TWG Chengdu 2025 – Frauen verlieren Krimi gegen die Schweiz

Verfasst am 9. August 2025
Allgemein World Games 2025 Chengdu

Deutschland – Schweiz 2:3 (11:6, 8:11, 7:11, 11:7, 11:13)

Im letzten Spiel des ersten Wettkampftages, zog es am Abend alle Zuschauer auf Court 2, wo die deutschen Frauen in ihrem zweiten Vorrundenspiel auf die Schweiz trafen.

Deutschland startete mit Neuefeind, Nadermann, Mehle, Zeiher und Grzywatz – die Schweiz setzt erneut auf ihr Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb: das U-System. Mit einem Angabenass gab Tanja Bognar direkt die Richtung vor, die Linkshänderin der Schweiz sollte die prägende Spielerin der Partie werden.

Nach einem ausgeglichenen Beginn, in dem sich bis 6:6 kein Team absetzen konnte, erwies sich die Krämer-Fünf im ersten Durchgang als abgezockter und sicherte sich mit 11:6 den ersten Durchgang.

Ähnlich verlief Durchgang zwei, in dem beide Teams Kopf an Kopf durch den Satz marschierten, und über 4:4, 6:6, 7:7 und 8:8 die Satzentscheidung vor sich hertrieben. Zwei Punkte von Bognar brachten die ersten Satzbälle, auf die Deutschland mit einer Auszeit reagierte, doch nach dieser unterlief Svenja Schröder, die zur Satzmitte, gemeinsam mit Helle Großmann als neues Angriffspaar ins Spiel gekommen war, ein Übertritt, der den Satz mit 8:11 zugunsten der Schweiz entschied.

Jeweils mit einem Angabenass eröffnete Tanja Bognar und Svenja Schröder den dritten Durchgang, doch die hohe Ausbeute der Linkshänderin brachte Deutschland trotz zahlreicher starker Defensivaktionen zunehmend ins Hintertreffen, während die Vorlagen auf deutscher Seite die nötige Präzision vermissen ließen, um dauerhaften Zugriff auf das schweizer Halbfeld zu bekommen.

Bei 4:6 kam so Annkathrin Motteler für Maya Mehle ins Spiel, doch dem Offensivdrang von Bognar, die in der kommenden Phase mit einem druckvollen Angabenass und einem frech unterschnitten gespielten Ass auf 6:9 erhöhte und Deutschland nur den Ausweg in die Auszeit ließ, tat das keinen Abbruch – 7:11.

Mit Nadermann für Großmann und Neuefeind für Schröder ging Deutschland in Satz Nummer 4 und erspielte sich eine schnelle Führung, die die Schweiz bei 5:1 in die Timeout zwang. Mit einem Ass eröffnete Bognar das Spiel danach, doch auch Neuefeind kam mit einer kurz gespielten Angabe, die für die Schweiz nicht zu erreichen war, zum Erfolg. Frech, mit zwei unterschnittenen Punkten gegen das deutschen W-System, brachte Bognar die Schweiz auf 6:4 heran, doch dann waren es die deutschen Angreiferinnen, die die nötigen Punkte bis zum 11:7 Satzgewinn besorgten.

Personell unverändert ging die deutsche Equipe in den Entscheidungssatz und sah sich bald im Hintertreffen bei schneller 1:4 Führung der Schweiz. In Angesicht einer schlechten Ausgangssituation für den Satzwechsel, kämpften sich die deutschen Frauen mi großer Moral zurück und wechselten letztlich bei 6:5 Führung die Seiten. Umkämpft und knapp blieb dann auch die Endphase. Bei 7:8 Führung der Schweiz ließ Deutschland gleich einige Topchancen ungenutzt, was Bognar schließlich mit einem Winkelschlag in den deutschen 3-Meter quittierte, und statt bei 8:8 Ausgleich zu servieren, die 7:9 Führung herstellte. Svenja Schröder kam als letzter Trumpf dieses Spiels für Neuefeind ins Spiel, und nach starker Zeiher-Abwehr gelang ihr auch direkt der Punkt zum 8:9, und danach mit einem kurz gespielten Ball der 9:9 Ausgleich. Nach der darauffolgenden Auszeit der Schweiz war es erneut Schröder, die eine starke Direktabwehr von Motteler mit einem knallharten Schlag auf die Grundlinie veredelte und Deutschland einen Matchball erspielte.

Die letzte Pointe des Spiels sollte aber Tanja Bognar vorbehalten bleiben, die den Matchball nervenstark mit einem Ass abwehrte, danach vor Schröder punktete und auf den darauffolgenden Ausgleich Deutschlands zwei weitere Punkte folgen ließ, die den 11:13 Satz- und damit 2:3 Spielgewinn für die Schweiz bedeuteten.

Nach der ersten Enttäuschung fasste Kapitänin Michaela Grzywatz die Partie gefasst zusammen: „Das war eine bittere Niederlage, natürlich hatten wir uns für das Spiel etwas anderes vorgenommen, und der letzten Satz hätte so oder so rum ausgehen können. Wir müssen anerkennen, dass Tanja Bognar heute mit ihrem variablen Spiel viele Lücken, insbesondere im Halbfeld bei uns gefunden hat. Wobei wir auch mit unserem Spiel nicht unzufrieden sein müssen, wir haben nicht schlecht gespielt, aber eventuell haben wir in manchen Situationen nicht die beste Lösung gefunden, um die Schweiz ausreichend unter Druck zu setzen. Wir sind der Überzeugung, dass wir heute nicht zu jeder Zeit an unserem Leistungsoptimum gespielt haben, und noch zulegen können, um uns morgen gegen Brasilien den nächsten Sieg zu holen. Heute dürfen wir noch etwas enttäuscht sein, aber morgen geht es erhobenen Kopfes weiter.“

So geht’s morgen für die Deutschen Teams weiter:

Männer Gruppenphase:

10. August, 04:30 Uhr: Deutschland vs. Schweiz (10:30 Uhr Ortszeit)
10. August, 11:30 Uhr: Deutschland vs. Österreich (17:30 Uhr Ortszeit) 

Frauen Gruppenphase:

10. August, 08:30 Uhr: Brasilien vs. Deutschland (14:30 Uhr Ortszeit)

Offizielle Ergebnisse unter: http://www.theworldgames.org

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