Vaihingen kann doch noch gewinnen

Vaihingen kann doch noch gewinnen
Verfasst am 20. November 2019
1. Bundesliga Süd Männer Allgemein Bundesligen

Waibstadt (DFBL/aga). Das erste Topspiel der Saison war am Ende eine deutliche Angelegenheit. Dennoch: Mit einer couragierten Vorstellung in der mit gut gefüllten Schwimmbadhalle kann der TV Waibstadt dem TSV Pfungstadt lange Zeit Paroli bieten. Endlich wieder einmal Anlass zum Jubel hatte der TV Vaihingen.

TV Waibstadt : TSV Pfungstadt 1:5
(7:11, 7:11, 11:9, 6:11, 5:11, 8:11)

Am Samstagabend gab der amtierende Deutsche Meister, Europa- und Weltpokalsieger TSV Pfungstadt seine Visitenkarte im Kraichgau ab. Die 80-minütge Partie endete erwartungsgemäß mit einer 1:5-Niederlage für Gastgeber TV Waibstadt, aber die Hausherren zeigten eine in weiten Phasen tolle Vorstellung gegen die mit vier amtierenden Weltmeistern (Sebastian und Patrick Thomas, Jonas Schröter, Ajith Fernando) in der Startfünf agierenden Südhessen. Die Waibstädter belohnten sich mit tollem Kampfgeist und einem 11:9-Gewinn im dritten Satz. „Mehr war nicht drin, aber wir nehmen Selbstvertrauen mit in die weiteren Partien“, zog Kapitän Lucas Kiermeier ein positives Fazit.

TV Vaihingen : TV Stammheim 5:0
(11:7, 11:8, 11:7, 11:8, 11:5)

„Es ist mal schön, mit einem Lachen vom Feld zu gehen“, erklärt TVV-Trainer Markus Knodel erleichtert. Die Faustballer des TV Vaihingen hatten aber auch allen Grund zum Lachen. Sie bezwangen den TV Stammheim in der 1. Bundesliga Süd klar mit 5:0 und gaben damit die rote Laterne an die Stuttgarter weiter. Nach dem Sieg im kleinen Finale der DM-Endrunde in der vergangenen Hallensaison und dem radikalen personellen Umbruch haben die Faustballer des TV Vaihingen eine ganze Feldspielzeit und zwei Partien in der aktuellen Hallenrunde auf ein Erfolgserlebnis warten müssen. Jetzt war es wieder soweit – und dann ausgerechnet gegen den TV Stammheim. „Mit den Stuttgartern gibt es schon eine gewisse Rivalität“, erklärt Knodel. „In der A-Jugend und später bei den Männern gab es jeweils eine Spanne, in der beide Mannschaften um den DM-Titel gespielt haben.“

Deshalb hat der Südgipfel in der 1. Faustball-Bundesliga auch nichts von seinem Reiz verloren, auch wenn beide Teams in der Zwischenzeit um den Klassenerhalt in der Beletage spielen. „Dass beide Mannschaften noch null Punkte eingefahren haben, hat man der Partie auch angesehen“, berichtet Knodel. „Es war kein Spitzenspiel. Das Niveau war überschaubar.“ Letztlich war der Unterschied, dass die Vaihinger weniger Fehler machten als die Stammheimer. „Wir haben relativ wenig Druck aus der Angabe entwickelt. Dafür war unsere Angabe, die wir jetzt schon seit Wochen trainieren, fehlerfrei“, erzählt der TVV-Übungsleiter. „Das und unsere konzentrierte Leistung haben schon gereicht, um die Stammheimer unter Druck zu setzen. Dazu unterliefen denen dann auch noch einige Abwehrfehler.“

Die Vaihinger kamen gleich gut ins Spiel. Im ersten Satz erarbeiteten sie sich zu Beginn eine kleine Führung und verteidigten diese den gesamten Durchgang über, weil „wir nahezu fehlerfrei agierten, den Stammheimern aber der eine oder andere Schlagfehler unterlief“ (Markus Knodel). Überhaupt hatte der Vaihinger Maximilian Gayer im Hauptangriff des TV Stammheim nicht seinen besten Tag. „In den Vorbereitungsturnieren hat er immer deutlich besser gegen uns gespielt“, erinnert sich Markus Knodel.

TVS-Spielertrainer Alwin Oberkersch reagierte dann auch zu Beginn des zweiten Satzes und brachte Ueli Reißner. Das gab den Stuttgartern zunächst auch einen Schub. Die Vaihinger rannten im zweiten Durchgang erst einmal einem Rückstand hinterher. Doch zur Mitte des Satzes waren sie wieder dran und zogen zum Ende des Abschnitts davon. Im fünften Abschnitt sah es dann schnell so aus, als ob die Vaihinger den Sack ganz souverän zumachen würden. Mit 6:0 waren sie in Führung und hatten den Ball zu einem Preller auf der Leine. Doch den schlugen sie in das Band zwischen den beiden Spielhälften – „und ohne dass die Stammheimer etwas gemacht hätten, war unsere Führung kurz darauf auf 6:5 geschmolzen“, berichtet Markus Knodel. Für den nächsten Punkt brauchten die Vaihinger gefühlt eine Ewigkeit. Doch letztlich gelang ihnen das 7:5. Damit schien der Widerstand der Stammheimer gebrochen. Ihnen gelang kein Punkt mehr. „Wir haben uns zwar immer wieder Schwächephasen erlaubt. Aber wir haben sie auch immer wieder überwunden. Und während wir in den vergangenen Spielen oft zu Beginn eines Satzes gut gespielt haben und dann etwas eingebrochen sind, haben wir gegen Stammheim immer zum Ende eines Durchgangs gute Bälle gespielt“, erklärt der TVV-Trainer.

Besonders freut ihn natürlich, dass der Sieg mit 5:0 deutlich ausgefallen ist. Ein Pfund im Kampf um den Klassenerhalt – vor allem, da der Kantersieg gegen einen direkten Konkurrenten geholt wurde. „Mit viel Glück können wir drin bleiben. Dabei kann jeder Satz entscheidend sein“, ist sich Knodel sicher.

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