TWG Chengdu 2025 – Gala-Brasilien zu stark

Verfasst am 9. August 2025
Allgemein World Games 2025 Chengdu

Mit einer 1:3 Niederlage gegen Brasilien sind die deutschen Männer ins Turnier der World Games 2025 in Chengdu (China) gestartet.

Die Angriffsachse Timon Lützow/Johannes Jungclaussen vor der Abwehrreihe mit Jakob Kilpper und Oliver Kraut neben Mittelmann Hauke Spille schickte Bundestrainer Olaf Neuenfeld ins Auftaktspiel.

Zunächst entwickelte sich kein großer Spielfluss, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend und benötigten einige Zeit, um ins Spiel zu finden. Auffällig, dass sich auf brasilianischer Seite die beiden Angreifer Gabriel Heck und Bruno Arnold die Offensivaufgaben klassisch teilten, während Deutschland mit Lützow als Hauptangreifer agierte.
Nach der ausgeglichenen Anfangsphase, in der sich keines der Teams absetzen konnte, unterlief Lützow bei 7:8 ein Angabenfehler, der Brasiliens Führung auf 2 Bälle anwachsen ließ – Deutschland ging ins Timeout. Nach dieser konnte Deutschlands Nummer Eins die Lücken in der immer stabiler stehenden brasilianischen Abwehrreihe nicht mehr finden, und diese zogen auf 7:10 davon. Mit traumhaftem Leinenspiel verwandelte Gabriel Heck nach langem Ballwechsel zum 7:11 Satzgewinn.

Im zweiten Satz übernahmen die Südamerikaner sofort das Ruder, als Deutschlands Zuspiele zweimal zu weit gerieten (0:2) und Heck auf 0:3 erhöhte.
Bei 2:5 kam mit Felix Klassen ein neuer Spieler ins Spiel – offensichtlich wollte das Trainergespann einen Impuls von außen geben, und eventuell mehr Mentalität dank des erfahrenen Spielers zu bringen. Weiterhin agierten allerdings die Brasilianer um die Angriffsachse Heck/Arnold druckvoll – bei 3:6 kam mit Maximilian Lutz und Philip Hofmann eine neue Vorderreihe.

Die klare Dominanz der Brasilianer in dieser Situation zu brechen, war für den frischgebackenen Deutschen Meister Hofmann kaum möglich, das benötigte hohe Risiko mündete direkt in zwei Leinenfehlern, und auch die folgende Auszeit bei 3:8 brachte keine merkenswerte Änderung.
Brasilien Gabi Heck punktete – nun absolut im Lauf – nach Belieben, und erspielte seinem Team bei 3:10 die ersten Satzbälle.
Tom Hartung kam für Jakob Kilpper, und mit einem Ausball von Hofmann endete Durchgang Nummer 2 mit 3:11. 

Nach diesem deutlichen Durchgang, in dem sich Brasilien in allen Belangen überlegen und durch den Spielverlauf beflügelt zeigte, bewiesen die deutschen Jungs Mentalität. 

Im dritten Durchgang ließ der Spielverlauf erahnen, welch hochstehendes Match hier möglich war:
Hofmann beginnt druckvoll mit einem Ass.
Heck kontert aus dem Spiel traumhaft vor Hofmann.
Hofmann revanchiert sich mit der Angabe über Heck, und Arnold lässt einen Angabenfehler folgen.
Heck gewinnt ein Blockduell gegen Hofmann: 3:2 – was eine Auftaktphase!

Starken Faustball zeigen die Spieler nun auf beiden Seiten: Brasilien spektakulär, aber Deutschland in dieser Phase kühl und effizienter.
Wieder unterläuft Arnold ein Angabenfehler, und nach einer riesen Abwehrtat von Hartung punktet Hofmann im brasilianischen Halbfeld: 7:3

Lange Ballwechsel folgen, und als Deutschland auf 9:3 erhöht, nimmt Brasilien bei den hohen Temperaturen beide Angreifer vom Feld – das 11:6 nun nur noch Formsache.

Zurück im Spiel eröffnet Gabi Heck, der nun auch die Angabe für Brasilien übernimmt, mit einem Ass, und bringt Brasilien in der Folge weiter in Führung. Bei 1:4 kommt Johannes Jungclaussen für Hofmann zurück in die Partie, doch die Brasilianer spielen nun wie in einem Rausch. Unglaublich kompakt in der Abwehrreihe und athletisch im Angriff, bis zum 2:11 Endstand kann Deutschland nichts ebenbürtiges entgegensetzen.

Diese 1:3 Niederlage ist nun sicher kein guter Start für die deutschen Männer, aber sicher auch kein Resultat, das man überbewerten muss. Brasilien gelang in dieser Partie eine Galavorstellung, und Deutschland spielte nur im dritten Satz am eigenen Limit.

Auch Trainer Olaf Neuenfeld zeigte sich nach der Partie zwar kritisch, aber dennoch zuversichtlich, und erkannte die starke Leistung des Gegners an. „1:3 ist natürlich nicht der Start, den wir uns erhofft hatten. Im ersten Satz haben wir die aussichtsreiche Chance bei 7:7 bei eigenen Schussspielen verpasst, im zweiten Satz ging gar nichts bei uns. Aus der Angabe haben wir zu wenig Druck erzeugt, da gingen auch die erhofften Impulse durch unsere Wechsel nicht auf. Auch defensiv und im Zuspiel haben die Brasilianer mehr zur Leine gebracht.
Unser Leistungsvermögen haben wir aber im dritten Satz gezeigt, als wir auf Augenhöhe gespielt haben. Das wird morgen unser Anknüpfungspunkt in den Spielen gegen Österreich und die Schweiz sein.“

Männer
Deutschland – Brasilen  1:3     (7:11, 3:11, 11:6, 2:11)

Impressionen von Uwe Spille

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