Teamcheck: So sieht’s aus in der Männer-Bundesliga Süd
Mannheim (DFBL/aga). Traditionell nimmt die DFBL zum Saisonstart die Mannschaften der Bundesligen unter die Lupe. So sieht Süd-Experte Andreas Gruber die Lage in den Teams.
TSV Pfungstadt: Der Platz an der Sonne ist vergeben
Auch in der kommenden Hallenrunde wird gegen die Gelb-schwarzen nichts, aber auch gar nichts zu holen sein. In der Abwehrreihe wird ein Neuzugang aus Wünschmichelbach erwartet: A-Nationalkaderspieler Jonas Schröter verlässt seinen Heimatverein und schließt sich dem TSV an. Er wird sicher hinter Patrick versuchen, im selben Maße wie Aijth Fernando, ihm den Rücken frei zu halten. Andrew Fernando, Alexander Schmidt und Sebastian Thomas sind wohl weiter erste Wahl. Jeder der vier Spieler kann mehr oder weniger frei in der Abwehrreihe agieren. Den defensiven Part vorne rechts wird Johannes Jungclaussen einnehmen. Tim Arnold steht als Backup bereit.
Tipp: Nicht mehr aber auch nicht weniger als der DM-Titel ist das Ziel der Pfungstädter. Den Europapokal nimmt man dann mal mit!
TV Schweinfurt-Oberndorf mit Luft nach oben
Mit unverändertem Kader gehen die Franken in die neunte Erstligasaison am Stück. Dreh- und Angelpunkt ist und bleibt Fabian Sagstetter. Ob er auch in dieser Runde den Alleinunterhalter im Angriff geben wird ist offen. Wenn Oliver Bauer den Offensivangreifer gibt, dann ist der TVO nur sehr schwer zu spielen. Im weiteren kompletten Kader stehen die sechs Defensivallrounder – Jaro Jungclaussen, Maximillian Lutz, Jens Scheiffele, Florian Dworaczek, Johann und Janne Habenstein. Als Ergänzungsspielers tehen Robin Göttert (ehemals Weisel), Nicolas Bitsch und Christian Eschner zur Verfügung.
Tipp: Nach einem epischen Spiel um den Bronze-Rang bei der Feld DM will man auch um die Medaillenvergabe auf der DM mitreden.
FBC Offenburg: Die Sehnsucht nach einer DM Teilnahme
Sven Muckle als Angreifer mit Gardemaß „2 Meter plus X“ und Stefan Konprecht sind in vorderster Reihe gesetzt. Die Abwehr um Oliver Späth, Mark Borho, und Mathias Lilienthal ist mehr als Sattelfest. Der Brasilienlegionär Vinicius Tavares Goulart weilt wieder am Zuckerhut. Die Abwehrreihe kann sicher mit den Reihen des TV Oberndorf und des TSV Pfungstadt mithalten. Einzig und allein die „Dünne“ des Kaders, ist ein Manko. Birthe Lilienthal geht nun schon in ihre vierte Saison als Chefcoach. Offenburg kann eigentlich jeden der anderen Protagonisten der ersten Liga Süd schlagen, steht sich aber manchmal selbst im Weg und vergibt dann die Bigpoints um den dritten Platz in der Liga.
Tipp: Für die DM-Teilnahme zu schwankend aber mit dem Abstieg hat der FBC nichts zu tun.
TV Vaihingen/Enz: Die Halle liegt dem TVV
Die Halle ist das Revier der Schwaben vom Kaltenstein. Du musst erst mal an Spielertrainer Kolja Meyer im Block vorbei bevor du einen Punkt machen kannst. Kolja Meyer und Michael Krauß sind zwar das älteste Angriffsduo der Liga – aber dafür auch das technisch versierteste. Kolja gilt in der Halle als bester Blockspieler der Südliga, und Michael Krauß kann sowieso jede Abwehr auseinander nehmen. Auch die Rückkehr von Marc Krüger in die erste Mannschaft ist im Bereich des Möglichen. Tobias Rommel, Marco Lochmahr, Daniel Wörsinger stehen für Abwehr und Zuspiel als erste Wahl bereit. Dazu kommen aus der A-Jugend Jakob Mahn, Jakob Jungclausen und Jakob Klipper. Tobias Knodel wird nach und nach aus der Rolle des Backups in die Verantwortung als Angriffsspitze herangeführt. Auch ein Neuzugang aus Waibstadt hat den Sprung in die erste Mannschaft so den Anschein gepackt.
Tipp: Das wird eng – aber der dritte Platz könnte das Ziel sein.
TSV Calw: Auch eine Hallen DM hat ihren Charme
Mit Bronze bei der Feld-DM sich selbst belohnt in einem 5-Satz-Kracher gegen den TV Schweinfurt/Oberndorf zeigt die derzeitige Formkurve der Orangenen immer weiter nach oben. Der Swiss-Legionär Raphael Schlattinger führt das Team. Wenn es bei ihm läuft, sind die Hessestädter nur sehr, sehr schwer zu stoppen. Ob Bernd Bodler eine weitere Saison dranhängt ist noch offen – aber er hat bestimmt Lunte gerochen auf der DM im Feld. Im Defensivbereich hat Trainer Thomas Stoll die Qual der Wahl Marco + Nick Stoll, Lukas Gruner, Mathias Zierer und Philipp Kübler sind feste Größen und haben sich etabliert. Mit Leandro Schmidberger steht ein Backup zur Verfügung. Wichtig wäre der Blockspieler „Bodler“ schon – defensiv ist die Mannschaft überragend besetzt
Tipp: Man liebäugelt mit dem dritten Platz – das Drinbleiben ist wenn alles verletzungsfrei bleibt sicher.
TV Käfertal: Das wird eine schwierige Saison
In der Halle amtierender Deutscher Vizemeister, nur der VfK Berlin konnte die „Monnemer“ stoppen. Ob Marcel Stoklasa nach seinem Ausflug zum österreichischen Erstligisten Linz zur Verfügung steht ist noch nicht bestätigt. Man hörte zuletzt, daß er nochmals operiert werden müsse – dann drohen 12 Monate Pause. Der Kader groß und stark genug die dritte Saison am Stück in der Halle zu bestehen. Mit Nick Trinemeyer haben die Quadratestädter einen Europa- und Weltmeister in ihren Reihen – aber der reine Block ist nicht seine ganz große Leidenschaft. Da ist sein Pendant kompromissloser. Mit Dominik Mondl, Felix Klaasen, Marcel Moritz, Levin Diago und Linus Murry steht eine stabile Defensive bereit. Als Offensivkraft kann Fabian Braun eingesetzt werden – wenn er denn fit ist.
Tipp: Ohne Marcel Stoklasa kann es eng werden, wird aber zum Klassenerhalt reichen. Die DM-Teilnahme hat der TVK als erneuter Ausrichter schon sicher.
TV Unterhaugstett: Drin bleiben
Mit einem gut besetzten Kader geht es wie immer für einen Aufsteiger um das Drinbleiben. Alle Spieler des TVU haben Erstligaerfahrung, mit Michael Ochner steht ein guter Angreifer mit Übersicht und überragendem kurzen Ball zur Verfügung. Robin Gensheimer gibt den weiteren Offensivpart und kann hier ebenfalls überzeugen. Stefan Koch, Christian Lörcher, Sebastian Buck, Ingo Lochmahr und auch Markus Katz stehen für die Defensive bereit. Es kann losgehen die „Rubo Negros“ sind bereit.
Tipp: Das wird sicherlich eine ganz schwierige Saison – um nicht zu sagen, eine „Mission impossible“
TV Waldrennach: Nicht schon wieder in den Fahrstuhl!
Auch für den zweiten Aufsteiger wird es „fast“ unmöglich, zu bestehen. Waldrennach ist schon so etwas, wie der ständige Pendler zwischen Liga eins und zwei. Der Angriff mit Jeremy Wuhrer, Markus Kraut und Simon Keck gut besetzt, aber der absolute Punch fehlt. Die Abwehr ist eine der stärksten in der ersten Liga Süd – da spielen Welt- und Europameister in einer anderen Qualität. Mit Oliver Kraut, Carsten Scherer, Martin Neuweiler, Kai und Niklas Ehrhardt steht geballte Erstligaerfahrung zur Verfügung.
Tipp: Wenn es einem der beiden Aufsteiger zuzutrauen ist drin zu bleiben, dann eher den Waldrennachern.
Fazit: Faustballfans dürfen sich auf eine spannende Runde 2018/19 freuen – Platz 1 und 2 schein vergeben – um den dritten Platz streiten sich Offenburg, Calw und der TVV. Dann beginnt bereits die Abstiegszone.
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