften es noch auf Platz 3 im Norden. Beide Teams haben keine allzu lange Anreise und hoffen auch deshalb darauf, von zahlreichen mitfahrenden Fans unterstützt zu werden.
„Wir sind voll und ganz auf dieses Spiel fokussiert, sowohl im Training als auch in den Köpfen“, berichtet Luisa Kaemmer, die einen weiteren Leistungsschritt gemacht hat und mit Weltmeisterin Svenja Schröder ein schlagstarkes, großgewachsenes Angriffsduo bildet. Die Segnitzer Kapitänin setzt darauf, dass ihr Team als „geschlossene Einheit auftritt und dass jede Spielerin einen Schritt mehr für die andere macht. Wir wollen mit Spaß in die Partie gehen und uns dann reinpushen.“
Ähnlich sieht der Plan des Ohligser TV aus. Betreuerin Katja Hofmann setzt auf eine zusätzliche Motivation: „Wir haben noch eine Rechnung mit Segnitz offen.“ Vor zwei Jahren, bei der DM in Unterhaugstett, unterlag ihr Team den Mainfränkinnen in vier spannenden Sätzen in einem hochklassigen Viertelfinalspiel. „Segnitz ist stark und verfügt über eine überragenden Svenja Schröder im Angriff. Wenn wir sie entschärfen können und unsere beste Leistung abrufen, haben wir Chancen.“ Der Spielmodus mit Viertelfinale in Hessen gefällt ihrem Team nicht so gut, „weil man viel Aufwand betreibt für ein Spiel“. Andererseits: Gehen sie als Gewinnerinnen gegen die leicht favorisierten Segnitzerinnen vom Platz, ist das sicher schnell vergessen. Und bei einer Niederlage können sie sich die Reise ins ferne Dresden sparen.
Ahlhorner SV (2. BL Nord) – TSV Dennach (3. BL Süd)
Im zweiten Frauen-Duell kommt es zum echten Kracher: Der Ahlhorner SV, der sich am letzten Wochenende in Kreuzlingen mit bärenstarken Auftritten zu Europas Königinnen krönte und im Champions-Cup-Finale Jahn Schneverdingen 3:0 abfertigte, trifft auf den TSV Dennach.
Sarah Albrecht, die routinierte Führungsspielerin im Ahlhorner Trikot, hofft auf Rückenwind vom jüngsten Coup am Schweizer Bodenseeufer und weiß: „Die Chancen hängen für beide Teams von der Tagesform ab. Wir haben beim Champions Cup gezeigt, was wir können und stehen mit Dennach einem Team gegenüber, das wir gut kennen.“ Mit dem DM-Modus kann sie gut leben. „Für manche Mannschaft bedeutet das zusätzlichen Aufwand und für uns ist der Termin kurz nach dem letzten Wochenende nicht optimal. Aber der Gedanke dahinter mit einem Event daraus ist schon gut.“ Zumal das große mediale Interesse in Dresden die Faustball-Community für vieles entschädigen dürfte.
Ebenfalls immer ein Kandidat Meisterschaftskandidat ist der TSV Dennach, der sich diesmal aber überraschend auf Platz 3 im Süden wiederfindet und jeweils beide Spiele gegen Segnitz und Calw verlor. „In den Hinspielen hatten wir gesundheitliche Probleme und die Rückrunde habne wir uns auch anders vorgestellt, konnten aber unser Leistungsvermögen in den Spitzenspielen nicht abrufen. Ansonsten haben wir diese Saison nur einen weiteren Satz abgegeben“, bleibt Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger gelassen. Und mit Blick auf Europapokalsieger Ahlhorn: „Wer Meister werden will, muss jeden Gegner schlagen können. Es geht jetzt wieder bei Null los und wir wollen am Samstag auf den Punkt da sein. Ein großer Erfolg bedeutet nicht unbedingt, dass man Schwung mitnimmt – sondern muss erst mal bestätigt werden. Das haben wir selbst schon zu spüren gekriegt.“ Auch die Pink Ladies können dem DM-Modus 2025 etwas abgewinnen. „Das Format verspricht Spannung und alle Mannschaften hatten genug Zeit, sich darauf einzustellen.“
Vorschau auf die Viertelfinalspiele der Bundesliga-Männer
TV Vaihinigen/Enz (2. BL Süd) – Berliner TS (2. BL Nord)
Im ersten Viertelfinale der Männer kommt es zu einer Neuauflage des Viertelfinalspiels im letzten Jahr: Der TV Vaihingen/Enz und die Berliner TS kämpfen um den Einzug ins Halbfinale in Dresden. Bereits 2024 bestritten die beiden Teams das Viertelfinale, das damals zu Gunsten von Vaihingen ausging. Die Berliner eroberten am letzten Spieltag durch eine Sieg im Stadtduell gegen den VfK Berlin den dritten Platz in der Nordstaffel, die Vaihinger landeten mit nur einer Saisonniederlage auf Platz 2 in der Süd-Bundesliga und feierten zum Abschluss der Liga-Runde einen Sieg gegen Serienmeister Pfungstadt. Timon Lützow aus Berlin und mehrere Spieler aus Vaihingen haben sich auf den National-Lehrgängen besser kennengelernt und werden sich nicht unterschätzen. Vaihingen geht mit seinem erstklassigen Kader als Favorit in diese Begegnung, Berlin wird die Herausforderung jedoch annehmen und jede sich bietende Chance nutzen, um auch die Fahrt nach Dresden antreten zu können.
Leichlinger TV (2. BL Nord) – TV Schweinfurt-Oberndorf (3. BL Süd)
Im vierten und letzten Qualifikationsspiel zur Deutschen Meisterschaft treffen der Leichlinger TV und der TV Schweinfurt-Oberndorf aufeinander. Auch dieses Spiel verspricht Spannung: Die beiden Teams standen sich zuletzt im Februar beim Bronze-Spiel der Deutschen Meisterschaften in der Halle in Mannheim gegenüber. Beide Mannschaften kennen sich ansonsten nicht besonders gut und bauen auf ihre eigenen Stärken, die sie im Laufe der Saison immer wieder zeigen konnten. Der SW-Oberndorf mag mit seiner Routine leicht favorisiert in die Begegnung gehen, aber auch Leichlingen ist mit den wuchtigen Schlägen von Chris Weber nicht zu unterschätzen. Auch diese beiden Teams sind heiß darauf, bei den Finals in Dresden dabei zu sein. Das lässt ebenfalls auf eine spannende, hochklassige Partie hoffen.
Wer bei den Viertelfinals am Ende jubeln wird, lässt sich am besten live vor Ort erleben.Die Viertelfinalspiele starten am Samstag, 12. Juli, um 12:00 Uhr
Faustballplatz Rendel, Dorfelderstraße 53 in 61184 Karben Rendel.
Informationen zu dem Spieltag und zur Übertragung auf dem YouTube-Kanal des Ausrichters gibt es im Internet unter www.tv-rendel.de.
Hier ist der Link für den Stream : https://www.youtube.com/watch?v=2x6T9HtcxDg
Neben vier spannenden Spielen sorgt der TV Rendel auch kulinarisch dafür, dass sich die Viertelfinalspiele in bester Atmosphäre verfolgen lassen.
Der TV Rendel und Faustball Deutschland freuen sich auf euch !
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