Vaihingen sorgt für Paukenschlag
Vaihingen (DFBL/bec). Für einen Paukenschlag in der Süd-Bundesliga sorgte am vorigen Wochenende der TV Vaihingen: Der klare Außenseiter besiegte in eigener Halle DM-Dauergast Schweinfurt. Das Aufsteigerduell in Schwaben geht klar an den TV Hohenklingen. Waibstadt muss sich in eigener Halle ebenfalls klar dem TV Unterhaugstett geschlagen geben. Käfertal kann den TSV Pfungstadt in drei Sätzen in die Verlängerung zwingen, muss sich aber letztendlich ebenfalls klar geschlagen geben.
TV Vaihingen/Enz : TV SW-Oberndorf 5:2
(9:11, 13:11, 13:11, 7:11, 12:10, 11:9, 11:8)
Die Vorzeichen für das Spiel gegen den mehrfachen DM-Teilnehmer TV Schweinfurt Oberndorf waren beim TVV alles andere als positiv. Weil am Samstag auch in der zweiten Mannschaft Personalmangel herrschte, waren Trainer Markus Knodel und Angreifer Michael Knodel nach Rosenheim mitgefahren. Dafür stand mit Marco Lochmahr einer der Altgedienten zur Verfügung, der in erster Linie das Team coachte, bei Not am Mann aber auch einspringen konnte. Zu Beginn des Spiels vor rund 100 Zuschauern gab Vaihingen einen Satz mit 9:11 ab. Doch dann legten die Gastgeber zwei vor, die allerdings beide erst in der Verlängerung mit jeweils 13:11 an den TVV gingen.
Hochspannung herrschte im dritten Satz über längere Zeit. Vaihingen führte schnell mit 4:0. Als der Schiedsrichter schon das 7:4 für Vaihingen anzeigte, gab Schlagmann Jakob Kilpper zu, den Ball beim Block berührt zu haben – der Punkt ging an den Gegner. Kilpper holte dann eben das 7:5 durch eine starke Angabe. Mit weiteren druckvollen Schlägen erspielte er dem TVV beim Stand von 10:8 zwei Satzbälle. Beim ersten langte Kilpper in die Leine, der zweite fiel mitten ins Vaihinger Feld. Als auch noch ein Block ins Aus ging, stand es 11:10 für die Gäste. Wieder prallte der Ball von Kilppers Block direkt Richtung Seitenlinie, doch dieses Mal hatten die Vaihinger Glück, dass ein Gästespieler den Ball noch annahm. Die Annahme versprang – statt Satzverlust bedeutete das für Vaihingen den Ausgleich. Eine Leinenangabe von Oliver Bauer und ein starker, langer Schlag von Kilpper – das 13:11 war geschafft.
„Die Angriffsschläge waren echt super“, freut sich Lochmahr. „Da gab es wenige Fehler und viel Druck. Wir hatten aber auch eine sehr gute Defensive.“ Die machte vor allem Bauer zu schaffen, weil eine Angabe nach der anderen von den Vaihingern zuverlässig erlaufen wurde und auch spielbar im Feld ankam. „Wir hatten den Vorteil, dass bei Schweinfurt Maximilian Lutz verletzt auf der Tribüne war“, sagt Lochmahr. Obendrein war der TVO durch die Rückkehr von Jaro Jungclaussen zum TVV geschwächt. Dadurch war es möglich, mit dem gezielten Anspiel von Bauer nicht nur den Angreifer für den Rückschlag aus dem Spiel zu nehmen, sondern auch eine mäßige Annahme zu provozieren, die dann des öfteren nur schwer zuzuspielen war. Lochmahr: „Bei uns war der Spielfluss nach sehr guten ersten Bällen oft super.“ Davon profitierte Kilpper nicht zuletzt beim Rückschlag.
Mit dem vierten Satz machten es die Gäste nochmals spannend, als sie mit einem 11:7-Erfolg den Satzausgleich schafften. Doch ab dann ließen die Vaihinger nichts mehr anbrennen und gewannen die Sätze mit 12:10, 11:9 und 11:8.
TV Hohenklingen : TV Stammheim (N) 5:2
(11:8, 11:5, 14:15, 14:15, 11:7, 11:6, 11:6)
Mit den gleichen Problemen wie in den letzten Spielen auch, hatte sich der TV Stammheim im Spiel gegen den Tabellennachbarn herum zu schlagen. Fehlender Angabendruck und jede Menge individuelle Fehler verhinderten am Ende ein besseres Ergebnis.
Trotz gutem Start (6:2 Führung) in den ersten Satz, hatte der TVS am Ende mit 8:11 das Nachsehen, und auch Satz Nummer 2 war auf Seiten Stammheims viel zu unkonstant: 5:11.
Stammheim zog alle personellen Register: Beide Angreifer bekamen die Chance, das Spiel in die Hand zu nehmen, auch in Form einer Aufgabenteilung mit Ueli Reißner als reinem Angabenspieler, oder mit einem unterstützenden Defensivspieler (zunächst Eric Rhein, später Alwin Oberkersch) an der Seite. Auch in der Abwehrreihe durften sich Christian Gayer, Nico Riedel-Nobre, Eric Rhein und Timo Heyenga auf verschiedenen Positionen versuchen. Eine entscheidende Änderung brachten alle Wechsel und Umstellungen nicht, da die Automatismen viel zu selten griffen und indidviduelle, teilweise haarsträubende Fehler, ein konstantes Spiel verhinderten.
Immerhin gelangen in den Sätzen 3 und 4 zwei knappe Satzgewinne (15:14), die kurz die Hoffnung auf einen erfolgreichen Verlauf der Partie nährten. Danach reichte dem TV Hohenklingen aber eine ordentliche Leistung, um die folgenden Sätze gegen harmlose und fahrig agierende Stammheimer mit 7:11, 6:11 und 6:11, und somit das Spiel mit 5:2 Sätzen zu gewinnen.
TV 1865 Waibstadt (N) : TV Unterhaugstett 0:5
(10:12, 1:11, 5:11, 4:11, 4:11)
Vor dem Anpfiff wurde in der Schwimmbadsporthalle auf beiden Seiten mit einer spannenden Begegnung gerechnet. Ausgeglichen verlief zumindest der Auftaktsatz. Die Waibstädter führten dabei 11:10 und Gästeangreifer Ochner schlug den folgenden Ball ins Seitenaus. Doch Lucas Kiermeier konnte mit seinem linken Fuss nicht ausweichen, Unterhaugstett machte auch die beiden nächsten Punkte und drehte den Durchgang zum 13:11.
In der Folgezeit dominierten nur noch die Gäste aus dem Nordschwarzwald. Die Abwehrreihe präsentierte sich flink und ballsicher und das Angriffsduo Michael Ochner und Robin Gensheimer verwertete die Chancen mit fast traumwandlerischer Sicherheit. „Wir haben uns die Zähne in der Angabe ausgebissen, das Risiko erhöht und auch mehrfach gewechselt. Aber nichts hat Wirkung gezeigt“ analysierte Waibstadts Trainer Rainer Frommknecht nach der lediglich 70-minütigen Partie. Auch der Versuch, den herausragenden Ex-U21-Europameister Michael Ochner vermehrt aus dem Spiel zu nehmen verpuffte, denn sein Kollege Robin Gensheimer glänzte ebenfalls mit hoher Quote. Hinzu kam, dass die Waibstädter in einem Großteil der Blockduelle den Kürzeren zogen. Während Unterhaugstett seinen „Flow“ mit vier überlegenen Satzgewinnen (11:1, 11:4, 11:6, 11:5) feierte, ließen die Gastgeber mehr und mehr die Schultern hängen. „Das ist eben auch dem Niveau der ersten Liga geschuldet. Unser Plan A hat nicht funktioniert und alle weiteren Optionen auch nicht. Aber auch ein großes Kompliment an Unterhaugstett, die habe ich noch nie so stark gesehen“ zollte Max Brandt dem Gegner Lob.
In der Tabelle steht der TV Waibstadt nach dem ersten Saisondrittel mit 6-4 Punkten dennoch in guter Position. Die beiden ausstehenden Partien der Vorrunde sind für den Liganeuling sehr hohe Hürden. Am Samstag, 7.12. (16.00 Uhr) müssen die Gelb-Schwarzen beim langjährigen Topteam Schweinfurt-Oberndorf antreten. Danach folgt am Freitag, 13.12. (20.00 Uhr) vor heimischem Publikum das nordbadische Derby gegen den TV 1880 Mannheim-Käfertal, amtierender Dritter der letztjährigen Deutschen Meisterschaft. Entsprechend bescheiden sind die Erwartungen bei den Waibstädtern. „Das sind im Prinzip zwei Freischüsse, wobei wir zumindest einige Satzgewinne im Visier haben“ blickt Rainer Frommknecht voraus.
TV 1880 Käfertal : TSV Pfungstadt (DM) 1:5
(5:11, 8:11, 6:11, 12:10, 12:14, 11:13)
In den ersten 3 Sätzen präsentierte sich der TSV deutlich stabiler und überlegener als der TV Käfertal. Dann kamen drei Sätze auf Augenhöhe die jeweils in die Verlängerung gingen. Satz 4 konnte der TVK für sich entscheiden. Satz 5 und 6 gingen dann wieder knapp an den TSV. Der mit dem diesen Sieg seine Tabellenführung weiter ausbaute. Johannes Jungclausen im späteren Interview „die ersten 3 Sätze waren schon gut, und mit ganz wenig individuellen Fehlern auf unserer Seite, dann kam der TVK stärker auf und wir ließen einige Chancen ungenutzt“ – „letztendlich verdient und wichtig für uns“