Teamcheck: Die Süd-Frauen vor der Hallensaison

Sonja Pfrommer und Dennach starten als Titelverteidiger in die Saison. (Foto: DFBL/Stöldt)
Verfasst am 2. November 2018
1. Bundesliga Süd Frauen Allgemein Bundesligen

Brettorf (DFBL/ssp). Am Sonntag geht´s auch für die Bundesliga-Frauen im Süden in die neue Spielzeit. Für die DFBL hat Sönke Spille die neun Teams unter die Lupe genommen. Wer ist neu, wie liefen die Vorbereitungsturniere und was sind die Ziele für die Saison? Hier gibt´s den Überblick.

TSV Calw
Eigentlich hatte für die Faustballerinnen vom TSV Calw die Feldsaison so gut begonnen – doch am Ende standen die Calwerinnen nach drei Wettbewerben doch nur mit einer Medaille da. Beim World Tour Finale in Vaihingen/Enz lief es für den TSV bereits im April richtig rund. In einem stark besetzten Teilnehmerfeld gewann das Team die Bronzemedaille – und nahm den Schwung mit in den Ligabetrieb. Nur eine Niederlage gab es in der gesamten Hinrunde. Dann aber suchte das Verletzungspech die Calwerinnen heim. Erst erwischte es Henriette Schell, am letzten Bundesligaspieltag kam noch Stephanie Dannecker dazu. Somit war die Mannschaft über den vierten Platz beim Europacup – bei dem Dannecker trotz Schmerzen mitspielte – zufrieden. Bei den Deutschen Meisterschaften lief im Quali-Spiel gegen Schneverdingen dann fast gar nichts zusammen. Der TSV musste mit Platz fünf die Heimreise antreten.
Personell gibt es zur neuen Spielzeit einige Veränderungen. Samantha Lubik setzt aufgrund ihres Studiums aus und auch Jasmin Sackmann wird vorerst aus privaten Gründen eine Pause einlegen. Dafür rückt die frischgebackene U18-Weltmeisterin Leonie Pfrommer fest in das Aufgebot der Calwer Löwinnen. Und: Martin Becker wird, nachdem er auf dem Feld als Betreuer an der Seitenlinie stand, für die Spielrunde als Trainer dazustoßen. Die Form zeigt vor dem Saisonstart auf jeden Fall in die richtige Richtung. Das Turnier in Gärtringen gewann der TSV schon einmal – vor der Bundesligakonkurrenz. Gute Voraussetzungen also für das ausgegebene Ziel: DM-Qualifikation

TG Landshut
Das vorherrschende Thema bei der TG Landshut ist vor dem Start in die Hallensaison das Personal: Nach Platz zwei in der 2. Bundesliga Süd auf dem Feld ist der Kader der Pralinchen noch einmal weiter geschrumpft – die Isarstädterinnen sind somit zum Improvisieren gezwungen, um bei jedem Spieltag fünf Akteurinnnen aufbieten zu können. Die Youngster Sarah Ledermann und Isa Riedel spielen in der Halle wieder bei ihrem Heimatverein TSV Unterpfaffenhofen. In der Saisonvorbereitung zog sich Angreiferin Sabine Baumgartner dazu noch einen Kreuzbandriss zu und kann daher in der kommenden Spielzeit nicht für die TGL auflaufen. Dafür will Sophie Knott, als frischgebackene Mutter, im Rahmen ihrer Möglichkeiten wieder in das Spielgeschehen eingreifen. Dem Team-Stamm um Kerstin Weller, Bettina Brachard und Bettina Schmidt steht Angreiferin Sophie Cyba zur Seite. Immerhin: Kurzfristig konnten sich die Landshuterinnen noch die Unterstützung von Natalie Lochmahr (TV Vaihingen /Enz) für diese Saison sichern. Bei einer weiteren Spielerin laufen die Verhandlungen noch – hier ist aber nicht klar, ob man bis zum Saisonstart alles unter Dach und Fach bringen kann. Olga Gillmann würde dafür im Notfall einspringen. Viel Zeit zum Einspielen blieb der Mannschaft nicht. Turnierteilnahmen konnten aufgrund des kleinen Kaders nicht gestemmt werden. Daher haben sich die Pralinchen lediglich in eigener Halle vorbereitet. Den Klassenerhalt möchte die TGL aber auch unter diesen schwierigen Voraussetzungen schaffen – und das etwas früher als in der vergangenen Hallensaison als bis zum letzten Spieltag gezittert werden musste. Allen Teams wünscht Landshut eine verletzungsfreie Saison – und gerade für Landshut selbst würden weitere Ausfälle für noch mehr Kopfzerbrechen an jedem Spieltag bedeuten.

TSV Dennach
Endlich wieder eine vernünftige Vorbereitung: Der TSV Dennach kann sich in diesem Jahr intensiv auf die Hallensaison 2018/19 einstellen. In den beiden vergangenen Jahren weilte dagegen ein Großteil der Spielerinnen bis kurz vor dem Start der Hallenrunde in Brasilien – 2016 bei der Frauen-WM und 2017 beim Weltpokal jeweils in Curitiba. Nun ist das erfolgreiche Kapitel Feldspielzeit – mit der Silbermedaille beim World Tour Finale, dem erneuten Gewinn des Europapokals und dem etwas überraschenden Deutschen Meistertitel abgeschlossen – und eine neue weiße Seite im Buch der Dennacher Frauen geöffnet. Die ersten Ergebnisse lesen sich schon einmal vielversprechend. Beim ersten Turnier in Gärtringen belegte der TSV, hinter Liga-Konkurrent Calw, Platz zwei, eine Woche später sicherten sich die Pink Ladies in Schwieberdingen den Turniersieg. Rund läuft es aber noch nicht – alle Spielerinnen im Team ließen noch Luft nach oben – beim Turnier in Bretten und im Training wurde noch weiter an der Leistung gefeilt. An der Seitenlinie steht weiterhin Kuno Kühner, dem der identische Kader aus der Feldsaison zur Verfügung steht. Für den amtierenden Hallenmeister und Europapokalsieger gilt es, möglichst schnell die nötigen Abstimmungen wiederzufinden – und dann an die Leistungen vom letzten Jahr anzuknüpfen.

TV Eibach 03
Eine erfolgreiche Feldsaison liegt hinter den Eibacher Faustball-Damen. Gleich zweimal gewann der TVE gegen die Süd-Zweiten aus Calw, konnte zudem sogar dem Süd- und späteren Deutschen Meister vom TSV Dennach in der Hinrunde zwei Punkte abknöpfen. Mit Platz drei ergatterten die Nürnbergerinnen somit das letzte Ticket für die DM in Ahlhorn. Da die Vorbereitung bei den meisten Spielerinnen eher suboptimal verlief und die Mannschaft aus persönlichen Gründen nicht mit dem kompletten Kader anreisen konnte. Die Niederlage im Quali-Spiel gegen Kellinghusen bedeute das „Aus“. Dennoch fällt das Saisonfazit positiv aus. Nun geht es für die Eibacherinnen wieder unter das Hallendach – wo sie in der vergangenen Spielzeit sowohl in der Liga als auch bei der DM mächtig für Furore sorgten. Erschwert werden die kommenden Monate aber erneut dadurch, dass bedingt durch Beruf und auswärtiges Studium und Abiturprüfungen der regelmäßige Einsatz aller Spielerinnen und ein gemeinsames Training nicht gewährleistet ist. Immerhin: Annalena Reindl (Allround) kehrt wieder als feste Spielerin in die erste Mannschaft zurück und Andrea Reindl (Abwehr/Zuspiel) wird ebenfalls als rettende Unterstützung aushelfen, wo es nur geht. Als Vorbereitung diente dieses Jahr zum allerersten Mal das internationale Turnier in Kufstein (27.+28.10). Ziel in der Hallensaison ist es, zu jeder Zeit das Beste zu geben und somit wieder, wie in den beiden vergangenen Spielzeiten, an der Deutschen Meisterschaft teilnehmen zu können. Und ein besonderes Highlight gibt es für die jungen Eibacherinnen im Januar: Dort darf das Team beim Champions Cup in Österreich antreten – auch hier will es sich von der besten Seite präsentieren.

SV Tannheim
Mit gemischten Gefühlen blickt der SV Tannheim auf die vergangene Hallensaison 2017/18 zurück: Zusammen mit dem TSV Illertissen stemmte der SV im März die Deutsche Meisterschaft. Beide Vereine wurden von etwa 70 Helfern unterstützt und heimsten ein großes Lob der DFBL für die professionelle Umsetzung der Veranstaltung ein. Auf dem Spielfeld konnten die Tannheimerinnen ihre Klasse dagegen nicht beweisen. Nach dem letzten Spieltag stand der sportliche Abstieg fest – der durch eine Sonderreglung der DFBL aber abgewendet wurde. Dass diese Hallensaison Spuren hinterlassen hatte, zeigte sich – nicht überraschend – auch im Feld. An einem guten Start konnte die Mannschaft nicht festhalten, verlor die wichtigen Spiele und beendete die Saison wieder auf einem Abstiegsplatz. Trotz der gezeigten Leistung setzte der Hauptverein SV Tannheim sein Versprechen um, das bisherige Trainingsfeld zu einem professionellen Faustballplatz umbauen zu lassen. Im August traf dann der TV Vaihingen-Enz überraschend die Entscheidung, die erste Damen-Mannschaft sowohl aus der Feld- als auch der Hallenliga zurück zu ziehen. Daher verbleibt der SV Tannheim – mit viel Glück – nach einem turbulenten Jahr sowohl in der Halle als auch im Feld in der ersten Bundesliga. Nun soll zunächst einmal Ruhe in die Faustball-Abteilung einkehren. Ziel ist, in einen ruhigen Spielbetrieb zu kommen und zu tun, was alle lieben: gemeinsam Faustball spielen. Besonders wichtig wird es dabei sein, Stabilität zu erreichen und wieder zu den eigenen Stärken zurückzufinden. Mit verschiedenen Impulsen wie einem Extra-Schlagtraining, Trainingslager oder Teambuilding möchte der SVT dabei auf allen Positionen für Sicherheit und Konstanz sorgen. Änderungen im Kader gab es kaum: Kathi Hammer, bisherige Spielertrainerin, möchte sich wieder voll auf ihre Faustballkarriere konzentrieren. Nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin wird derzeit noch gesucht – Bewerbungen sind herzlich willkommen. Zweimal nahm das Team bisher an Vorbereitungsturnieren teil. In Amendingen gelang – wie im vergangenen Jahr der Sieg. In Gärtringen gab es lediglich Niederlagen gegen den TSV Calw und den TSV Calw II. Die restlichen Spiele gegen die Ligakonkurrenten wurden gewonnen werden, Tannheim schloss das Turnier auf einem guten fünften Rang ab.

TV Stammheim
Viel lief für die Frauenmannschaft des TV Stammheim in der vergangenen Feldsaison nicht zusammen. Gerade einmal eine Begegnung gewann das Team – und stieg als Tabellenschlusslicht in die zweite Liga ab. Nun geht es wieder unter das Hallendach. Und hier sorgte der TVS vor einem Jahr als Aufsteiger mit Platz vier für Furore. Nachdem Angreiferin Jasmin Kienle mit Ablauf der Feldsaison ihre Karriere aber beendet hat, besteht die Mannschaft zum Start in die neue Spielzeit nur noch aus sechs Spielerinnen. Ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr scheint daher nicht wirklich realistisch. Beim hochklassig besetzten Vorbereitungsturnier in Gärtringen belegte der TV Stammheim den 13. Rang, in Grafenau verschaffte sich die Mannschaft mit dem Turniersieg ein wenig Selbstvertrauen. Dennoch würde Coach Michael Wettenmann alles andere als einen weiteren Abstieg in die 2. Bundesliga bereits als Erfolg werten – das ausgegebene Mannschaftsziel ist der Klassenerhalt.

TSV Pfungstadt
Premiere für den TSV Pfungstadt: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen sind die Hessen in diesem Jahr in der 1. Bundesliga vertreten. Nach den erfolgreichen Auftstiegsspielen in der vergangenen Hallensaison schaffte es der TSV, sich nach einem wackligen Start in die Feldsaison von Spiel zu Spiel zu verbessern, die Tabellenspitze zu erobern und erneut die Qualifikation zu den Aufstiegsspielen zu schaffen. Hier konnte Pfungstadt dann vor heimischem Publikum an den Erfolg in der Halle anknüpfen – und den zweiten Aufstieg in nur sechs Monaten feiern. Nun will sich das Team zunächst in der ersten Liga zurecht finden und viel Spielerfahrung sammeln. Gegen die starke Konkurrenz der Liga wäre für das junge Team der Klassenerhalt ein großer Erfolg für. Nachdem Schlagfrau Alix Vetter von ihrem Auslandsaufenthalt zurück gekehrt ist und sich in der Offensive die Aufgaben mit Teresa Spadinger teilt, ist das Team wieder komplett. Auch mit Nationalspielerin Steffi Dannecker, die das Training in Pfungstadt leitet, kommt frischer Wind nach Pfungstadt. Bei dem Vorbereitungsturnier in Gärtringen gelang dem jungen Team mit einem guten sechsten Platz ein guter Start in die Hallensaison. Die erste Saison in der Beletage des deutschen Frauenfaustballs kann also kommen.

TSV Schwieberdingen
Die vergangene Hallensaison geht wohl als eine der erfolgreichsten in der Geschichte der Faustballabteilung des TSV Schwieberdingen ein. Zum ersten Mal überhaupt, schaffte es der TSV in die 1. Bundesliga aufzusteigen. In der Feldrunde lief es dann ähnlich erfolgreich. Auch wenn eine erneute Qualifikation zu den Aufstiegsspielen mit Rang drei in der 2. Bundesliga Süd knapp verpasst wurde, das Ziel einen der vorderen Plätze zu belegen, wurde vom Team von Kurt Schöck und Marco Pfeiffer erreicht. Beide standen bereits in der Aufstiegssaison an der Seitenlinie – und haben für das Abenteuer 1. Liga den identischen Kader zur Verfügung. In der Vorbereitung nahm Schwieberdingen an den Turnieren in Gärtringen (7. Platz) und in heimischer Halle (3. Platz) teil. Die Ergebnisse stimmten das Trainer-Duo dabei für die anstehende Spielzeit optimistisch. Hier ist der Klassenerhalt das ausgegebene Ziel – eine Herausforderung, auf die sich der gesamte Verein bereits freut.

TV Obernhausen
Mit Platz sieben gelang Obernhausen im vergangenen Jahr als Aufsteiger der Klassenerhalt. Und auch auf dem Feld überzeugte der TVO mit 12:20 Punkten und Rang sechs. Nun startet die Mannschaft von Melanie Münzenaier und Tobias Spaltenberger mit gemischten Gefühlen in die Hallenrunde 2018/19. Laura Glauner steigt nach ihrer langen Verletzungspause wieder in den Spielbetrieb mit ein. Angreiferin und Spielführerin Katharina Henn muss das Team jedoch für längere Zeit verlassen, da sie die nächsten drei Jahre in Kopenhagen verbringen wird.

Zurück
Kempa GHP Kammachi Sportastic Ludwig Lobi