Teamcheck Nord-Bundesliga Männer
Brettorf (DFBL/—) — Bei den Männern startet am Wochenende die – durch die WM in Argentinien – leicht auseinandergerissene Bundesliga-Runde. Traditionell blicken im Norden die Männer des TV Brettorf mit ihrem Teamcheck auf die Saison, den die DFBL hier gerne übernimmt.
Ahlhorner SV
Der ASV ist Dauergast bei den Deutschen Meisterschaften: Ahlhorn hat seit sieben Jahren keine DM in der Halle oder auf dem Feld verpasst. Das soll natürlich auch in dieser Hallensaison nicht passieren. Die möglichst frühzeitige Qualifikation für die Titelkämpfe am 12./13. März 2016 hat Trainer Thomas Neuefeind als vorläufiges Saisonziel ausgegeben. Auf dem Weg dahin muss der ASV allerdings den Abgang von Patrick Baues, der aus beruflichen Gründen kürzer treten will, und das Fehlen des immer noch verletzten Sören Dahms kompensieren. Die etatmäßige Abwehr um Kapitän Karsten Bilger und die Albrecht-Brüder Mats und Tim wird in dieser Saison durch U-18 Europameister Paul Barklage verstärkt. Im Angriff wird Christoph Johannes wieder von Arne Grotelüschen unterstützt, dem zweiten Jugend-Europameister in den Ahlhorner Reihen. Mit diesem Mix aus jungen und erfahrenen Spielern ist dem Rekord-Bundesligisten, der mehr Spiele bestritten und mehr Punkte gewonnen hat als jeder andere Verein in der Bundesliga-Geschichte, wieder eine starke Saison zuzutrauen.
VfK Berlin
Vom eigenen Erfolg überrascht waren die Berliner in der vergangenen Hallensaison: Obwohl sie von sich behaupten, keine „Hallenmannschaft“ zu sein, holten sie bei der DM in Oldenburg die Silbermedaille und lieferten dem Titelverteidiger TSV Pfungstadt einen starken Kampf. Dennoch bleiben sie vor der neuen Saison bescheiden: „Wir werden den Winter wieder gelassen angehen und uns keinen Druck machen oder große Ziele setzen“, erklärt Mannschafts-Sprecher Jascha Ohlrich. Der Kader bleibt gegenüber der Feldsaison unverändert. Allerdings muss der VfK im ersten Saisonspiel ohne Hauptangreifer Lukas Schubert auskommen, der zum WM-Kader gehört. Aber mit Zweitangreifer Lars Kops und Nachwuchstalent Sebastian Kögel hat Trainer Rolöand Schubert noch zwei Asse im Ärmel. In der Bundesliga Nord ist Berlin neben dem Ahlhorner SV der große Favorit, die erneute DM-Qualifikation sollte kein Problem sein.
TSV Hagen 1860
Nachdem sich die Mannschaft um Nationalspieler Olaf Machelett in der vergangenen Hallensaison nur knapp im Oberhaus halten konnte, wird für die Westfalen auch in diesem Winter der Klassenerhalt oberste Priorität besitzen. Neuzugang Phillip Müller wird die Abwehrreihe verstärken, die gerade in der Halle der wichtigste Schlüssel im Spiel der Schwarz-Gelben sein wird, da im Angriff der Langzeitverletzte Florian Sonfeld weiter fehlt und die Mannschaft somit über keinen groß gewachsenen Angreifer verfügt. Trotz der schwierigen Vorbereitung, in der mit Olaf Machelett (WM in Argentinien) und Phillip Müller (Kahnbeinbruch) zwei wichtige Akteure nur eingeschränkt mitwirken können, geht der 8-Mann-Kader zuversichtlich in die Spielzeit.
VfL Kellinghusen
Weiter dazu lernen und die Leistungen stabilisieren: Unter diesem Motto geht der VfL Kellinghusen in die neue Saison. Die jüngste Feldsaison hat Trainern und Spielern gezeigt, dass die Mannschaft noch nicht konstant genug ist und Ausfälle von Stammkräften sie schnell zurückwerfen. Andererseits mussten dadurch die Nachwuchskräfte Thorben Schütz (18) und Marten Kabbe (16) öfter ran als erwartet. Auch Kapitän und Angreifer Tom Kröger hat sich weiter gesteigert. Zu diesen drei kommen noch die Stammkräfte Torbjörn Schneider, Erik Maas, Christopher Böhmker und Kevin Niehuus. Außerdem wird erstmals auch U18-Welt- und Europameister Rouven Kadgien (17) fest zum Erstliga-Kader gehören Entscheidend für den Verlauf in der Saison könnten schon die beiden ersten Saisonspiele gegen die beiden Aufsteiger sein. Die Schleswig-Holsteiner peilen gegen Armstorf und die Berliner TS zwei Siege an, um sich danach während der WM-Pause konzentriert auf die nächsten Spiele vorbereiten zu können. Bei einem verletzungsfreiem Saisonverlauf sollte der VfL nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
Berliner TS
Nach mehr als 30 Jahren ist dem Berliner Traditionsverein wieder der Aufstieg in die 1. Bundesliga gelungen. Mitte der 80er Jahre, als der TV Brettorf erstmals in der Hallen-Bundeslga mitmischte, gehörte ein Team der Turnerschaft bereits zu den Konkurrenten. Deren jetzige Mannschaft spielt im Kern seit der Jugend zusammen und gehört mit einem Altersdurchschnitt von knapp über 21 Jahren zu den jüngsten Teams der Liga. Das Saisonziel ist natürlich der Klassenerhalt, darüber hinaus geht es den Berlinern darum, Erfahrungen zu sammeln und sich mit Blick auf die kommenden Jahre weiterzuentwickeln. Die Perspektiven gehen weit über eine Saison hinaus.
SV Armstorf
Bundesliga-Premiere für den SV Armstorf: Erstmals in seiner knapp 90-jährigen Geschichte ist der Verein aus dem Landkreis Cuxhaven im Faustball-Oberhaus vertreten. Die junge Mannschaft spielt seit knapp sechs Jahren in unveränderter Formation und schaffte in diesem Zeitraum den Durchmarsch von der fünften in die erste Liga. Für die Armstorfer geht es nur darum, am Saisonende zwei Mannschaften hinter sich zu lassen, um auch in der nächsten Hallensaison erstklassig zu sein. Besonders freut sich die Truppe auf die Auftritte in der eigenen Halle: Hier will sie mit lautstarker Unterstützung vieler Fans versuchen, dem einen oder anderen Gast ein Bein zu stellen. Im Vergleich zur Aufstiegssaison in der letzten Hallenrunde ist nur Joshua Brandt (Abwehr) nach einem Jahr beim TSV Hagenah zurückgekommen. Die beiden Angreifer Björn Buck und Jannik Peters, die die Feldsaison überwiegend verpasst haben, sind nach Arm- bzw. Schulterverletzungen wieder fit. Den bedeutendsten personellen Wechsel hat es auf der Bank gegeben: Trainer-Urgestein Helmut Steffens hat seinen Rückzug erklärt, in seine großen Fußstapfen ist nun das Trainer-Duo Fred Brunk und Frank Vagts getreten!
MTV Hammah
Generationswechsel in Hammah: Der MTV vollzieht vor dieser Hallensaison einen kompletten personellen Umbruch. Die langjährigen Stammspieler haben sich aus der 1. Mannschaft zurückgezogen, und eine „Reserve“ gibt es nicht. Der Unterbau für die Bundesliga wurde in den vergangenen Jahren in Hammah vernachlässigt, das gibt der Verein selbst zu. Also muss jetzt die Jugend ran. Neben Maximilian Puschmann, Nico Horn, Sönke Haack und Lars Breuer, die im vergangenen Winter schon Bundesliga-Luft geschnuppert haben, stehen mit Max Mügge, Finn Gooßen und Claas Poppe drei weitere Youngster im Team. Das Durchschnittsalter der neuformierten „Ersten“ liegt unter 18 Jahren. Möglicherweise wird zu dem einen oder anderen Spieltag noch ein Routinier dazu geholt, aber über die gesamte Saison gesehen sollen die Jungen sich beweisen. In der jüngsten Feldsaison gelang ihnen bereits der Aufstieg von der Verbands- in die Regionalliga Niedersachsen. Für die Hallen-Bundesliga allerdings dürfte es bei allem Bemühen nicht reichen, zumal ein echter Zweitangreifer in der Mannschaft noch fehlt. In dieser Besetzung wird es Hammah schwer haben, die Klasse zu halten. Aber die junge Mannschaft kann wichtige Erfahrungen sammeln, die für den langfristigen Neuaufbau wertvoll sind.
TV Brettorf
Für die Brettorfer beginnt die Saison diesmal verspätet – aufgrund der Männer-WM in Argentinien steht der erste Spieltag erst am 5. Dezember an. Vorteil für den TVB: Durch den späten Start ist auch Angreifer Tobias Kläner wieder zurück aus Australien – der Schlagmann wollte eigentlich eine Saison pausieren, hat nun aber doch wieder Lust gefunden, mit seinem Team vorne mitzuspielen. Für Trainer Ralf Kreye wird die Saison zudem seine Abschiedstournee werden – „Ralf hat uns dies schweren Herzens vor ein paar Wochen mitgeteilt. Seiner Meinung nach ist es an der Zeit, getrennte Wege zu gehen und somit die entstandene Routine aufzubrechen. Wer die Nachfolge von Ralf antreten wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar“, schreiben die Brettorfer auf ihrer Homepage.
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