Wahnsinn! Drei Pfungstadt-Kantersiege in nur 48 Stunden
Pfungstadt. Diese Truppe ist einfach nicht aufzuhalten! Mit drei Siegen ohne Satzverlust binnen nur 48 Stunden hat der TSV Pfungstadt seine Vormachtstellung in der Süd-Bundesliga (und auch im deutschen Männerfaustball) eindrucksvoll unterstrichen. Auch die Punktebilanz des Wochenendes beeindruckt: 165:83! Natürlich steht die DM-Teilnahme des TSV schon längst fest.
SV Pfungstadt (DM) : TV 1880 Käfertal 5:0
(11:5, 11:6, 11:7, 11:8, 11:9)
TV Stammheim (N) : TSV Pfungstadt (DM) 0:5
(4:11, 8:11, 6:11, 4:11, 7:11)
TSV Pfungstadt (DM) : TV Vaihingen/Enz 5:0
(11:5, 11:4, 11:4, 11:4, 11:6)
Die Bundesliga-Faustballer des TSV Pfungstadt zeigten selbst bei vollem Programm keine Schwäche am Wochenende. Waren die klaren Ergebnisse gegen Vaihingen/Enz und Stammheim, zwei Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, keine Überraschung, ließ der ungeschlagene Spitzenreiter auch gegen den Liga-Dritten vom TV Käfertal nichts anbrennen.
Um 20 Uhr war die Partie am Freitagabend angesetzt, um 21 Uhr konnte es erst los gehen. „Das war ein bisschen chaotisch“, so TSV-Spieler Jonas Schröter. Die Gäste aus Vaihingen gerieten in die Vollsperrung auf der A5 hinein. Nahm eines der beiden Autos eine Umleitung und schaffte es mit vier Mann rechtzeitig anzukommen, traf das andere erst um 20.45 Uhr in Pfungstadt ein.
Trotz der Widrigkeiten ging das junge Team aus Vaihingen/Enz motiviert zu Werke und hatte gute Aktionen. Der Rekordmeister ließ jedoch in keinem Satz mehr als sechs Punkte zu. Der Schlaghärte von TSV-Kapitän Patrick Thomas waren die Gäste letztlich nicht gewachsen.
Beim Wiedersehen mit den TV-Spielern Nick Trinemeier und Oliver Späth, früher lange Jahre für Pfungstadt am Start, legten die Gastgeber in jedem Durchgang früh vor und liefen nie Gefahr eines Satzverlustes. Auch nicht im fünften, als der TVK nach einer 8:6-Führung noch mal verkürzen konnte.
Da Trinemeier angeschlagen war, übernahm bei Käfertal Marcel Stoklasa den Hauptangriff, leistete sich nach langer Verletzungspause jedoch viele Patzer. Im Hinblick auf die DM Ende Februar nutzten die Pfungstädter, wie am Freitag von Dieter Thomas gecoacht, die Gelegenheit etwas auszuprobieren. So wechselte zum Beispiel Sebastian Thomas nach dem ersten Durchgang auf die Mitte, Jonas Schröter spielte hinter Patrick Thomas, und Ajith Fernando rückte nach vorne rechts.
Auch wenn sich dadurch einige Abstimmungsschwierigkeiten ergaben, hatte der ungeschlagene Bundesliga-Spitzenreiter den Gegner aber vor rund 80 Zuschauern im Griff. Wie Schröter meinte, „ging Käfertal über das ganze Spiel relativ hohes Risiko und hat relativ viele Fehler gemacht“. Patrick Thomas resümierte: „Wir hatten zwar noch Luft nach oben, haben das aber gut durchgezogen.“
Schon um 7 Uhr in der Früh fuhren die TSV-Männer am Sonntag nach Stammheim, wo sie zu ungewohnter Zeit um 10 Uhr ran mussten. „Aber wir waren trotzdem schon wach und haben konzentriert angefangen“, sah Patrick Thomas sein Team mit 11:4 den ersten Satz dominieren.
Gerieten die Pfungstädter, die ohne den kränkelnden Sebastian Thomas anreisten, dann gleich mit 1:6 in Rückstand, konnten sie das Ruder aber noch auf 11:8 herumreißen. „Danach hatten wird das Spiel wieder unter Kontrolle“, freute sich der TSV-Kapitän über den zwölften Rundensieg. Bei nur zwei verlorenen Sätzen kann er mit seiner Mannschaft einmal mehr auf eine souveräne Saison zurückblicken, in der auch in den beiden noch ausstehenden Partien gegen Schweinfurt/Oberndorf und Unterhaugstett nichts anbrennen soll.
Außerdem in der Süd-Liga: Oberndorf stellt ebenfalls die Weichen als zweiter für die DM. Zwischen Hohenklingen und TV Vaihingen im direkten Duell wird wohl der siebte Platz ausgespielt.
TV SW-Oberndorf : TV Vaihingen/Enz 5:1
(11:2, 11:8, 9:11, 11:4, 11:6, 11:8)
TV 1865 Waibstadt (N) : TV SW-Oberndorf 0:5
(9:11, 7:11, 8:11, 4:11, 6:11)
Im ersten Spiel des Wochenendes traf der TVO in eigener Halle auf den TV Vaihingen/Enz gegen den man im Hinspiel eine klare 5:2 Niederlage einstecken musste. Nachdem beim TVO einige Spieler angeschlagen oder leicht erkältet auflaufen mussten, entschied sich Trainer Joachim Sagstetter für die Startaufstellung mit Oliver Bauer und Robin Göttert im Angriff, Fabian Sagstetter im Zuspiel sowie Johann Habenstein und Florian Dworaczek auf den Abwehrpositionen. Aber auch der Gegner hatte mit Verletzungssorgen zu kämpfen, schonte Angreifer Jakob Kilpper für die entscheidenden Spiele im Kampf um den Klassenerhalt und bot dafür Ex-TVOler und Geburtstagskind Jaro Jungclaussen im Angriff auf.
Die TVO 5 startete sehr konzentriert ins Spiel und legte schnell vor, je besser der TVO spielte, desto mehr Fehler unterliefen den Vaihingern. So ging der Auftaktsatz nach zwei Eigenfehlern von Fabian Sagstetter deutlich mit 11:2 an den TVO. Im zweiten Satz zeigte sich ein ähnliches Bild, der TVO ließ kaum Vaihinger Punkte zu und hat in den Ballwechseln immer die bessere Antwort. Aus einer strukturierten Abwehr heraus kam der TVO immer wieder zu guten Abschlussaktionen, konnte den Größenvorteil am Block ausspielen und legte schnell auf 9:4 vor. Danach steigerte sich Vaihingen zunehmend und beim TVO schlichen sich kleine Unkonzentriertheiten ein, Vaihingen kam nochmal auf 8:9 heran. Am Ende war es aber der TVO, der den Satz zu machen konnte und den Satz mit 11:8 für sich entschied.
Auch in Satz drei war es wieder der TVO, der die ersten Ballwechsel dominierte und schnell mit 9:4 in Führung ging. Während der TVO weiter konzentriert, aber nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit weiterspielte, steigerte sich Vaihingen und erzielte nach guter Defensivarbeit sieben eigene Punkte in Folge. „Wir haben nicht mehr oder weniger Druck als davor gemacht. Vaihingen hat einfach fünf oder sechs starke Bälle in Serie gehabt, trotzdem müssen wir den Satz noch irgendwie für uns entscheiden.“, schätzte Spielführer Fabian Sagstetter die Situation ein.
Nach der Satzpause zeigte der TVO schnell, dass der verlorene Satz an diesem Abend nur ein Ausrutscher sein sollte. Die Sätze vier und Fünf sicherte sich der TVO jeweils über eine 9:4 Führung, die man souverän in Satzgewinne verwandeln konnte. Erst im letzten Satz entwickelte sich wieder ein umkämpfter Satz, nachdem Vaihingen zum 7:7 ausgleichen konnte. Doch am Ende war es wieder der TVO, der ruhig und konzentriert den Satz holte und damit die Punkte in Schweinfurt behielt.
Bereits 17 Stunden später hatte der TVO die Möglichkeit in Waibstadt mit einem Sieg die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft am 7. und 8. März in Mannheim klar zu machen. Gegenüber dem Sieg gegen Vaihingen lief Janne Habenstein für Florian Dworaczek auf der Postion hinten rechts auf. Satz eins begannen die Gastgeber furios und legten schnell mit 4:0 vor, doch der TVO blieb ruhig, verkürzte den Rückstand über den Satz hinweg und erzielte dann am Ende die entscheidenden Punkte zum knappen 11:9 Satzgewinn. Die Sätze zwei und drei verliefen dann ähnlich, der TVO war die spielbestimmende Mannschaft, ohne sich zu deutlich abzusetzen. Am Ende machten sie in den entscheidenden Phasen die wichtigen Punkte. „Im dritten Satz standen wir laufend unter Druck und konnten uns immer wieder durch gute Rettungsaktionen oder starke Aufschläge befreien. Solche Sätze haben wir in dieser Saison schon zu oft abgegeben, heute nicht.“ , betonte Fabian Sagstetter die kämpferische Leistung am Sonntag. Danach war dann ein deutlicher Bruch im Waibstädter Spiel zu bemerken, der TVO bot keinerlei Angriffsfläche mehr und punktete aus gutem Zuspiel hochprozentig. Zwei deutliche Satzgewinne bildeten den Abschluss des Oberndorfer vier Punkte Wochenendes.
TV Unterhaugstett : TV 1865 Waibstadt (N) 5:1
(11:7, 7:11, 11:7, 11:3, 11:4, 11:4)
Das 11:7 zum Start bezeichnete TVU-Kapitän Christian als etwas glücklich. Der TV Waibstadt konterte seinerseits mit einem 11:7. „Im Vergleich zum Hinspiel war das alles etwas enger“, blickte Christian Lörcher auf den dritten Durchgang, der wiederum mit 11:7 diesmal jedoch wieder an den TV Unterhaugstett ging. „Die müssen in der Pause den Faden verloren haben“, mutmaßte der TVU-Abwehrspieler über den weiteren Teil der Begegnung. Der TV Unterhaugstett ging im vierten Satz schnell in Führung. Michael Ochner machte nun Punkt um Punkt. Der TV Waibstadt brachte nichts mehr auf die Beine, was die TVU-Abwehr vor große Probleme gestellt hätte. Trainer Alexander Bäuerle ließ derweil sein Stammquintett, aus dem er Stefan Koch nach hinten in die Abwehr gezogen hatte, durchspielen und das machte mit zweimal 11:4 den Sack zum 5:1-Endstand zu.
TV Unterhaugstett : TV Hohenklingen 5:1
(8:11, 12:10, 11:5, 11:8, 11:6, 11:5)
Seit den Zeiten der „TVU Ultras“ war in der Bad Liebenzeller Sporthalle kaum mehr so viel Stimmung angesagt. Dafür sorgten auch die Gästefans, zumal das Angriffsduo Sebastian Dangel und Markus Schweigert den TV Hohenklingen zum 11:8 im ersten Satz führten. Lange sah die Mannschaft von Trainer Kuno Kühner auch im zweiten Satz wie der sichere Sieger aus, doch der TV Unterhaugstett kämpfte sich in die Verlängerung. Mit zwei Eigenfehler in Folge besiegte sich der TV Hohenklingen selbst.
Von dem Satzverlust zum 1:1 erholten sich die Gäste nicht mehr. Das 11:5 im dritten Satz war eine deutliche Ansage von Seiten des TVU, der nach der Pause nahtlos an diese Leistung anknüpfte. Im vierten Durchgang wurde es beim 7:6 für den TV Unterhaugstett noch einmal spannend, dann gelang Robin Gensheimer mit einem kapitalen Sprung das 8:6. Über eine Auszeit versuchte TVH- Trainer Kuno Kühner zu retten was nicht mehr zu retten war. Gensheimer nach starken Zuspiel von Ochner zum 10:8 und Ochner mit Auge in die Lücke das 11:8 brach bei den Gästen endgültig die Moral. Der Rest war mehr oder weniger nur noch Formsache.
TV Stammheim (N) : TV Hohenklingen 2:5
(11:6, 9:11, 11:8, 8:11, 9:11, 10:12, 7:11)
Beim Aufeinandertreffen mit dem TV Stammheim kamen die Akteure des TV Hohenklingen am Samstag nur sehr schwer in die Gänge. Relativ schnell war dann auch der erste Satz mit 6:11 verloren. Satz zwei ging dann mit 11:9 knapp an den TVH, während der dritte Satz durch viele leichte Fehler erneut mit 8:11 den Gegner im Vorteil sah, gegen den man in der Vorrunde mit 5:2 gewonnen hatte. Im vierten Satz ging dann der berühmte Ruck durch das Team aus dem Knittlinger Höhenstadtteil. Trainer Kuno Kühner brachte jetzt auch den nach längerer Spielpause vor Kurzem zum TVH gewechselten Florian Zwintzscher (früher Öschelbronn und Wünschmichelbach), der dem Angriff neue Impulse verleihen sollte. Dies gelang denn auch, die nächsten Sätze wurden dann mehr oder weniger klar und damit auch das gesamte Match mit 5:2 gewonnen.
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