Unterhaugstett auf Kurs und die „Käfer“ im Aufwind
Calw (heu). Am Sonntag fand in der Süd-Bundesliga der Frauen ein Spieltag statt, der es in sich hatte. Die bis dato sieglosen Gastgeberinnen vom TSV Calw und der Aufsteiger TV Käfertal, der zuvor immerhin schon zwei Spiele in dieser Saison gewinnen konnte, kämpften um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Dritter Teilnehmer war der TV Unterhaugstett, der auf seinem Weg zur Deutschen Meisterschaft auf der eigenen Sportanlage (15./16. Juli) erneut vier Zähler auf sein Konto einzahlte. Allerdings hatten Pia Neuefeind & Co. mit den bestens aufgelegten Käfertalerinnen ihre liebe Mühe.
TSV Calw – TV 1880 Käfertal 0:3 (4:11, 7:11, 9:11); TV Unterhaugstett – Calw 3:0 (11:8, 11:4, 11:5); Käfertal – Unterhaugstett 2:3 (8:11, 12:10, 4:11, 11:8, 9:11)
Gut gelaunt saßen die Faustballerinnen des TV 1880 Käfertal im kühlenden Schatten des Vereinsheims am Calwer Aischbach: Gerade hatten sie mit einem klaren 3:0-Erfolg gegen den Gastgeber das Abstiegsgespenst vertrieben. „Ein sehr wichtiger Sieg, den wir souverän eingefahren haben“, gab TVK-Kapitänin Nadine Conrad zu Protokoll. „Wir hatten einen schönen Spielaufbau, konnten praktisch alle langen Ballwechsel gewinnen, auch weil Marie Hodel sehr stark geschlagen hat.“ Tatsächlich wurde die frühere Leverkusenerin bei manchmal böigem Wind meist sehr sauber bedient, sodass die Schlagfrau ihre Körpergröße und Technik voll ausspielen konnte. Mit langen Bällen kurz vor die 25-Meter-Linie beschäftigte sie die Calwerinnen.
Auf Seiten des TSV Calw war allerdings nicht die Abwehr das Problem: Leonie Pfrommer und die glänzend aufgelegte Ida Hollmann grätschen einige schwierige Bälle von der Linie. Es klemmte vielmehr im Zuspiel und im mangelhaften Druck des Angriffs, beim Rückschlag wie in den Angaben. Das Fehlen der Dauerverletzten Henriette Schell können die Calwerinnen nicht annähernd kompensieren. Die erst am Abend zuvor angereiste 18-jährige Brasilianerin Maria „Duda“ Martins zeigte starke Ansätze, vor allem in Abwehr und Ballbeherrschung, aber auch sie konnte die Käfertalerinnen nur selten in Bedrängnis bringen. Trainerin Melanie Münzenmaier wechselte vorn fleißig durch, doch Fanny Hopp oder Laura Glauner punkteten nicht genug, um die klare Niederlage zu verhindern. Die Hereinnahme von Samantha Lubik in der Mitte brachte besseres Zuspiel, doch mit 9:11 im dritten Satz waren die ersehnten Punkte an den Gast verloren.
Anschließend war, erwartungsgemäß, auch der TV Unterhaugstett zu stark für die Calwerinnen. Gute Ansätze als Ersatzschlagfrau bei Calw zeigte noch Leonie Pfrommer. Doch nach dem 8:8 im ersten Satz ging nicht mehr viel zusammen bei den Löwinnen.
Spannend war hingegen das Duell des aufstrebenden Aufsteigers Käfertal mit dem TVU. „Wenn wir so spielen wie gegen Calw, geht vielleicht was“, hatte Nadine Conrad zuvor noch gemutmaßt. So kam es auch – beinahe. Die Frauen aus dem Mannheimer Stadtteil hielten gegen die Bundesliga-erfahrenen Unterhaugstetterinnen stark dagegen, glichen zwei Mal nach Sätzen aus und unterlagen im fünften Durchgang ganz knapp. „Wir wollen uns mit jedem Spieltag weiter steigern und irgendwann auch im Vorderfeld der Tabelle mitspielen“, entgegnete Spielführerin Conrad. Zumindest der erste Teil gelingt den Käfertaler Aufsteigerinnen in diesem Frühling ganz offensichtlich.
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