U18-Teams wollen Titel verteidigen

Will mit der weiblichen U18 den WM-Titel verteidigen: Ida Hollmann vom TV Brettorf (Bild: DFBL/Spille)

Roxbury (DFBL/ssp). Mit der „Mission Titelverteidigung“ starten an diesem Mittwoch die beiden U18-Nationalteams bei den Faustball-Weltmeisterschaften im amerikanischen Roxbury (New Jersey). Am Montag machte sich die Deutsche Delegation von Frankfurt aus in die USA, um eine Faustball-Premiere mitzuerleben: die erste Faustball-Weltmeisterschaft in Nordamerika.

Männliche U18

„Unser Ziel ist es, erstmal das Finale zu erreichen“, sagt Tim Lemke (TV Brettorf), der im Sommer 2016, gemeinsam mit Kolja Meyer (TV Vaihingen/Enz), das Traineramt vom Vorgänger-Duo Roland Schubert und Hartmut Maus übernommen hat. Schubert und Maus verabschiedeten sich bei den Titelkämpfen 2016 in Nürnberg mit der Goldmedaille – nur zu gerne würden Lemke und Meyer an diese Erfolge anknüpfen. Im vergangenen Jahr holte sich die Mannschaft bei den Europameisterschaften in Kleindöttingen (Schweiz) den Titel mit einem souveränen Erfolg gegen Österreich. Aus dem damaligen Kader sind mit den beiden Angreifern Kai Mörbe und Marc Löwe sowie Kapitän Manuel Kögel und Christopher Hafer in der Defensive noch vier Spieler geblieben, bis auf Löwe durften dazu alle schon WM-Luft schnuppern. Nun will der zehnköpfige Kader in den USA angreifen. „In der Vorrunde gilt es mit der nötigen Lockerheit ins Turnier zu starten, die eventuell vorhandene Nervosität abzuschütteln und Selbstbewusstsein für die wichtigen Aufgaben ab der KO-Runde zu sammeln“, sagt Kolja Meyer, der hier den Abstimmungen den letzten Frinschliff verpassen und verschiedene Varianten ausprobieren will. „Es wird darauf ankommen, über mehrere Tage eine steigende Form zu entwickeln und bis zum Halbfinale seine Top 5 herauszufinden“, ergänzt Tim Lemke. Allerdings bedeute dies auch ein wenig zu „zocken“, dem einen oder anderen Spieler im Turnierverlauf eine kleinere Pause zu ermöglichen.

Ärgster Rivale im Kampf um den Weltmeistertitel könnte womöglich die Brasilianische Nationalmannschaft werden. Das Team um Angreifer Bruno Arnold, der mit Novo Hamburgo beim World Tour Finale im April so furios gewann, lieferte sich bereits im Halbfinale vor zwei Jahren ein packendes Duell, das Deutschland am Ende hauchdünn für sich entschied. „Auf das Spiel gegen Brasilien freue ich mich am meisten“, sagt Marcel Osterloh vom TV Brettorf. Für ihn wird es das erste Turnier mit dem Bundesadler auf der Brust sein. „Sie spielen mit unglaublich vielen Emotionen. Aber auch Österreich ist stark und wir werden uns sicher ein spannendes Spiel liefern.“ Auch Nationaltrainer Kolja Meyer hat diese beiden Nationen auf dem Zettel: „Ausgehend von den Erkenntnissen aus der letztjährigen EM und den anschließenden Länderspielen gegen den Schweiz und gegen Österreich, die beide bereits mit den Jahrgängen 2000 und jünger stattgefunden haben, sowie den Infos, die wir von den Brasilienturnieren sowie dem Weltpokal gewinnen konnten, schätze ich Brasilien und Österreich als die insgesamt stärksten Konkurrenten ein“.

Auf beide Teams kann Deutschland erst nach der Gruppenphase – in der sogenannte Double Elimination – treffen. In der Gruppenphase warten die Schweiz, Argentinien und Italien. „Ich gehe davon aus, dass wir das größte Augenmerk auf die Schweiz legen müssen“, so Meyer.

Die WM-Fahrer der männlichen U18.

Kader Deutschland: 1 Marc Löwe (NLV Vaihingen / Angriff), 2 Christopher Hafer (Ohligser TV / Abwehr), 3 Nils Hantke (TV Vaihingen/Enz / Abwehr), 4 Manuel Kögel (VfK Berlin / Abwehr), 5 Tom Hartung (TV Brettorf / Abwehr), 6 Hannes Himmelhan (TSV Lola / Zuspiel), 7 Marcel Osterloh (TV Brettorf / Abwehr), 8 Jacob Jungclaussen (TV Vaihingen/Enz / Zuspiel), 9 Jakob Mahn (TV Vaihingen/Enz / Angriff), 10 Kai Mörbe (SV Kubschütz / Angriff)

Weibliche U18

Wie die Jungen starten auch die deutschen U18-Mädchen als Titelverteidiger ins Turnier. Laura Kauk und Ida Hollmann waren bereits vor zwei Jahren beim Triumph vor einer großartigen Kulisse in Nürnberg dabei. Nun wollen sie mit ihren Mitspielerinnen auch in den USA siegen. Das Bundestrainer-Duo um Heike Hafer und Hartmut Maus dämpft die Erwartungshaltung aber. „Wir sollten hier sicher die „Kirche im Dorf“ lassen“, meinen Hafer und Maus. Zu gut sei in Erinnerung, wie knapp das Finale 2016 gegen Brasilien gelaufen ist. Damals habe sich auch die Schweiz sehr gut präsentiert. „Im letzten Jahr haben wir bei der Europameisterschaft den Vorrundenauftakt glatt gegen Österreich verloren“, erinnern die beiden Coaches. „Letztlich gehören aber die deutschen Mannschaften immer zum Kreis der Favoriten. Dem werden wir uns auch stellen.“
In der Vorrunde trifft Deutschland auf die Schweiz und Chile. „Eine Einschätzung vorzunehmen, ist nicht einfach, da wir das Team aus Chile nicht kennen. Und eben Chile hat unserem Team bei der Weltmeisterschaft 2012 in Kolumbien ordentlich zugesetzt. Auf den zweiten Blick haben wir aber sicher das leichtere Vorrundenlos gezogen. Die Parallelgruppe ist sicher ausgewogener und stärker“. Wichtig ist es beiden Trainern, dass die Spielerinnen frühzeitig den Turnierrhythmus mit mehreren Spielen an einem Tag mit längeren Pausen zwischendurch aufnehmen. Hafer und Maus: „Die Stärke in unserem Team ist die Ausgeglichenheit. Wir sind auf jeder Position mehrfach besetzt und haben dadurch ein großes Spektrum an taktischen Varianten. Es gilt sich naturgemäß im Turnierverlauf zu steigern und jede Aufgabe strukturiert anzugehen.“

Hartmut Maus freut sich auf das Event in den USA. „Für mich, der ja nun schon in Chile, in Spanien, in Kolumbien, in Brasilien und in Nürnberg zuerst mit Olaf Neuenfeld und dann mit Roland Schubert die Jungs begleiten durfte, ist es eine neue Herausforderung – auch für die Veranstalter um Bob Feid in den USA. Eine Sogwirkung für unsere Sportart wäre schön. Doch gegen die big four (American Football, Eishockey, Basketball und Baseball) werden wir wohl so schnell nicht ankommen. Wir wünschen den amerikanischen Faustballfreunden jedenfalls alles Gute bei der Ausrichtung dieses Großevents.“

Der U18-Kader für die WM in den USA.

Kader Deutschland: 1 Helle Großmann (TV Jahn Schneverdingen / Angriff), 2 Laura Kauk (TV Jahn Schneverdingen / Zuspiel), 3 Kim Trautmann (TSV Pfungstadt / Abwehr), 4 Ida Hollmann (TV Brettorf / Abwehr), 5 Maya Mehle (TSV Bayer 04 Leverkusen / Angriff), 6 Leonie Pfrommer (TSV Calw / Abwehr), 7 Luca von Loh (TV Jahn Schneverdingen / Abwehr), 8 Vivien Werner (MTV Wangersen / Angriff), 9 Kim Niemann (TSV Gärtringen / Angriff), 10 Jacqueline Börste (Ohligser TV / Angriff)

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