Vaihingen holt Klassenerhalt und springt auf Platz 5
Vaihingen (DFBL/aga). Abgesehen vom Abstiegskrimi Vaihingen gegen Hohenklingen waren restlichen Partien für den Ausgang der Süd-Bundesliga nicht mehr relevant. Meister ist der TSV Pfungstadt gefolgt von Schweinfurt/Oberndorf und dem Ausrichter der DM TV Käfertal. Auf Platz 4 findet sich nach einer starken Saison der TV Unterhaugstett, vor dem TV Vaihingen und dem TV Waibstadt. Absteigen müssen 2 Aufsteiger aus dem letzten Jahr, der TV Hohenklingen nach einer sehr starken Saison, und der TV Stammheim der unter seinen eigenen Erwartungen blieb.
TV Vaihingen/Enz : TV Hohenklingen 5:2
(11:4, 11:3, 6:11, 11:6, 7:11, 11:7, 11:9)
Volle Zuschauerränge, riesiger Jubel – als die Faustballer des TV Vaihingen nach einem dominanten Auftritt in den ersten zwei Durchgängen den Satzball zur 2:0-Führung verwerten, ist der Klassenerhalt gesichert. Vaihingen bleibt im Hallenfaustball erstklassig. Zum Ligafinale war der TV Hohenklingen am Alten Postweg zu Gast. Der TVH muss nach seiner 2:5-Niederlage in Liga zwei.
Vaihingens Mannschaftskapitän Jaro Jungclaussen braucht nicht viele Worte, um zusammenzufassen, wie er das letzte Spiel der Hallensaison erlebt hat: „Geil.“ Das junge Team hat nicht nur den Klassenerhalt gesichert, was nach zwei gewonnenen Sätzen schon klar war, sondern auch das letzte Spiel der Saison gewonnen. „Vor dem Spiel waren wir irre aufgeregt“, berichtet Jungclaussen. „Du weißt, du willst erste Liga spielen. Und du willst es unbedingt schaffen.“ Dann bot eine riesige Zuschauerkulisse – tagsüber war Vaihingen Schauplatz der süddeutschen U-18-Meisterschaften – das passende Drumherum. Und das Publikum ging mit. „In den ersten zwei Sätzen haben wir sehr gut gespielt und relativ wenige Fehler gemacht“, analysiert der Kapitän. Mit 11:4 und 11:3 ließ Vaihingen keinen Zweifel daran aufkommen, wer Herr im Haus ist. „Die zwei Sätze haben wir gebraucht. Dann ist eine Riesenlast von uns abgefallen.“
Mit der Last ist allerdings auch die Konzentration beim Vaihinger Team rapide abgefallen. Anders lässt es sich kaum erklären, dass der im Moment abgestiegene TV Hohenklingen den nächsten Satz ohne größere Probleme mit 11:6 für sich entschied. „So etwas sollte nicht passieren“, sagt Jaro Jungclaussen. „Aber es kommt vor.“ Nach der ersten Pause kam der TVV gestärkt aus der Kabine und gewann den vierten Durchgang seinerseits mit 11:6. Dann allerdings waren nochmals die Gäste an der Reihe, die mit 11:7 zum letzten Mal einen Satz in der 1. Bundesliga gewannen. Denn die letzten zwei Durchgänge (11:7 und 11:9) gingen an Vaihingen. „Im letzten Satz habe ich es aber schon fast nicht mehr geglaubt“, sagt Jaro Jungclaussen, wenn er sich an den 1:7-Rückstand seines Teams erinnert.
Manchmal machten es die Hohenklingener ihren Gegner recht einfach, wenn sie bis zu fünf Eigenfehler in einen Satz einbauten. Doch auch zwei der verblüffendsten Punkte gingen an den Absteiger. Ein Mal musste Jakob Kilpper den Ball wieder fangen, den er sich für eine Sprungangabe schon hochgeworfen hatte. Und ein Mal rettete Hohenklingen einen Ball, der aus der Abwehr zum Querschläger geworden war, mit einem ganz langen Schlag beinahe von Grundlinie zu Grundlinie. Doch so wenig Druck im Schlag steckte, so hoch sprang der Ball wieder auf – Jaro Jungclaussen sprang zwar hoch, konnte das Leder aber nicht mehr erreichen. Ansonsten ist der Kapitän aber mit der Leistung seines Teams zufrieden.
Das gilt nicht nur für das letzte Spiel der Saison, sondern für die ganze erste Hallensaison in der neuen Mannschaftskonstellation. „Wir alle haben Fortschritte gemacht“, freut er sich. „Jeder bringt ein gewisses Spielverständnis mit. Und Markus Knodel als Trainer bringt uns zusammen.“ Dass seit einigen Spielen zudem Marco Lochmahr an der Leine stand, um Bälle anzusagen, gab dem Team zusätzlich Sicherheit. „Und das Publikum kommt auch“, sagt Jaro Jungclaussen. „Selbst gegen Pfungstadt, als klar war, dass wir nicht gewinnen können. Wir haben nach unseren Möglichkeiten gespielt und die Zuschauer haben jeden Punkt abgefeiert, den wir geholt haben.“ Doch auch bei so viel Spielfreude ist den Vaihingern, insbesondere dem angeschlagenen Kilpper, die jetzt anstehende Pause sehr willkommen.
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